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Siedlungsbau in PalästinensergebietenIsrael plant, Beduinendorf zu zerstören

Im Westjordanland sollen Palästinenser umgesiedelt werden, um Platz für Israelis zu schaffen. Internationaler Protest verhinderte dies bislang.

Israelische Polizisten und Palästinenser bei einem Protest gegen die Zerstörung Khan al-Ahmars Foto: dpa

Khan al-Ahmar und Abu Dis taz | Israels Armee hat mit der Zerstörung des Beduinendorfes Khan al-Ahmar im besetzten Westjordanland begonnen. Bulldozer rissen zunächst provisorisch errichtete Straßenblockaden ab. Bei Protesten gegen die Räumung kam es bereits am Mittwoch zu vier Verletzten. Die deutsche Bundesregierung kritisierte die geplante Zwangsumsiedlung von zunächst rund 180 Menschen, die Raum schaffen sollen für die Erweiterung jüdischer Siedlungen. Mit der Zerstörung von Khan al-Ahmar und neuen israelischen Bauten würden „die Aussichten auf ein zusammenhängendes palästinensisches Staatsgebiet und damit die Umsetzbarkeit einer Zwei-Staaten-Lösung deutlich verringert“, hieß es.

Die Armee sperrte das Dorf weiträumig ab. Besuche sind vorläufig nicht erlaubt. Ende Mai hatte der Oberste Gerichtshof in Jerusalem entschieden, dass die Zerstörung von Khan al-Ahmar rechtens sei. Die Beduinen hatten das Dorf ohne die nötigen Baugenehmigungen errichtet, darunter eine Schule, die mit Hilfe europäischer Gelder gebaut wurde.

Der Ort, den Israels Behörden für die Beduinen des Dschahalin-Clans vorgesehen haben, heißt Al Dschabel, auf deutsch „der Berg“. Es liegt unmittelbar an einer Müllhalde in der Ostjerusalemer Kleinstadt Abu Dis. Jede der gut 30 Familien soll mit 250 Quadratmetern Land kompensiert werden, wenn Khan al-Ahmar zerstört wird. Auf dem Dschabel in Abu Dis bereiten Planierraupen bereits den Boden für die Neubauten vor.

„Wo soll ich da meine Tiere unterbringen?“, fragt Eid Dschahalin. Rund 1.600 Schafe und Ziegen sowie 28 Kamele gehören zur Herde der Dschahalin-Gemeinde. Sie sind die Haupteinnahmequelle der Beduinen, die die Milch zu Käse verarbeiten und auf dem Markt in der Jerusalemer Altstadt verkaufen. Khan al-Ahmar liegt unmittelbar an der Hauptstraße zwischen Jerusalem und Jericho. Der Markt in der kaum zehn Kilometer entfernt liegenden Stadt ist von hieraus gut zu erreichen.

Grünes Licht für weitere Vertreibungen?

Eid Dschahalin, der sich lieber als Abu Khamis anreden lässt, ist siebenfacher Familienvater. Durch sein dunkles Gesicht ziehen sich tiefe Falten, und der Schnauzbart des erst 51 Jahre alten Mannes ist schon ganz grau. Die Verstädterung der Beduinen „wäre unser Ende“.

Federführend im Kampf gegen die Hirten ist eine Gruppe von Israelis aus den benachbarten Siedlungen Kfar Adumim, Alon und Nofei Prat. Mit wiederholten Petitionen forderten sie vor Gericht die sofortige Umsetzung bereits bestehender Abrissbefehle. „Es kann nicht sein, dass sich jeder, wie er will, wild in der Gegend ansiedelt“, begründet Naomi Kahn, Sprecherin der Siedlerbewegung Regavim, die mit Geldern der israelischen Ortsverwaltungen im besetzten Westjordanland die Gerichtsverfahren finanziert. „Es gibt Bestimmungen, und die müssen für alle gelten“, sagt Kahn und räumt ein, dass „wir auch das Land Israels schützen wollen, damit sich dort legale Ortschaften ausbreiten können“.

Kaum 500 Meter von Khan al-Ahmar entfernt sind bereits 92 neue Wohneinheiten für israelische Familien geplant. Die Region östlich von Jerusalem, die bis heute den Namen E1 (East one) aus der britischen Mandatszeit trägt, gilt als strategisch wichtig. Israel plant seit Langem die Gründung einer Siedlung mit 3.000 Wohneinheiten, die mit der bereits knapp 40.000 Einwohner zählenden Siedlerstadt Maale Adumim auf der anderen Seite der Hauptstraße verbunden werden soll. Damit würde das südliche Westjordanland praktisch von Jerusalem abgeschnitten.

Bislang verhinderte internationaler Protest den Baubeginn der neuen Siedlung. Sarit Michaeli von der Menschenrechtsorganisation B’tselem befürchtet nun, dass die Zerstörung Khan al-Ahmars, „sollte sie ohne Widerspruch über die Bühne gehen, Israel grünes Licht für weitere Vertreibungen geben könnte“. B’tselem hält auch die Richter für verantwortlich, wenn es zur Zerstörung des Dorfes kommt. Die Zwangsumsiedlung der Dschahalin käme einem „Kriegsverbrechen“ gleich.

Eine Schule, errichtet aus Autoreifen und Schlamm

Ginge es nach Abu Khamis, würde er mit seiner Familie am liebsten wieder in die Wüste bei Arad ziehen, aus der seine Familie in den frühen 50er Jahren geflohen ist. Damals wollte die israelische Armee die Beduinen zum Dienst an der Waffe rekrutieren. Seine Eltern zogen ins Westjordanland, das damals jordanisch war. „Die Jordanier ließen uns ins Ruhe“, sagt Abu Khamis, „geholfen haben sie uns allerdings auch nicht viel.“ Der Clan ließ sich östlich von Jerusalem in der Nähe des Wadi Kelt nieder, in dem das ganze Jahr über Wasser fließt.

Bis zum Sechstagekrieg war die Hauptstraße bei Khan al-Ahmar zentrale Verbindung zwischen Jerusalem und Amman. „Unsere Probleme fingen mit der Besatzung an“, sagt Abu Khamis. Nach dem Sechstagekrieg 1967 erklärte die Militärverwaltung große Gebiete zur Sperrzone, die Beduinen mussten immer wieder umziehen und enger zusammenrücken. Ab 1979 begann der Siedlungsbau zunächst von Maale Adumim und vier Jahre später von Kfar Adumim. Heute liegt das Beduinendorf in der sogenannten C-Zone, auf palästinensischem Land zwar, aber unter israelischer Kontrolle.

Abu Khamis gelang es, internationale Hilfe für den Bau einer Schule zu mobilisieren. Aus alten Autoreifen und Schlamm errichteten die Hirten ein Schulgebäude, in dem heute 170 Kinder und Jugendliche aus der Region bis zur neunten Klasse zur Schule gehen. Die Schule ist Grund dafür, dass sich jüngst auch die Palästinensische Autonomiebehörde, die erst „nach langem Kampf 15 Lehrerinnen zur Verfügung stellte“, wie Abu Khamis berichtet, dem Protest gegen den Abriss von Khan al-Ahmar anschloss.

„Wir appellieren an unsere Freunde in der internationalen Gemeinschaft, das universale Recht der Kinder auf Bildung zu schützen“, heißt es in einer Mitteilung des palästinensischen Bildungsministers Sabri Saidam. Die Schule in Khan al-Ahmar sei mit europäischen Geldern errichtet worden. Jetzt sei es an den Politikern, „den Kindern bei der Rettung ihrer Schule zu helfen“.

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47 Kommentare

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  • Das ist Diskriminierung:



    Wenn man in Deutschland illegal ohne Baugenehmigung baut, bekommt man keine Entschädigung.

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    Hier gibt es ausführliche Informationen zu dieser Geschichte:

    www.jewishpress.co...-ahmar/2018/07/08/

    Der wichtigste Aspekt ist dieser:



    "several years ago, another branch of the Jahalin clan ... voluntarily relocated; the families that remained in Khan al Ahmar agreed to move as well, but were bullied or patronized by their “representatives” into retracting their consent and have been dragged through Israel’s courts ever since."

    Der Grund für die freiwillige Umsiedlung war, dass ihnen ein Ersatz angeboten wurde, der einen wesentlich höheren Lebensstandard inklusive fließend Wasser und Elektrizität beinhaltete. Das gleiche wäre auch jetzt der Fall. Daran kann man sehen, dass es denjenigen, die sich gegen die Räumung engagieren, nicht um das Wohlergehen der Betroffenen geht, sondern um das übliche Israel-Bashing.

    Nebenbei: Was tatsächlich mal skandalisiert werden sollte, ist, dass die Europäische Union offenbar in Gebieten, die Israel unterstehen, illegale Bauten fördert.

    • @75026 (Profil gelöscht):

      Danke für die Info!

  • Diese Beduinen sollen sich mal nicht so haben und nicht mit zweierlei Maß messen. Schließlich sind sie nicht die einzigen die vertrieben werden. Das dies von ihnen verschwiegen wird, läßt tief blicken. Außerdem scheinen sie vergessen zu haben, dass Israel die einzige Demokratie in der Region ist.



    Es stellt sich auch die Frage, ob sie das Existenzrecht Israels anerkannt haben?

    • @peterdermueller:

      Wieso brauchen "diese Beduinen" eigentlich eine Erlaubnis von Israel? Liegt ihr Dorf nicht in Palästina? Es stellt sich hier eher die Frage, ob Israel das Existenzrecht Palästinas anerkannt hat!

      • @Martha:

        Teil II

        Kaiser Hadrian verfügte sodann, dass die Gegend, anknüpfend an dem verschwundenen nichtsemitischen Volk der Philister, von nun an "Syrien Palästina" genannt werde, um alles, was an die Menschen und deren Jüdische Religion und Kultur erinnerte auszulöschen. Der von Kaiser Hadrian geprägte Begriff Palästina verschwand mit dem Verfall des Römischen Reiches nach und nach aus den historischen Schriften.

        Nachdem im ersten Weltkrieg das Osmanische Reich besiegt wurde und die Briten das Gebiet Transjordanien, in dem Araber und Juden leben, unter ihre Verwaltung nahmen, teilten sie es auf. Das Gebiet östlich des Jordan, in dem hauptsächlich Araber lebten, nannten sie weiter Transjordanien (das heutige Jordanien). Für das Gebiet westlich des Jordan, in dem Araber und Juden lebten, griffen die Briten auf den Alten, von dem Römischen Kaiser Hadrian geprägten Begriff Palästina zurück, woraus sich für die westlich des Jordan lebenden Araber nach 1948 sehr schnell die Bezeichnung Palästinenser etablierte.

      • @Martha:

        Teil I

        Es ist schon merkwürdig, dass der Begriff Palästina so oft verwendet wird, obwohl so wenig Kenntnis darüber besteht.

        Der Begriff "Palästina" ist zurückzuführen auf Beschreibungen alter ägyptischer, assyrischer und babylonischer Texte, sowie auf Texten aus der Bibel, die von einem Volk der Philister berichteten. Bei den Philistern handelte es sich um ein eingewandertes nichtsemitisches Volk, deren Herkunft bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Es gibt Hinweise, dass es sich um eine Community von aus dem ägäischen Raum stammenden Seefahrern gehandelt haben muss, die sich ab dem 12. Jahrhundert vor Chr. auf einen kleinen Küstenstreifen, etwa im Bereich des heutigen Gaza- Gebietes ansiedelten. Die Community der Philister verschwand gegen Ende des sechsten Jahrhunderts v. Chr. als eigene ethnische Gruppe. Interessanterweise fällt das Verschwinden der Philister zeitlich mit der Zerstörung des ersten Jüdischen Tempels in Jerusalem zusammen, so dass die Vermutung nahe liegt, dass die Philister von dem Heer des Babylonier-Königs Nebukadnezar ausgelöscht wurden.

        Die Römer hatten im zweiten Jahrhundert der christlichen Jahreszählung das erste Mal für Jerusalem und Umgebung die Bezeichnung "Syrien Palästina" angeordnet. Als sie einfielen nannten sie das eroberte Gebiet zunächst noch -Provinz Judäa-. Die dort lebende Jüdische Community berief sich damals auf die Gesetze ihres Propheten Mose, die in der ägyptischen Versklavung entstanden. Die jüdischen Schriften verurteilten Versklavung und legten hohen Wert darauf, Unterdrückte und Arme zu schützen. Die größte Sorge der Römer war daher, dass die hohe Popularität der jüdischen Schriften zu einer Revolte führen könnte. Die Römer begannen Juden zu ermorden. Drei Kriege folgten, wobei der Verheerendste wohl der Bar-Kochba Aufstand war, in dem die Römer zwischen 132 und 135 unter Kaiser Hadrian etwa fünfhunderttausend Juden ermordeten. Der erste Genozid der christlichen Zeitrechnung.

        • @Günter:

          offensichtlich ein fall von:



          mein märchenbuch ist viel mehr beeindruckend als dein märchenbuch.

        • @Günter:

          Teil II

          Kaiser Hadrian verfügte sodann, dass die Gegend, anknüpfend an dem verschwundenen nichtsemitischen Volk der Philister, von nun an "Syrien Palästina" genannt werde, um alles, was an die Menschen und deren Jüdische Religion und Kultur erinnerte auszulöschen. Der von Kaiser Hadrian geprägte Begriff Palästina verschwand mit dem Verfall des Römischen Reiches nach und nach aus den historischen Schriften.

          Nachdem im ersten Weltkrieg das Osmanische Reich besiegt wurde und die Briten das Gebiet Transjordanien, in dem Araber und Juden leben, unter ihre Verwaltung nahmen, teilten sie es auf. Das Gebiet östlich des Jordan, in dem hauptsächlich Araber lebten, nannten sie weiter Transjordanien (das heutige Jordanien). Für das Gebiet westlich des Jordan, in dem Araber und Juden lebten, griffen die Briten auf den Alten, von dem Römischen Kaiser Hadrian geprägten Begriff Palästina zurück, woraus sich für die westlich des Jordan lebenden Araber nach 1948 sehr schnell die Bezeichnung Palästinenser etablierte.

    • @peterdermueller:

      Demokratie rechtfertigt verbrechen? Juhu, der Holocaust war demnach rechtens!

      "Es stellt sich auch die Frage, ob sie das Existenzrecht Israels...



      illegale Staaten die zudem anderen das Land stehlen und Menschen des eigenen Volkes zu unterdrücken, haben kein Existenzrecht.

    • @peterdermueller:

      Mit den Beduinen haben die Israelis am allerwenigsten Probleme, selbst die IDF unterhält reine Beduinen Einheiten.

      Hier geht es darum, daß Leute aufgrund ihrer religiösen Vorstellungen völlig frei drehen und es einfach Unrecht ist, die Leute zu vertreiben!

      • @Sven Günther:

        Ich glaube, PeterderMüller meinte alles ironisch....

        • @Nicky Arnstein:

          Ironisch sind eher Ihre Beiträge.

  • "Mit der Zerstörung von Khan al-Ahmar und neuen israelischen Bauten würden „die Aussichten auf ein zusammenhängendes palästinensisches Staatsgebiet und damit die Umsetzbarkeit einer Zwei-Staaten-Lösung deutlich verringert“, hieß es."

    Als ob die Palästinenser an einer Zwei-Staaten-Lösung ernsthaft interessiert wären! Die Hamas ist jedenfalls nicht daran interessiert.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Herr Arnstein Gebetsmühlen gehören zum Buddismus. Das zu Ihren gebetsmühlenhaft vorgetragenen immer wiederkehrenden absurden Argumenten.



      Ich glaube es gibt hier im Forum niemanden, der das Existenzrecht Israels in Frage stellt und niemanden, der den Israelis keinen Frieden mit ihren Nachbarländern wünscht. Aber viele andere hier reduzieren die Palästinenser nicht einzig und allein auf die Hamas, und Israel auf Netanjahu. Und da liegt Ihr eigentlicher Denkfehler, der da ist: Wer für die Palästinenser eintritt, ist für Sie Unterstützer der Hamas und wer gegen Netanjahus Politik des organisierten Landraubs aufbegehrt, ist Antisemit. Nur ist die Lage im Nahen Osten weit komplizierter als in Ihrer Schwarz-Weiss-Welt, wo sich alles so schön einfach und schlüssig erklären lässt, denn in der wiklichen Welt gibt es sehr viele, zu viele Schurken und ganz wenige, zu wenige, Gerechte. Und Netanjahu gehört eindeutig zu den Schurken.

    • @Nicky Arnstein:

      mal abgesehen davon, das ganze Land gehört rechtmäßig den Palästinensern.

    • @Nicky Arnstein:

      getretner quark

      • @christine rölke-sommer:

        Sehr interessanter Kommentar. Wow.

        • @Nicky Arnstein:

          Das dürfte eine freie Abwandlung eines Zitat von Goethe sein.

          "Getretener Quark wird breit, nicht stark."

          Immer das Gleiche zu wiederholen macht Unsinn nicht korrekter.

          Freie Interpretation von mir.

          • @Sven Günther:

            nicht frei abgewandelt. anzitiert.

          • @Sven Günther:

            Ach? Es ist Unsinn, dass die Hamas an einer Zwei-Staaten-Lösung nicht interessiert ist? Ich verstehe. Die Hamas-Charta ist in Wirklichkeit eine Liebeserklärung an Israel und die nach Israel abgefeuerten Raketen sind Eros-Pfeile.

            • @Nicky Arnstein:

              gucken Sie doch einfach mal in die charta des likud!

            • @Nicky Arnstein:

              verbibsch!



              wieso soll hamas an etwas interessiert sein, woran der likud+der übrige national-religiöse haufen nicht interessiert ist?

        • @Nicky Arnstein:

          mehr hat das Ihrige nicht verdient.

          • @christine rölke-sommer:

            Nun ist es aber doch nachweisbar so, dass die Palästinenser bereits zur STAATSGRÜNDUNG Israels und seither immer wieder auf Nachfrage ganz offen wiederholen, dass sie keine 2 Staaten Lösung wünschen, sondern erst Frieden geben, wenn "es keinen jüdischen Staat mehr GIBT" - dies ist öffentlich, mehrfach, immer wieder und nicht von Abbas in den Gebieten Judäa und Samaria, sondern eben auch von der Hamas in Gaza gesagt, es ist in deren offizieller Charta nachzulesen, und jeder, der nicht insgeheim rassistisch einfach "nicht ganz ernst nimmt, was die sagen" kann es wissen: Es ist Israel, das immer wieder, auch schriftlich, eine 2 Staaten Lösung angeboten hat (zuletzt Oslo mit 97% des angeblich geforderten Gebietes plus Ostjerusalem) und immer wieder mit Gewalt zurück gewiesen wurde. Insofern reden SIE hier Quark, Frau Rölke-Sommer. Vielleicht erst mal Geschichte studieren?

      • @christine rölke-sommer:

        Warum getretner Quark? Es ist Fakt das die Hamas ein einziges Ziel verfolgt: die Zerstörung des Staates Israel. Diesen Ziel ordnen sie alles andere unter. Auch, und vor allem, das Wohlergehen der Palästinenser.

  • Das ist nur ein erster Schritt, das Zentralkomitee des Likud hat im Dezember eine Annektierung großer Teile des Westjordanlands gefordert und den unbeschränkten Siedlungsbau.

    Und sollten die die Wahlen 2019 gewinnen, werden die das auch durchziehen, solange Trump noch Präsident ist und ihnen Rückendeckung gibt.

    Für eine möglicherweise friedliche Lösung, ist es unabdingbar, das die ZU 2019 den Likud Block schlägt und diese religiöse Irrfahrt beendet!

    Und das sich die Siedler auf geltendes Recht berufen, ist grotesk.

    • 7G
      75026 (Profil gelöscht)
      @Sven Günther:

      Das einzig Groteske ist, dass mal wieder sämtliche Israelkritiker von lupenreinen Antisemiten, wie die "härtesten Israelkritiker Deutschlands" (s. u.) wohl korrekt zu bezeichnen sind, über das deutsche Auswärtige Amt und die taz bis hin zu Leuten, die sich selbst vermutlich als linke Israel-Gönner begreifen, vereint sind in dem äußerst dringenden Bedürfnis, zu einem Geschehen ihre Kommentare abgeben zu müssen, das abgesehen von dem kleinen Detail, dass es sich in Israel abspielt, zur Kategorie "Sack Reis in China" gehört.

  • Eine Überschrift, die reißerischer nicht hätte sein können und die vielen Fakten unterschlägt, welche leider auch nicht im Artikel erwähnt werden. Das Herz der Israelkritiker dürfte jedenfalls ganz hoch schlagen.

    • @Nicky Arnstein:

      Die Überschrift ist völlig korrekt. Und wo sind die angebl. unterschlagenen Fakten?

    • @Nicky Arnstein:

      Ich selbst zähle mich zu den härtesten Israel-Kritiker Deutschlands und kann bei dem Artikel überhaupt keine israelkritische Tendenz erkennen. Vielmehr beschönigt der Artikel die völkerrechtswidrigen Handlungen Israels. Schließlich hat die UN eine solche völkerrechtswidrige Landnahme der Israelis mehrfach verurteilt. Zuletzt wurde Israel in der UNO Resolution Nr. 2334 vom 23.12.2016 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Vergehen gegen das Völkerrecht verurteilt.



      Ich bin wirklich froh, Deutscher zu sein und in Deutschland zu leben. Unser Land wird jedenfalls nicht ständig wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder wegen Verstöße gegen das Völkerrecht verurteilt.



      Ich weiß nicht was Frau Bundeskanzlerin Merkel sich dabei gedacht hat, als sie die allgemeine Staatsräson Deutschlands für Israel aussprach. Jedenfalls kann diese Staatsräson nicht so von verstanden werden, dass Israel tausendfach Menschen aus ihrem Land vertreibt und sie so zu Flüchtlingen macht und wir diese Flüchtlinge aufnehmen müssen. Wer es ernst meint in Deutschland, mit der Bekämpfung von Fluchtursachen, der muss Israel mit entsprechenden Sanktionen belegen. Der Schweizer Pierre Krähenbühl, Generaldirektor des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA), gibt die Anzahl der



      palästinensischen Flüchtlinge im Nahen Osten mit 11 Millionen an. Wie lange noch, soll die zivilisierte europäische Wertegemeinschaft diesem Desaster zusehen?

      • @Nico Frank:

        Dass Deutschland nicht verurteilt wird, liegt aber in erster Linie daran, dass das Einwanderungsgesetz, das härter ist als der USA, nebenbei, nicht verurteilt wird, dass nicht verurteilt wird, dass Deutschland dafür ZAHLT, dass Menschen im Mittelmeer ersaufen. Dass Israel verurteilt wird, liegt daran, dass es bei der UN einen TÄGLICHEN Sitzungspunkt gibt, Punkt 7, der den TITEL "israel verurteilen" trägt. Den muss man halt füllen. Aber wenn Sie mal nicht so viel damit zu tun haben, sich selbst toll und Juden scheisse zu finden, könnten Sie ja ein bisschen Literatur zum Thema lesen. zB das Buch www.hentrichhentri...-gegen-israel.html

      • @Nico Frank:

        "Wer es ernst meint in Deutschland, mit der Bekämpfung von Fluchtursachen, der muss Israel mit entsprechenden Sanktionen belegen."

        Was stellen Sie, der "härteste Israel-Kritiker Deutschlands", sich als Sanktion denn so vor? Soll Deutschland die Hamas und Hisbollah aufrüsten? Oder den Iran, der, wie man aus Ihrer Feder lesen konnte, eines der "friedvollsten Länder" der Welt ist? Sie als Verfechter des Mullah-Regimes, das Frauen und Homosexuelle verfolgt und auch tötet, sind der letzte, der dazu prädestiniert ist, hier die "zivilisierte europäische Wertegemeinschaft" zu beschwören.

      • @Nico Frank:

        "Der Schweizer Pierre Krähenbühl, Generaldirektor des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA), gibt die Anzahl der



        palästinensischen Flüchtlinge im Nahen Osten mit 11 Millionen an. Wie lange noch, soll die zivilisierte europäische Wertegemeinschaft diesem Desaster zusehen?"

        Die Anzahl der Palästinenser, die physisch aus ihren Häusern in dem Bereich, der 1948 zum Staat Israel wurde, während des Angriffskriegs der Araber vertrieben wurden, betrug an die 900.000 Menschen. Ich wundere mich wie darauf 11 Millionen werden konnten. Jedenfalls ist es wirklich ein Drama, dass die Länder, in denen diese Flüchtlinge vor 70 Jahren kamen, weder sie noch ihre Nachfahren bis heute in ihre Gesellschaften integriert haben. Aber die Palästinenser sind ja auch das einzige Volk, die ihren Flüchtlingsstatus von Generation zu Generation weitervererben können. Insofern, Herr Frank, wäre ich mit Zahlen der UNWRA, die von diesem "Desaster" finanziell sehr profitieren, vorsichtig. Und soweit ich informiert bin, sind die Flüchtlinge, die Deutschland zu Ihrem Leidwesen seit 2015 aufnehmen "musste", doch größtenteils Syrer, Iraker, Afghanen.

      • @Nico Frank:

        "Ich selbst zähle mich zu den härtesten Israel-Kritiker Deutschlands"

        Ich bin zutiefst beeindruckt. Und so bescheiden sind Sie! Ich würde in Ihrem Fall nicht von "Israel-Kritiker" sprechen und das Adjektiv durch "fanatischsten" austauschen. Ist so'n Hobby von vielen Post-Nazideutschland-Deutschen, nach dem Holocaust und 6 Millionen Ermordeten, Diebstahl und Vertreibung von Juden aus Europa die Nachgeborenen der Shoah in Israel kritisch unter die Lupe zu nehmen.

    • @Nicky Arnstein:

      Lassen uns doch an den Fakten teilzuhaben. Hier schlägt nicht das Herz eines Israelkritikers hoch sondern schmerzt das Herz jedes an Moral gebundenen Menschen.

      • @Hakuna Matata:

        Es ist doch völlig egal, welche Fakten man entgegenhält: gegen Antisemitismus ist kein Kraut gewachsen.

    • @Nicky Arnstein:

      Welche Fakten werden denn unterschlagen?

      • @Hampelstielz:

        "Welche Fakten werden denn unterschlagen?"

        Nun zum Beispiel folgender:"Ende Mai hatte der Oberste Gerichtshof in Jerusalem entschieden, dass die Zerstörung von Khan al-Ahmar rechtens sei."



        Soweit richtig. Was aber verschwiegen wird, wahrscheinlich weil es erst nach Redaktionsschluss bekannt wurde: Das Gericht hat die Räumung bis zum 11. Juli ausgesetzt. Bis dahin soll geklärt werden, ob die Israelis mit der Verweigerung der Baugenehmigungen ihrerseits gegen das Gesetz verstoßen haben.

        www.jpost.com/Arab...an-al-Ahmar-561791

        Außerdem: der oberste Gerichtshof hat in der Vergangenheit schon viele israelische Siedlungen für illegal erklärt, die Menschen umgesiedelt und die Häuser zerstört. Interessiert niemanden. Aber wehe ein Beduinendorf soll auf der gleichen Gesetzesgrundlage geräumt werden. Dann kommen, angefangen in den Kommentarspalten bis hoch zur UN sämtliche "Israelkritiker" aus ihren Löchern gekrochen....

        • @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

          Es ist müßig. Man sieht es immer wieder: kaum gibt es einen Artikel, der Israel als "Schurke" dastehen lässt, stürzen sich die "Israelkritiker" drauf wie Hunde auf einen Knochen. Wenn in einem anderen Artikel über Angriffe auf Israel berichtet wird oder über den zunehmenden Antisemitismus in Europa, dann ist natürlich auch der "Schurkenstaat" Israel selber schuld. Sachlichkeit darf man von "Israelkritikern" nicht erwarten. Natürlich ist vieles Bockmist, was die israelische Regierung veranstaltet. Man darf aber nicht außer acht lassen, dass die Bekämpfung Israels durch die Araber und die Unterstützung der Araber durch die "Antizionisten" zu einer Verhärtung und zu einer reaktionären Politik geführt hat. Israel ist für die Juden die Antwort auf den Antisemitismus, der zur Vertreibung und Verfolgung der Juden in Europa sowie den Massenmord geführt hat. Jeder terroristische oder militärischer Angriff auf den jüdischen Staat wird als Angriff auf Juden bewertet. Israels Existenzberechtigung infrage zu stellen ist die Existenzberechtigung von Juden in Frage zu stellen.

    • @Nicky Arnstein:

      Herr Arnstein, ich lese Ihre Kommentare immer sehr gerne, selbst wenn es mir so scheint dass wir in dieser Sache zwei äußerst unterschiedliche Meinungen haben. Gerne allerdings würde ich die Fakten die hier unterschlagen worden einmal hören. Nicht dass sich meine Meinung ändern wird, trotzdem erfahre ich gerne die ganze Geschichte.

    • @Nicky Arnstein:

      ...und ein 3,000 jahre altes maerchenbuch zaehlt schon lange nicht mehr.



      ;o]

    • @Nicky Arnstein:

      fakten bitte!

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Welches sind denn die ominösen Fakten, die da unterschlagen werden?



      Und mein Herz schlägt nicht höher, wenn ich sehe, wie Israelis herzlos, rassistisch und unmenschlich agieren. Nein da kann sich keiner darüber freuen.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Es ist einfach eine Schande, wie Israel da agiert! 2019 wird eine Schicksalswahl, genau wie in der Türkei.

        • @Sven Günther:

          Ihr Wort in Gottes Gehör....

  • Palästinenser sollen durch Israelis umgesiedelt werden, ist das die neue Masche, wie man völkerrechtswidrige Vertreibung und Landraub beschreibt?



    Gut das der Oberste Gerichtshof in Jerusalem nicht entschieden hat, dass Teile Bayerns den Österreichern zugeschrieben gehört. Geht`s eigentlich noch?



    Der Oberste Gerichtshof in Jerusalem hat nichts zu entscheiden, was sich auf ein Territorium bezieht, dass nicht dem Staatsgebiete Israels gehört.

    Israel wird von der UN nicht deshalb so oft verurteilt wie kein anderer Staat auf der Welt, weil es ein „Unschuldslamm“ ist, sondern weil nahezu kein Monat vergeht, in der Israel sich nicht völkerrechtswidrig verfällt.