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Silvester in BerlinPolizei fährt komplettes Programm auf

Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel sieht ihre Behörde „umfassend vorbereitet“, um bei Randale zu Silvester wirksam einschreiten zu können.

„Berlin ist auch Berlin“: Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel mit CDU-Senatschef Kai Wegner Foto: Christoph Soeder/dpa

Berlin taz | Drohnenabwehrtechnik, Sprengstoffspürhunde, Lichtanlagen – und die 250 Bodycams der Polizei sollen auch alle im Einsatz sein: Die Berliner Sicherheitsbehörden fahren für die Böllernacht zum Jahreswechsel ihr komplettes Programm auf. „Wir werden den Druck nicht runternehmen“, kündigte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel am Freitag mit Blick auf die Erfahrungen aus den Vorjahren an.

So werden zusätzlich zu den regulären 1.000 Einsatzkräften 3.000 weitere Po­li­zis­t:in­nen in der Silvesternacht auf den Straßen unterwegs sein, darunter Kräfte der Bundespolizei und aus anderen Bundesländern. Das entspricht ziemlich genau dem Polizeiaufgebot zum Jahreswechsel 2023/24. Nur Aufrüstung und hartes Durchgreifen hätten dafür gesorgt, dass es nicht erneut zu Ausschreitungen wie zu Silvester vor zwei Jahren gekommen sei, hatte die schwarz-rote Koalition im Anschluss mantraartig erklärt.

Randale gab es trotzdem, von der Kugelbombe bis zum gegenseitigen Gruppenbeschuss mit Pyrotechnik, Angriffe auf Rettungskräfte und BVG-Busse inklusive. „Es ist nicht so, dass nichts passiert wäre“, sagte nun Polizei-Einsatzleiter Stephan Katte. Aber in der Summe sei es gelungen, Schlimmeres zu verhindern. „Das wollen wir fortsetzen.“

Ähnlich Polizeipräsidentin Slowik Meisel, die erklärte: „Berlin ist auch Berlin, ganz ruhig wird Berlin nie sein.“ Ein Großteil der Ber­li­ne­r:in­nen feiere ja ohnehin friedlich. „Und denen, die vorhaben, diesen Frieden zu stören, werden wir entgegentreten.“ Das habe im vergangenen Jahr schließlich auch funktioniert. Überhaupt habe sich die Polizei seit Monaten „umfassend vorbereitet.“

Präventivgewahrsam nicht ausgeschlossen

So habe die Behörde schon im Vorfeld ihre Präventionsarbeit in Schulen verstärkt und andererseits gut 100 gezielte Gefährderansprachen mit potenziellen Straf­tä­te­r:in­nen durchgeführt. Wer bereits vor dem offiziellen Knallstart am Dienstag um 18 Uhr durch diesbezügliche „Exzesse“ auffalle, müsse zudem damit rechnen, Silvester im Knast zu verbringen. Es werde fallweise geprüft, ob von der Möglichkeit eines bis zu fünftägigen Präventivgewahrsams Gebrauch gemacht werde.

Wie im Vorjahr werden zudem am Alexanderplatz, im Schöneberger Steinmetzkiez und in Teilen der Sonnenallee nebst Nebenstraßen in Neukölln erneut Böllerverbotszonen eingerichtet. Das Abbrennen von Pyrotechnik ist hier nahezu gänzlich untersagt, erlaubt sind allenfalls krawallungeeignete Wunderkerzen, Tischfeuerwerk, Knallerbsen und Knallbonbons. Gleiches gilt für das Gelände der kommerziellen Silvesterparty am Brandenburger Tor, das zusätzlich von einer großflächigen Waffenverbotszone umgeben sein wird.

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg vor einer Woche habe man auch die Sicherheitskonzepte für die Feier am Brandenburger Tor mit ihren bis zu 65.000 erwarteten Be­su­che­r:in­nen nochmal überprüft – und für richtig befunden, gab sich die Polizei am Freitag zufrieden.

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