Schuldenkrise der Euro-Länder: EU will Ratings für Länder verbieten

Ein schlechtes Urteil einer Ratingagentur kann die Zahlungsfähigkeit ganzer Länder gefährden. Die EU plant nun offenbar ein Verbot von Länderratings.

Folgenschwere Urteile: Ratingagenturen wie Moody's sollen keine Urteile über die Kreditwürdigkeit ganzer Länder mehr veröffentlichen. Bild: dpa

HAMBURG dapd | EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier will einem Zeitungsbericht zufolge Ratingagenturen künftig notfalls verbieten, Urteile über kriselnde EU-Länder zu veröffentlichen.

In einem vertraulichen Vorabentwurf für eine Reform des Gesetzes zu den Ratingagenturen schlägt Barnier vor, dass die neue Wertpapieraufsicht ESMA das Recht erhält, die Veröffentlichung von Einschätzungen über die Zahlungsfähigkeit "vorübergehend zu untersagen", wie die Financial Times Deutschland am Donnerstag unter Berufung auf das ihr vorliegende Papier berichtete.

Der Kommission gehe es um Staaten, die über Finanzhilfen verhandeln - etwa Gelder aus dem EU-Rettungstopf EFSF oder vom Internationalen Währungsfonds (IWF).

Ein Verbot könne verhindern, dass ein Rating in einem "unangebrachten Moment" kommt, "mit negativen Folgen für die Finanzstabilität des Staates und möglichen destabilisierenden Effekten auf die Weltwirtschaft", heißt es demnach im Entwurf.

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