Schuldenkrise im Globalen Süden: Kaum Bewegung
Beim Treffen der G20-Finanzminister*innen gibt es keine Fortschritte für hochverschuldete Länder. Uneinigkeiten blockieren Gespräche.
Sorge, dass der Streit zulasten von Entwicklungsländern ginge, wies US-Finanzministerin Janet Yellen zurück. Sie bekräftigte zudem die Bedeutung des Friedens in der Ukraine für die Weltwirtschaft.
Dennoch stockten auch Gespräche zu Entschuldungsinitativen, um hochverschuldete Länder des Globalen Südens zu entlasten. Inflation, angetrieben durch den Krieg in der Ukraine, sowie die westliche Zinspolitik kombiniert mit weiteren Krisen haben viele Länder im Globalen Süden tiefer in die Schuldenspirale getrieben – ihre Währung ist weniger wert, die Zinsen sind hoch, sie bekommen keine neuen Kredite.
Westliche Gläubiger wollen nur in Zusammenarbeit mit China ein Modell für Umstrukturierung von Schulden ausarbeiten. China ist in vielen Entwicklungsländern mittlerweile größter Kreditgeber und tut sich schwer damit, Schulden zu erlassen. Für ein erfolgreiches Modell müssten außerdem private Gläubiger verpflichtet werden.
Weltbank will Garantien geben
Sambia hatte beim internationalen Finanzgipfel in Paris letzten Monat erreicht, dass die Schuldenlast des Landes restrukturiert wird. Bei weiteren hochverschuldeten Ländern gab es in Gandhinagar jedoch keine Erfolge. Weltbankchef Ajay Banga verwies aber auf Pläne zu Reformen der internationalen Entwicklungsbanken.
Im April beschloss die Weltbank Schritte, um das Kreditvolumen in 10 Jahren um bis zu 50 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Banga sagte am Dienstag, dass die Bank außerdem Garantien für Kredite an Entwicklungsländer geben wolle, um weiteres Kapital zu ermöglichen.
50 Milliarden US-Dollar haben jedoch auch die 58 ärmsten Länder seit 2020 an Schulden an G20-Staaten zurückgezahlt. Das berechnete das International Institute for Environment and Development (IIED). Das Geld fehle wiederum für Investitionen in sozial-ökologischen Transformationen oder Bewältigung von Krisen.
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