Sexuelle Gewalt in Indien: Schweizerin mehrfach missbraucht
Mehrere Männer haben im Bundesstaat Madhya Pradesh eine Schweizer Touristin mit ihrem Partner überfallen – und die Frau dann mehrfach vergewaltigt.
NEU DELHI dpa | Erneut Gruppenvergewaltigung in Indien: Mehrere Männer sollen im Bundesstaat Madhya Pradesh eine Schweizer Touristin mit ihrem Partner überfallen und die Frau mehrfach vergewaltigt haben. Dies berichteten die indische Polizei wie das Schweizer Außenministerium am Samstag. Die 39-Jährige sei nach dem Angriff am Freitag in ein lokales Krankenhaus gebracht worden.
Das Urlauberpaar war mit Fahrrädern in der Nähe der Tempelstadt Orcha unterwegs, wie die Polizei des Bundesstaates Madhya Pradesh berichtete. Als beide in der Nähe eines Dorfes ihr Camp zum Übernachten aufschlagen wollten, seien sie von acht Männern angegriffen worden. Nach Aussage des Mannes überwältigten ihn die Täter, schlugen mit Holzstöcken auf beide ein und vergewaltigten seine Begleiterin. Sie raubten die Urlauber aus und flüchteten.
Die 39-Jährige wurde in ein Krankenhaus in die Stadt Gwalior gebracht. Nach einer ersten Untersuchung bestätigte das Hospital, dass die Frau mehrfach vergewaltigt wurde, berichtete der Sender NDTV. Nach Angaben der Polizei wurden acht Männer im Zusammenhang mit der Vergewaltigung vernommen. Man suche aber weiter nach möglichen Tätern.
Das schweizer Außenministerium bestätigte am Samstag den Vorfall. Die Schweizer Vertretung sei in Kontakt mit den Behörden vor Ort. Weitere Informationen könnten aus Datenschutzgründen nicht bekanntgegeben werden.
Die steigende Vergewaltigungsrate und der respektlose Umgang mit Frauen ist in Indien ein großes gesellschaftliches Problem. 2011 zählten die Behörden rund 24 200 gemeldete Vergewaltigungen, die Dunkelziffer soll deutlich höher liegen.
Im Dezember vergangenen Jahres sorgte der Fall einer junge Inderin für weltweites Aufsehen, die in einem fahrenden Bus von einer Gruppe Männer vergewaltigt wurde. Sie verletzten die Studentin dabei so schwer, dass sie starb. Das Verbrechen löste in Indien Massendemonstrationen und eine breite gesellschaftliche Debatte über den Umgang mit Frauen aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Förderung von E-Mobilität
Habeck plant Hilfspaket mit 1.000 Euro Ladestromguthaben
Fußball-WM 2034
FIFA für Saudi-Arabien