Sicherheitslage in Brüssel: Höchste Terrorwarnstufe aufgehoben
„Möglich und wahrscheinlich“: So schätzt Belgien die Bedrohung in Brüssel ein und senkt die Terrorwarnstufe. Der nationale Sicherheitsrat trifft sich am Abend.
In der Folge der Anschläge von Paris mit 130 Toten hatten die belgischen Behörden in der Nacht zum Samstag für die Hautstadtregion die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Grund war laut Regierung eine konkrete Anschlagsgefahr.
Ein Teil der Attentäter von Paris hatte im Brüsseler Viertel Molenbeek gelebt, die belgische Regierung befürchtete deshalb ähnliche Anschläge wie in der französischen Hauptstadt. Aufgrund der höchsten Warnstufe waren in Brüssel am Wochenende die U-Bahn und große Einkaufszentren geschlossen worden. Großveranstaltungen wie Fußballspiele wurden abgesagt, in den Straßen patrouillierten verstärkt Soldaten und Polizisten. Am Montag und Dienstag blieben auch Universitäten, Schulen und Kindergärten geschlossen.
Die jetzt wieder wie im Rest des Landes geltende Terrorwarnstufe drei bedeutet, dass eine Bedrohung „möglich und wahrscheinlich“ ist. Bei Stufe vier ist diese „ernst und bevorstehend“. Die genauen Gründe für die Senkung der Terrorwarnstufe wurden zunächst nicht bekannt. Um 17.30 Uhr sollte laut belgischer Nachrichtenagentur Belga eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrates beginnen, in dem die für Sicherheitsfragen verantwortlichen Minister der Regierung vertreten sind.
Ursprünglich wollte die Regierung die höchste Warnstufe mindestens bis zum kommenden Montag beibehalten. Sie sah sich angesichts fehlender Ermittlungserfolge und widersprüchlicher Angaben über die tatsächliche Anschlagsgefahr zuletzt aber zunehmend in der Kritik.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl 2025
Parteien sichern sich fairen Wahlkampf zu
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen