Snowden-Filmemacherin verklagt USA: Kafkaeske Befragungen, stundenlang
Poitras hat den Dokumentarfilm „Citizenfour“ über Snowden gedreht. Bei der Einreise in die USA wurde sie mehr als 50 Mal festgehalten.
Die US-Regierung habe mit langwierigen Befragungen gegen rechtstaatliche Grundsätze verstoßen, erklärte Poitras am Dienstag. Die Filmemacherin wurde nach eigenen Angaben zwischen 2006 und 2012 mehr als 50 Mal bei der Einreise in die USA durchsucht, befragt und bisweilen stundenlang festgehalten.
Poitras verklagte die US-Regierung auf Herausgabe von Dokumenten, die das „kafkaeske“ Vorgehen der Behörden dokumentieren. „Wir haben ein Recht zu wissen, wie dieses System funktioniert und warum wir ins Visier genommen werden“, erklärte sie.
Die Befragungen begannen, nachdem Poitras einen Dokumentarfilm über die Folgen der US-Invasion im Irak gedreht hatte. Sie endeten im Jahr 2012, als der Aktivist Glenn Greenwald über ihre Erfahrungen geschrieben und Unterstützer eine Petition an das Heimatschutzministerium in Washington geschickt hatten.
Greenwald und Poitras hatten im Frühsommer 2013 in einem Hongkonger Hotel mit Snowden ein Interview geführt. Der IT-Experte hatte als externer Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA Dokumente über die weltweiten Überwachungsprogramme an sich gebracht.
Derzeit hält sich Snowden in Russland auf, das ihm Asyl gewährte. In seiner Heimat droht ihm ein Prozess wegen Spionage und Geheimnisverrats. Poitras beschreibt in ihrem Dokumentarfilm „Citizenfour“ Snowdens Geschichte und die NSA-Programme.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz
Macron sortiert seine Truppen
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau