Solarindustrie in Deutschland: Meyer Burger bleibt
Der schweizer Solarkonzern hat Pläne für eine Produktionsstätte in den USA gestoppt. Der Standort in Sachsen-Anhalt soll hingegen erhalten bleiben.
Ursprünglich sei geplant gewesen, den Standort im Ortsteil Thalheim zurückzufahren, sobald die Fertigung in den USA hochläuft, sagte Erfurt. „Das ist jetzt erstmal vom Tisch.“ Das Werk mit seinen 350 Mitarbeitern solle auch zukünftig das „Rückgrat“ der Solarzellenversorgung von Meyer Burger sein und die Modulproduktion der Firma im US-Bundesstaat Arizona beliefern. Das sei aktuell die wirtschaftlichste Option, verkündete der Schweizer Konzern.
Der Solarkonzern teilte weiterhin mit, der Vorstand habe beschlossen, ein Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm anzuschieben, um die Profitabilität nachhaltig zu verbessern. Meyer Burger hatte im Frühjahr die nach eigenen Angaben größte Solarmodulproduktion Europas im sächsischen Freiberg geschlossen.
Die deutsche Solarwirtschaft hinkt Billigimporten aus China hinterher und fordert Subventionen, um weiter bestehen zu können. Im April hatte auch die Solarfabrik Solarwatt aus Dresden angekündigt, seine Modulfertigung in Deutschland zurückzufahren. Auch Photovoltaikfirma Heckert Solar aus Chemnitz hatte Entlassungen angekündigt.
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