
Seenotrettung von Sea Watch : Wie rettet man Menschen auf dem Mittelmeer?
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Die NGO Sea Watch hilft Migranten in Not auf dem Mittelmeer. Kürzlich gab es einen Vorfall mit der libyschen Küstenwache, ein Schuss fiel. Was war da los?
2015 und 2016 waren die tödlichsten Jahre für Migranten und Migrantinnen auf dem Mittelmeer. Doch auch heute noch sterben jährlich tausende Menschen bei dem Versuch, über den Seeweg nach Europa zu kommen. Die Europäische Union will die Migration unbedingt unterbinden – dafür arbeitet sie auch mit der libyschen Küstenwache zusammen, die immer wieder Migranten misshandelt oder auf die Rettungsschiffe der Hilfsorganisationen schießt.
Auch auf anderem Wege wird den Helfern ihr Einsatz erschwert. So achten die italienischen Behörden etwa penibel genau auf die Mülltrennung an Bord, wobei im schlimmsten Fall der Entzug der Flagge droht. Oder sie schreiben fest, dass Rettungsschiffe, nachdem sie Migranten und Migrantinnen gerettet haben, sofort einen Hafen ansteuern müssen, ohne dass sie weitere Menschen aufsammeln dürfen. Dieser zugewiesene Hafen liegt dann auch gerne mal weiter entfernt als nötig.
Trotzdem gibt es NGOs, die sich der Rettung von Geflüchteten auf dem Mittelmeer verschrieben haben. taz-Auslandsredakteur Fabian Schroer konnte die Organisation Sea Watch eine Woche lang bei ihrer Vorbereitung und dann eine weitere Woche bei einem Einsatz auf hoher See begleiten. Dort hat er erlebt, wie die Crew Geflüchtete aus dem Meer rettet, und wie bedrohlich der Kontakt mit der libyschen Küstenwache sein kann.
Wer auf so engem Raum eine so intensive Erfahrung mit einer Rettungscrew erlebt, der stellt sich als Journalist notwendigerweise Fragen zur eigenen Distanz zum Geschehen. Wie weit darf ich mich in den Alltag an Bord integrieren? Und wie viel Abstand kann ich wahren, wenn es um die Rettung von Menschenleben geht? Darüber spricht Fabian Schroer in dieser Folge der Fernverbindung mit seinem taz-Kollegen im Auslandsressort, Leon Holly.
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