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Schusswaffenopfer in ChicagoAmerikas Trauma

Mittags kommt der Anruf: schwarzer Mann, Schusswunden. Vier Mal versuchen die Ärzte, das Herz des Mannes zu reanimieren. Ein Besuch im Traumazentrum.

Blutdurchtränkt: Tyron wurde mehrfach in den Arm geschossen Bild: Carlos Javier Ortiz

CHICAGO taz | Fünf ist keine gute Zahl. Vier wäre besser. Oder wenigstens sechs. Aber nicht fünf. Fünf bedeutet Suchen für die Ärzte im Traumazentrum des John-H.-Stroger-Jr.-Krankenhauses in Chicago. Die Kugel einer Waffe hat immer eine Eintritts- und eine Austrittswunde. Eine gerade Zahl. Ist die Zahl ungerade, wurde eine Wunde übersehen – oder die Kugel steckt noch im Körper des Opfers.

An diesem Abend hat der 23-jährige Afroamerikaner mit den fünf Löchern im linken Oberschenkel Glück. Zwar steckt die Kugel noch im Körper, aber das Röntgenbild zeigt, dass sie nicht bis zum Hüftknochen gewandert ist, sondern kurz vorher im Gewebe stecken blieb. So ungefährlich, wie es für eine Kugel im Körper eben geht. Die Suche ist beendet. Die Chirurgin wird die Kugel nicht aus dem Körper entfernen, der Eingriff könnte mehr Schaden anrichten als hilfreich sein.

Das Traumazentrum im Stroger, einem kommunalen Krankenhaus, sieht aus wie der „Emergency Room“ der gleichnamigen Serie, die nach diesem Vorbild gebaut wurde. Eine Notaufnahme für schwer und lebensbedrohlich verletzte Patienten. Als die Sanitäter die Kleidung des Patienten zusammenraffen, fällt eine Kugel heraus. Das Beweismittel wird in eine kleine braune Tüte gesteckt und mit rotem Beweisband verschlossen. Es liegt im Traumazentrum so selbstverständlich im Regal wie Verbandsmaterial.

Stich- und vor allem Schussverletzungen weisen 30 Prozent der Patienten hier auf. Die vier Patienten eines Autounfalls, die kurze Zeit später eingeliefert werden, sorgen für weniger Adrenalinschub bei den Chirurgen und Ärzten, die es gewohnt sind, fast täglich nach Kugeln im Körper der Patienten suchen. „Natürlich ist es absurd, wie viele Patienten wir hier behandeln, die angeschossen wurden“, sagt Liz Gwinn.

Die 31-jährige Chirurgin ist im letzten Jahr ihrer Facharztausbildung und wird sich ab Juli als Traumaärztin spezialisieren. Sie liebt ihren Job. Eigentlich wollte sie Kinderärztin werden, bis sie das erste Mal im OP stand. „Ich mag es, dass Chirurgen Dinge reparieren können“, sagt Gwinn. „Außerdem bin ich aggressiv.“ Und lacht.

Die taz-Serie

Nach dem Amoklauf von Newtown hatte Barack Obama versucht, die Waffenlobby mit schärferen Gesetzen zu bezwingen. Aber er ist gescheitert. Besonders im Sommer steigt die Zahl der Schussopfer in den amerikanischen Metropolen. In Obamas Heimatstadt Chicago hat sich taz-Reporterin Rieke Havertz auf die Suche nach Ursachen gemacht. Warum greifen Täter zur Waffe? Wie leben die Familien der Opfer mit dem Verlust? Was unternimmt die Polizei? Diese Reportage bildet den Auftakt einer fünfteiligen Serie zur Waffengewalt in den USA.

Den nächste Teil lesen Sie am 27./28. Juli 2013 in der taz.am wochenende: „Wie der deutsche Konzern Heckler & Koch mit dem US-Geschäft Millionen verdient“. Die Recherchen wurden gefördert durch ein Stipendium des „Pulitzer Center on Crisis Reporting“. Der Chicagoer Fotograf Carlos Javier Ortiz ist ebenfalls Stipendiat des Pulitzer Center. www.pulitzercenter.org

Man muss für diesen Job geschaffen sein, für die 24-Stunden-Schichten, die in der Regel 30-Stunden-Schichten sind, für das Warten und Nichtstun in ruhigen Momenten und für die Konzentrationsleistung, wenn sechs oder acht Patienten gleichzeitig betreut werden müssen. Man muss dafür geschaffen sein, Patienten zu verlieren. Und immer wieder zu retten.

14 Betten stehen im Chicagoer Traumazentrum, einem der größten des Landes. Etwa 5.700 Patienten wurden hier im vergangenen Jahr behandelt. Sechs Traumachirurgen und zwei Spezialisten für Brandverletzungen sind fest angestellt, hinzu kommen diverse Ärzte in Ausbildung, Krankenschwestern, Pfleger und weiteres Personal. Pro Schicht gibt es einen verantwortlichen Chirurgen, Dr. Frederic Starr macht diesen Job seit zehn Jahren. Er wirkt alles andere als aggressiv. Eigentlich wollte er Onkologe werden, hatte schon die komplette Forschungsarbeit getan, als er merkte: „Das ist mir zu depressiv.“

Mörderischer Januar

Also wechselte er in die Traumatologie und arbeitet seither in einer der stressigsten Abteilungen der USA. Chicago ist die drittgrößte Stadt des Landes, Waffengewalt gehört zum Alltag. Allein im Januar dieses Jahres wurden in Chicago 43 Menschen ermordet– der tödlichste Januar in der Stadt seit elf Jahren. Im Februar waren es 14 Menschen. Die Verletzten werden nicht gezählt.

Stroger ist eins von 6 Krankenhäusern im Chiacagoer Raum mit einem Traumazentrum und durch seine Lage im Westen gut erreichbar von den Gang-Vierteln der Stadt aus. Das Traumazentrum war das erste dieser Art im Land, die Abläufe sind streng einstudiert, neben den 14 Betten gibt es zwei Schockräume, eine Beobachtungs- und eine Intensivstation. „Wir folgen einem Protokoll, je nach Art der Verletzung, und jeden Morgen um 8 Uhr machen wir eine gemeinsame Bettenrunde mit der nächsten Schicht, um so kontinuierlich wie möglich zu arbeiten zu können“, erklärt Frederic Starr.

Bei Schussverletzungen am Kopf reagieren die Ärzte anders als bei solchen am Oberkörper. Doch zu Beginn steht immer die Frage: Wo kommen die Blutungen her? Es gilt Ein- und Austrittslöcher zu zählen, Blutdruck im Blick zu behalten. Alles andere ist vom Einzelfall abhängig. „Natürlich hilft Erfahrung, wie in jedem Bereich der Medizin“, sagt Starr. Mehr Erfahrung mit Waffen und was sie dem menschlichen Körper antun können, hat neben dem Team im Stroger-Krankenhaus kaum jemand in den USA.

Es ist kurz nach 21 Uhr, Frederic Starr ist seit 13 Stunden im Dienst und der anstrengende Teil der Schicht steht ihm noch bevor. Gang-Schießereien finden in der Regel nicht am Tage statt, sondern nachts, am Wochenende, wenn es warm ist. Bei Regen gehen nicht so viele Menschen raus. Eine pragmatische Rechnung für einen Job, den die Ärzte ebenfalls pragmatisch sehen: Leben retten. Die Verletzungen bewerten, nicht den Akt dahinter. „Ich behandle jeden Patienten gleich“, sagt Starr.

Tyrons Ellenbogen ist schwer verletzt, Splitter einer Kugel sind auf dem Röntgenbild sichtbar Bild: Carlos Javier Ortiz

Doch der Vater von zwei Kindern räumt auch ein, dass dies nicht immer gelingt. Sosehr alle Ärzte hier versuchen, alles zu vergessen, sobald die Krankenhaustür nach dem Dienst hinter ihnen zufällt. „Wenn es Kinder sind, ist es emotional sehr hart, denn sie sind wirklich unschuldig.“

In vielen anderen Fällen sind die Hintergründe einer Schussverletzung unklar. Starr kann damit gut leben. „Manchmal will ich es gar nicht wissen und manchmal ist es besser, es nicht zu wissen.“

Der 23-jährige Afroamerikaner mit den fünf Einschusswunden im linken Bein trägt um den Knöchel desselben Beins eine elektronische Fußfessel. Er ist auf Bewährung, die Polizei erklärt später, auf den Mann sei geschossen worden, während er auf seiner Veranda saß. Er war erst vor Kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden und soll die Täter gekannt haben.

Für Frederic Starr und sein Team spielt das schon keine Rolle mehr. Der nächste Patient wartet, die nächste Verletzung. In dieser Nacht gibt es keine Schussverletzungen mehr; einer hat eine Stichwunde im Oberkörper, die von den Ärzten versorgt werden muss, die Autounfallpatienten müssen behandelt werden. Außerdem hatten die Blackhawks ein wichtiges Eishockey-Spiel. „Ein Samstagabend ist nie ruhig“, sagt Dr. Starr nur. Man gewöhnt sich dran, er hat es im Griff.

Handschuhe wegwerfen, Weitermachen

Ein anderer Tag, ein anderes Team, neue Opfer. Der gleiche Alltag: Waffen. Der Anruf kommt um kurz nach 14 Uhr: mittelalter afroamerikanischer Mann mit mehreren Schussverletzungen. Für einen Moment scheint sich alles etwas zu verlangsamen, dann verlagert sich alle Aufmerksamkeit in einen der zwei Reanimationsräume.

US-Waffendebatte

Schätzungen zufolge gibt es in den USA zwischen 280 und 320 Millionen Waffen in Privatbesitz.

Nach dem Amoklauf im Dezember 2012 an einer Grundschule in Newtown, Connecticut, bei dem Adam Lanza 27 Menschen und sich selbst tötete, versuchten Präsident Barack Obama und die Demokratische Partei, die Waffengesetze zu verschärfen. Eine Initiative, halbautomatische Gewehre und große Magazine zu verbieten, scheiterte im April im Senat.

Am 13. Juli sprach ein Geschworenengericht in Florida George Zimmerman frei. Der Nachbarschaftswächter hatte im Februar 2012 den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin erschossen. Der Fall hat die Waffendebatte erneut verschärft.

Kittel überziehen, Mundschutz umbinden, Intubationsbesteck bereitlegen, Medikamente griffbereit haben, Infusionen checken. Die Sanitäter haben mit der Herzmassage auf dem Weg ins Krankenhaus begonnen, einer der Ärzte übernimmt, als der Mann um 14.10 Uhr eingeliefert wird. Knapp ein Dutzend Ärzte und Schwestern geht an die Arbeit, überwacht von Dr. Kimberly Joseph, die das Traumazentrum leitet und an diesem Tag die diensthabende Ärztin ist.

„Haben wir einen Puls?“ –„Nein.“ – „Weitermachen.“

Adrenalin spritzen. Nie die Herzmassage unterbrechen. Drei Minuten warten. Wieder Adrenalin spritzen. Vier Mal versuchen die Ärzte, das Herz des Mannes mit Hilfe von Adrenalin wieder zum Schlagen zu bringen. Erfolglos. Zeitpunkt des Todes: 14.17 Uhr. Er hatte mindestens elf Schusswunden an Kopf und Oberkörper. Kittel abstreifen, Handschuhe wegwerfen. Weitermachen.

Die Krankenschwestern kümmern sich um den Toten und bringen ihn in die Rechtsmedizin. Dann säubern sie den Raum, in dem blutige Verbände neben Plastikfolie von Spritzen und einem einzelnen Turnschuh liegen. Die Ärzte sind bereits bei der Papierarbeit. Für die Polizei, die Rechtsmedizin, die Krankenhausunterlagen. „Die genaue Ursache des Todes wird die Rechtsmedizin feststellen“, sagt Kimberly Joseph, die seit 1993 im Traumazentrum arbeitet.

Bereit sein, immer: Das Team bereitet sich auf die Ankunft eines Patienten vor Bild: Carlos Javier Ortiz

Die Leiterin und ihr Team können nichts gegen die Waffen tun, doch sie stellen sich die Systemfrage: Wie kann die Arbeit optimiert werden, um möglichst viele Patienten zu retten? Und kann man lernen, die Schwere der Verletzungen zu mildern? Geht das bei Gewehren und Pistolen überhaupt? „Bei Autounfällen haben wir viel dazugelernt“, sagt Joseph. Den Nutzen von Gurten, den Unsinn von abstehenden Kühlerfiguren, die Menschen bei Unfällen aufspießen können. „Wenn es um Waffen geht, haben wir das noch nicht geleistet“, sagt die Ärztin. Es gebe noch keine Erhebungen, Daten. Also muss Josephs Arbeit so gut wie möglich sein. Alles versuchen, immer.

„Rauchst du? – Nur Gras“

Tyrone wird um kurz nach halb acht abends eingeliefert, der Verband an seinem linken Arm ist blutdurchtränkt. Leise wimmert er, während er von der Transportliege in Bett Nummer 6 verlegt wird. „Ruft meine Großmutter an“, bittet er eine Krankenschwester.

Gewalt in Chicago

Chicago ist die drittgrößte Stadt der USA mit etwa 2,71 Millionen Einwohnern.

32,9 Prozent der Bewohner sind Afroamerikaner, 28,9 Prozent Latinos und 40 Prozent Weiße.

Im vergangenen Jahr wurden 506 Menschen ermordet, 87 Prozent davon durch Waffen.

Eine Studie des „University of Chicago Crime Lab“ von 2008 zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Opfer junge afroamerikanische Männer sind.

2011 konfiszierte die Polizei in Chicago 6.023 Waffen; in New York City waren es 3.980.

Die Waffengesetze der Stadt gehören mit zu den striktesten des ganzen Landes, werden jedoch durch laxe Bestimmungen außerhalb der Stadtgrenzen ausgehebelt.

„Bist du schon einmal angeschossen worden?“ – „Nein.“

„Hast du getrunken?“ – „Nein.“

„Rauchst du? – Nur Gras, keinen Tabak.“

Standardfragen. Ob die Angaben stimmen, wissen die Mediziner nie. Manchmal vergessen die Patienten, dass sie schon einmal angeschossen wurden.

Die Ärzte werden ihre Fragen innerhalb weniger Stunden noch zwei weiteren Männern stellen, die angeschossen wurden. Auch sie sind Afroamerikaner. Der einzige Weiße an den zwei Abenden im Stroger-Krankenhaus hat Frakturen, weil er beim Feiern vom Balkon gefallen ist.

Tyrone hat drei Schusswunden. Eine ungerade Zahl. Mehr Morphium, um den Arm für das Röntgenbild besser bewegen zu können. Die Schmerzmittel helfen nur bedingt. Doch das Bild muss sein. Es zeigt, dass die Splitter der Kugel in Tyrones Ellenbogen stecken. Er muss operiert werden, der Orthopäde kommt, um den Arm für die Nacht zu bandagieren, die OP kann erst am nächsten Tag stattfinden. In der Spätschicht ist das Krankenhaus schlechter besetzt, es ist zu riskant, einen OP-Saal mit einer nicht lebensbedrohlichen Verletzung zu blockieren und ein Team von Ärzten dort zu binden.

Nachdem die Polizei mit dem 22-Jährigen gesprochen hat, kommen seine Großmutter und seine Schwester. Zwei Mal sei auf ihn geschossen worden, sagt Tyrone aus. „Ich kannte den Schützen nicht.“ Es müsse ein Versehen sein. Das ist es immer.

„Ich will nur weg von der Gewalt“, sagt Tyrone. Doch man wird ihn später wieder nach Hause schicken, zurück in die Gegend, in der er angeschossen wurde. Nachdem ihn die Ärzte behandelt und seinen Arm repariert haben. Vom Traumazentrum aus wird er noch am gleichen Abend auf Station verlegt. Der Job von Liz Gwinn und den anderen Notfallärzten ist getan. Der nächste Fall wartet. Die nächste Kugel. Weitermachen. Weitersuchen.

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20 Kommentare

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  • Kann ich verstehen, den Tyrone, daß er nur Gras raucht und kein Tabak. Dieser Tage hat die Stadt New York beschlossen, das Verkaufsalter für Tabak auf 21 hochzusetzen, um ihre Jugend vor der schädigenden Wirkung der Fluppe zu bewahren. Das tat schon lange Not - vor allem jugendliche Zigarettenraucher sind des öfteren einfach nicht fit genug für den Straßenkampf in God´s Own Country.

  • @ Stirnrunzel,

     

     

     

    da es sich praktisch nur um Delikte mit Kurzwaffen handelt (s.a. die Abb. Schussfraktur) darf eine Mindestmenge überlebender Geschädigter in der Größenordnung vom 4 - 6 fachen der Toten ausgegangen werden.

     

     

     

    Glück auf!

     

     

     

    Karl

  • S
    Stirnrunzel

    Gerade die Zahl der Verletzten

     

    durch Schusswaffengebrauch wäre

     

    hochinteressant.

     

     

     

    43 Tote für einen Monat

     

    bezogen auf die drittgrößte

     

    und einst mit kriminelleste

     

    Stadt der Welt(siehe Al Capone)

     

    ist gar schlecht, wenn

     

    man die sozialen Gegensätze,

     

    die Waffenverbreitung und das

     

    kriminelle Potential der Stadt

     

    berücksichtigt.

     

    Würden es dort eine gesetzliche Krankenversicherung geben, könnte möglicherweise

     

    die Todesrate noch einmal reduziert werden.

     

    Die wahre Dimension der Schusswaffengewalt wird eher durch die Anzahl der Verletzten deutlich.

  • Instruktive Schussfraktur.

     

     

     

    Für die Ursachenforschung sein noch erwähnt, das sich bisher keine Kausalitäten zwischen Rechtslage, Waffendichte und Delikthäufigkeit nachweisen lassen.

     

     

     

    Zudem sei eräwhnt: Die lokalen Waffengesetze werden immer durch die Täter "ausgehebelt", oder hat schon einmal jemand ein Gerichtsverfahren mitbekommen das gegen das Tatmittel geführt worden ist?

     

     

     

    Nach FBI sind ca. 97% aller Schussdefekte durch Kurzwaffen verursacht die auf Distanzen unter 15 m aabgegeben wurden. Das ist insofern wissenswert als das Schadensbild im Schusskanal sich bei Kurz- und Langwaffen sehr unterscheidet.

     

    Die in der Regel sehr langsamen KW-Geschosse schädigen nämlich nur die unmittelbare Gewebsumgebung des Schusskanals und sind somit unabhängig vom Geschossdurchmesser alle ähnlich gefährlich. Über ihre Wirkung entscheidet allein die Trefferlage im Geschädigten.

  • F
    Fritz

    @Janos

     

    C.Thomas Howell ist ein Weißer, und Mike Powell ist mittlerweile über 50. Beide taugen nicht als Vorbilder, hier wären eher schwarze Helden wie Bernie Barandi oder Christian Fastaner zu nennen.

  • JH
    Janos Hunyadi

    An den W@schl@ppen H@nnes:

    „Aus der Gleichberechtigung vor dem Gesetz wurde eine Gleichstellung vor der Statistik, aus der Rose für die Liebste der Rechtsanspruch einer jeden Frau auf eine Plastikblume.“ Bernhard Lassahn (käpt Blaubär) im Focus

     

     

    Gerade fehlende Väter sind unter Schwarzen in den USA ein wesentlicher Faktor, weshalb es zu diesen Bandenkriegen kommt. Es fehlen positive männliche Rollenvorbilder, statt Bill Crosby, Allen West oder Thomas Sowell orientierenn sich die Buben dann doch an SnoopDoogyDog oder anderen rappenden Halbweltgrößen.

     

    Wie schon erwähnt, Chicago hat die strengsten Gesetze hinsichtlich Waffen. Die zum Einsatz kommenden Waffen sind meist illegal, und wären auch durch strengste Kontrollen nicht aus der Welt zu schaffen. Wenigstens können sich nun anständige Bürger der USA wenigstens noch selbst verteidigen. Wo sind eigentlich die Proteste wie beim Zimmermann?

  • H
    Hannes2

    @Deralle

     

    Es heißt "InteressenvertretungIn". Merken Sie sich das, Sie sexistischer Macho!

  • F
    Fritz

    Der Fairness halber sollte man darauf hinweisen, dass - wie auch in Deutschland - die mit Abstand meisten Schüsse auf Menschen aus legalen Waffen abgefeuert werden, nämlich von der Polizei. In den USA hat man verstanden, dass eine wehrhafte Demokratie als unabdingbare Voraussetzung Bürger hat, die sich effektiv gegen staatliche Willkür und unvorstellbare Polizeigewalt zur Wehr setzen können.

     

    Deshalb: Entweder Entwaffnung der Polizei oder Freigabe sämtlicher Polizeiwaffen auch für die Bevölkerung zum Schutz vor der Polizei. Alles andere ist rechtsradikaler Wahnsinsinn.

  • M
    MaterialismusAlter

    Danke für diese einfühlsame Reportage - leider geht es in vielen Großstädten der USA so zu.

     

    Auch Danke dafür, dass auf das peinliche links-deutsche Amerika-bashing verzichtet wurde.

     

    Zu den Waffengesetzen: Man macht es sich zu einfach, wenn man die Gewalt auf die einfache Verfügbarkeit von Feuerwaffen schiebt - auch wenn diese natürlich das Problem verschlimmert.

    Dennoch sind die Rufe der reformistischen Linken nach strengeren Waffengesetzen Unsinn: Es gibt genug legale Waffen für jeden Amerikaner/ jede Amerikanerin. Diejenigen, mit denen Morde begangen werden, sind ohnehin illegal. Das Problem ist: Bei über 100 Mio. Waffen wird immer ein gewisser Teil in die Illegalität "wandern". Will man nicht ein allgemeines Schusswaffenverbot durchsetzen - was von der Tatsache abgesehen, dass es politisch unmöglich ist, auch verfassungsmäßig nicht geht - ist es sinnvoller, an den sozialen Gründen von Ganggewalt anzusetzen. Das ist aber kompliziert und deshalb nicht so leicht zu vermarkten.

  • M
    Mannvater

    @ Hannes:

     

    Geh doch heulen, Du Mädchen!

  • K
    karl

    @ Hans Peter,

     

    da muss ich doch mal pro taz sprechen!

     

    Soo hoplophob ist die Redaktion doch garnicht mehr! Natürlich persistieren durchaus, auch nach meiner Sicht seltsame Sichtweisen, aber es immer noch zu vermekren das durchaus unterschiedliche Meinungen auch in den Artikeln gehört werden!

    Konstruktive Kommentare werden also durchaus berücksichtig.

     

    Und die Bandenkriminalität ist ja auch "nur" eine bsonders perverse Form von Primitivkapitalismus, Bankster schießen weniger selbst!

     

    Das jeder des es darauf anlegt schießen kann wann und wie er will, hat sicher auch die Red. schon erfasst!

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • F
    FaktenStattFiktion

    Die Toten durch Suizid haben in den Staaten eine Kugel im Kopf, in Deutschland dafür ein Seil um den Hals oder einen IC gestoppt. Ist der laxe Umgang mit Alkohol ungefährlicher als die Waffengesetze in den USA?

    Warum ist die Lebenserwartung in den USA dann (trotz Fast Food und Bewegungsmangel) nur ein Jahr geringer als in Deutschland?

     

    Die weit liberaleren Waffengesetze in der Schweiz und Finnland sind kein Problem - da lohnt sich die Erwähnung ohnehin nicht.

     

    Aber Sachargumente stören wohl nur. Lieber geht es um Gefühle:

     

    "Authentisch ist, wenn in einer Bürgerversammlung fünf hochkarätige Wissenschaftler dargelegt haben, warum der Neubau eines Golfplatzes kein bedrohliches Risiko darstellt, und dann einer aufsteht und sagt: 'Aber ich habe Angst.' Dann können die fünf Experten einpacken und die Journalisten wissen, wem sie ihr Mikrofon unter die Nase halten."

     

    So ist es. Dank hierfür an Jan Fleischauer.

  • D
    derralle

    @Hannes

    Die Sprache in der taz generell kotzt mich an. Da werden ständig Worte gebraucht und ungefragt aneinander gereiht. Sie müssen durch ihre Kombination einen Sinn ergeben, ohne dass sie ein Mitspracherecht oder eine Interessenvertretung hätten. Offenbar suchen die Redakteure die Worte allein danach aus, ob sie damit präzise einen Sachverhalt ausdrücken können. Schlimm, dass die taz auch nur so ist wie alle anderen Zeitungen auch. Lasst uns das anprangern!

  • H
    Helga

    Ein Artikel bar jeder Kenntnis und ohne jeden Bezug zur Realität, es werden nur stumpf die üblichen links-dummen USA-Vorurteile bedient. Die Autorin war erkennbar noch nie in den USA und spricht kein Wort Englisch - peinlich, so etwas zu veröffentlichen. Jenseits jeder Bewertung ist dieser hilflose Versuch eines Artikels.

  • B
    Blabla

    Mann könnte in Deutschland auch von den "Messeropfern" sprechen. Wer zu 99% de Täter sind schreibt die taz natürlich nicht. Weder wer die Täter bei uns sind, noch wer es in den USA ist. Keine Sorge, in den USA spricht man auch nicht darüber. Politische Korrektheit, die Hauptwaffe der bewegung, funktioniert auch dort (noch). Allerdings kann man darüber im Internet reden. Das könnt ihr nicht verhindern.

  • H
    HansPeter

    Waffengewalt in Großstädten in Verbindung mit Bandenkriminalität ist eines der größten Probleme der amerikanischen Gesellschaft. Man muss jedoch berücksichtigen, dass Chicago mit das strengste Waffengesetz in den USA hat (vergleichbar mit Deutschland). Die Waffen dieser Verbrechen in Chicago sind ausnahmslos illegale Waffen. Das geht aus dem Artikel leider nicht hervor. Kein Gesetz der Welt hält diese Kriminellen davon ab sich Waffen zu besorgen bzw zu benutzen.

    Die Bandenkriminalität in amerikanischen Großstädten ist tief verwurzelt und lässt sich nicht durch Gesetze oder härtere Strafen beseitigen. Hierzu bedarf es bei weitem mehr. Ich weiss, dass die taz generell eine Antiwaffeneinstellung hat (egal ob legal oder illegal) und solche Artikel hier Stimmung gegen legale und gesetzestreue Waffenbesitzer machen sollen. Das Ziel haben Sie jedoch eindeutig verfehlt, da Sie auch genauso gut über den Drogenkrieg in Mexico hätten schreiben können. Illegale Waffen entziehen sich nämlicher jeglicher Kontrolle, lassen sich nicht durch neue Gesetze beseitigen und Kriminelle halten sich ohnehin nicht an diese.

  • K
    Karl

    Nachtrag 1

     

    Die Gewehre könnt ihr weglassen, sind nur ca. 3 % aller Tatwaffen. Auch wenns schwer fällt auf unreflektiertes Sturmgewehrbashing zu verzichten.

  • K
    Karl

    So ein Unfug

     

    Die jeweiligen Täter hebeln mit ihrem Tatbegehungswillen das "strenge Recht" aus.

     

    Und falls es jemand entgangen ist : Selbst in den USA korrelieren Rechtslage, Waffendichte und Zahl der Geschädigten nicht.

     

    Also bitte nicht in dne Folgeartikeln wieder unnachweibare Behauptungen aufstellen.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • H
    Holzer

    Der alltägliche Wahnsinn in USA!Schwarze und Latinos rotten sich gegenseitig aus und das ganz ohne Rassismusgeschrei!Das kommt erst bei der Frage wie es so weit kommen konnte ins Spiel!Bei den Verursachen des Chaos nach den Ursachen zu suchen verbietet sich von selbst,PC,der weiße Heteromann....bla bla bla ist sowieso schuld an allem Elend dieser Welt!

     

    http://projects.latimes.com/homicide/blog/page/1/

  • H
    Hannes

    Die sexistische Sprache in der taz kotzt mich langsam echt an: da wird brav von "Mann" gesprochen, obwohl es "Mensch" heißen müsste. Da wird von "Vater" gesprochen, obwohl es "Elternteil" heißen müsste. Angesichts solcher perverser Sprache wird die ständige Laberei in der taz zum Thema "geschlechtsgerechte Sprache" echt zum schlechten Witz. Schlimm, dass die taz auch nur so ist wie alle anderen Zeitungen auch.