„Schwarze Kassen, reine Herzen“ – Die Daily Soap zur CDU (1):
Der Abschied aus der Politik fällt ihm schwer. Noch-Parteichef Wolfgang Schäuble bekennt im Gespräch mit der Welt am Sonntag: „Politik ist für mich ja auch eine Art Droge gewesen. Der Entzug wird eine schwere Prüfung werden. Aber ich stelle mich ihr.“ Er selbst sei zum Problem für seine Partei geworden, weil er in die Machenschaften des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber und der Ex-Schatzmeisterin Brigitte Baumeister hineingezogen worden sei. „Nicht wegen der, am Ende aber über die Schreiber-Spende bin ich gestolpert“, sagte er etwas holprig. Mit Baumeister gebe es nichts mehr zu besprechen.
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Brigitte Baumeister geht es da ganz anders. Noch heute schätze sie Schäuble sehr, habe lange und gut mit ihm zusammengearbeitet. Schade nur, dass er so viel Ärger am Hals hat. „Das hat er nicht verdient. Es war und ist höchst anerkennenswert, wie er die Krise bewältigt, die Aufklärung vorangetrieben hat“, sagte Baumeister auf n-tv. Den Tag, an dem sie sich bereit erklärte, das Amt der Schatzmeisterin zu übernehmen, verfluche sie inzwischen „schon ein wenig“. Das geht Schäuble sicher ebenso.
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Neues auch vom Drahtzieher: Karlheinz Schreiber will demnächst seine Autobiografie veröffentlichen. Dem Magazin Focus sagte er an seinem Fluchtort Toronto, er verhandle mit dem Bertelsmann Verlag über einen entsprechenden Buchvertrag. Auch ein zweiter Verlag sei an den Rechten interessiert. Die Verhandlungen seien aber „noch nicht abgeschlossen“.
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Die meisten deutschen Frauen orientieren sich an ihrer eigenen Mutter, keine Frau beeindruckt sie als Vorbild mehr. Aber auch Angela Merkel schneidet gut ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Zeitschrift Marie Claire. 66 Prozent nannten als Vorbild ihre Mutter. Danach folgt Mutter Teresa mit 55 Prozent. Pippi Langstrumpf könnte für 23 Prozent der Befragten ein Vorbild sein, Angela Merkel lag mit 13 Prozent gleichauf mit Popstar Madonna.
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