Shows in Köln: Stefan Raab ist zurück
In dieser Woche kehrt der Moderator mit einer Bühnenshow zurück, die – ganz untypisch – nicht live im Fernsehen läuft.
Stefan Raab ist zurück! Für drei Auftritte wird er die größte Halle Kölns bespielen – die erste Show ist an diesem Donnerstag. Zugegeben, mit diesen Shows ist er nur ein bisschen zurück. Und er ist auch nicht richtig dorthin zurückgekehrt, wo er eigentlich zuhause ist – oder war: ins Fernsehen. Aber immerhin ist als Entertainer zurück auf einer Bühne. Von der hat er sich knapp drei Jahre lang ferngehalten, seit er Ende 2015 seine Fernsehkarriere vor der Kamera beendete.
Raab, obwohl noch nicht einmal 52 Jahre alt, ist deutsche Fernsehunterhaltungsgeschichte, wie Rudi Carrell oder Hans-Joachim Kulenkampff oder Hans Rosenthal oder – um mal einen zu nennen, der noch nicht gestorben ist – Hape Kerkeling. Sie alle hatten ihre große Zeit, ihre großen Shows, ihre Generation, die sie geprägt haben. Bei Raab waren das die in den 80ern, vielleicht noch Anfang der 90er Geborenen. Erst bei Viva, dann mit „TV total“ bei ProSieben brachte er etwas Anarchisches in Fernsehen, er offenbarte mit seiner Reise zur WM 94 in die USA, mit „Böörti, Böörti Vogts“ die Absurdität der Nationalmannschaft.
Auch über Fußball(er) durfte fortan gelacht werden. Er schrieb Hits für No-Names, er sammelte TV-Schnipsel und spielte Yotube bevor es YouTube gab, er entwickelte – das muss auch gesagt werden – diverse Fernsehshows, die mehr Dauerwerbesendungen als gute Unterhaltung waren, er machte sich häufig lustig auf Kosten anderer; aber er erfand auch die letzte wirklich spannende und manchmal auch kluge Samstagabendshow: „Schlag den Raab“.
Es ist bezeichnend, dass die vielen Sendeplätze, die Raab verwaist zurückließ, von ProSieben nie adäquat ersetzt werden konnten.
Und nun die Shows in Köln. Nicht live übertragen von ProSieben, anders als hie und da geschrieben. Bild hatte vorab gar behauptet, den „geheimen Ablauf“ zu kennen. Der Veranstalter schrieb dazu auf Facebook: „Die Informationen zu Ablauf und Inhalt der Show sind frei erfunden. Die Zusammenstellung der Gäste ist in Teilen erfunden. Es wird berichtet, dass es auch ein Mini-TV-Comeback gäbe sowie eine Live-Schalte zu ProSieben. Dies ist ebenfalls schlichtweg frei erfunden und unwahr.“
Es würde allerdings sehr wundern, wenn „Stefan Raab live!“ nicht zu einer Wiedervereinigung der großen „TV total“-Familie würde: mit Elton, Lena, Max Mutzke, der Showband Heavytones und so weiter.
Aber vielleicht weiß Stefan Raab auch noch einmal zu überraschen. Ganz vielleicht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Keith Kelloggs Wege aus dem Krieg
Immer für eine Überraschung gut
Ampel-Intrige der FDP
Jetzt reicht es sogar Strack-Zimmermann
Rauchverbot in der Europäischen Union
Die EU qualmt weiter
Antisemitismus in Berlin
Höchststand gemessen
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich