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Schüsse und Tote in HalleBundesanwaltschaft ermittelt

Bei Schüssen in Halle sterben zwei Menschen. Die Polizei meldet eine Festnahme. Der Hintergrund der Tat bleibt vorerst unklar.

Die Polizei ermittelt nach den tödlichen Schüssen in Halle Foto: Sebastian Willnow/dpa

BERLIN/HALLE taz | Nach den tödlichen Schüssen in Halle ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen Mordes von besonderer Bedeutung. Am Mittwochmittag hat es in der Innenstadt Schüsse gegeben. Nach Polizeiinformationen gab es dabei zwei Tote. Die Polizei sprach zunächst von Tätern, die mit einem Pkw flüchtig waren. Gegen 13.45 Uhr bestätigte sie dann eine Festnahme. Die Stadt Halle sprach am Mittwoch von einer „Amoklage“.

Die Schüsse ereigneten sich am Mittwochmittag. Der Hintergrund der Tat blieb vorerst unklar. Fotos zeigten eine abgedeckte Leiche und Patronenhülsen auf der Straße vor der jüdischen Synagoge in Halle. Laut Medienberichten soll auch eine Handgranate auf den nahe gelegenen Jüdischen Friedhof geworfen worden sein. Ebenso habe es Schüsse auf einen Dönerladen in der Ludwig-Wucherer-Straße gegeben.

Medien zitierten Augenzeugen, wonach mindestens ein Täter in Tarnkleidung geschossen habe. Ein Foto zeigt einen Mann, der mit Helm und Sturmgewehr auf den Döner-Laden zuläuft. Ein Video zeigt einen Mann, der auf offener Straße hinter einem silbernen Kombi steht und offenbar mit einem Pumpgun vor sich schießt.

Oberbürgermeister spricht von „Amoklage“

Die Polizei warnte die Bevölkerung in Halle: „Bitte bleiben Sie in ihren Wohnungen oder suchen Sie sichere Orte auf.“ Die Bahn sperrte den Bahnhof in Halle.

Die Polizei bestätigte der dpa auch Schüsse in Landsberg, 15 Kilometer von Halle entfernt. Ob dort auch die Festnahme der Polizei stattfand, blieb vorerst unklar. „Bleiben Sie trotzdem weiterhin wachsam“, teilte die Polizei mit.

Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) sprach von einer „Amoklage“. Er berief am Mittag einen Stab für „Außergewöhnliche Ereignisse“ unter seiner Leitung ein. Alle Rettungskräfte der Feuerwehr seien in Alarmbereitschaft versetzt worden.

Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung, sprach von „schrecklichen Nachrichten“ aus Halle. Die Regierung hoffe, dass die Täter schnell gefasst werden. „Es ist entsetzlich, dass zwei Menschen das Leben genommen wurde.“ Man sei in Gedanken bei den Angehörigen.

Die jüdische Gemeinde um die Synagoge in Halle zählt 700 Mitglieder. Die Juden feierten am Mittwoch Jom Kippur, das höchste Fest der Glaubensgemeinschaft.

Anm.: Der Beitrag wurde am 09. Oktober 2019 um 15:45 Uhr aktualisiert.

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15 Kommentare

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  • Was man wohl jetzt schon mit einiger Bestimmtheit sagen kann, ist dieses:



    Da versuchen völlig durchgeknallte Typen, denen es unter den Augen der sogenannten „Sicherheitsbehörden“ in den letzten Jahren offenbar mühelos gelungen ist, sich bis an die Zähne zu bewaffnen, maximale Panik zu verbreiten. Das ist doch völlig lächerlich und absolut inakzeptabel - aber leider todernst. Irgendwas läuft mächtig falsch in diesem Lande, und zwar nicht erst seit gestern.

  • Die AFD wettert derweil gegen Extinction Rebellion...

  • Ich kann das nicht fassen. Was ist hier nur los? Für mich ist recht offensichtlich, dass hier eine terroristische Lage und keine amoklage vorliegt. Mit was für einer Ruhe der Typ hinter seinem Auto schießt! Wer sollte eine Synagoge und einen Döner Laden angreifen, wenn nicht nazis? Das ist furchtbar, was sind das für Menschen? Wie kann das sein? Zwei Menschen sind tot, für was? Ich bin wirklich außer mir.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus ruft zu einer Gedenkversammlung auf:

    HEUTE UM 19:00

    Gedenkversammlung für die Opfer von Halle



    Pariser Platz, 10117 Berlin, Deutschland

    • 0G
      06313 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Zu spät gelesen. Schaffe ich nicht mehr hin... Ich würde mir wünschen, solche Versammlungen würden von nichtjüdischen Organisationen sofort initiiert werden.

  • Oh mein G'tt.

    Da kann man den Angehörigen nur sein Beileid ausdrücken und den Verletzten gute Besserung wünschen.

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    Im Artikel ist von einer "jüdischen Synagoge" die Rede. Gibt es auch nicht-jüdische?

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    Der Hintergrund der Tat bleibt unklar???

    • @06313 (Profil gelöscht):

      Na ja, es ist vor vier Stunden passiert. Erwarten Sie ernsthaft jetzt schon Hintergründe?

      • 0G
        06313 (Profil gelöscht)
        @Strolch:

        Welche Hintergründe wird es wohl geben, wenn die Attentate auf ein jüdisches Gotteshaus und einen jüdischen Friedhof verübt wurden? Ich würde mal sagen: antisemitische, oder, was meinen Sie?

        • @06313 (Profil gelöscht):

          Eine Dönerbude war auch dabei... Es mag fremdenreindlich sein, aber die Nationalität der Opfer ist nicht mal bekannt. Die Täter kennt man auch nicht. Vorschnelle Äuserungen kenne ich von AFD Politikern. Wollen Sie sich da einreihen? Morgen werden wir mehr wissen.

          • @Strolch:

            Ist das für Sie immer noch eine "vorschnelle Äußerung"?:



            "Nach SPIEGEL-Informationen handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den 27-jährigen Stephan B. aus Sachsen-Anhalt. Den Ermittlern liegt inzwischen ein Video vor, das der Attentäter offenbar mithilfe einer Helmkamera aufnahm. Der Film zeigt, wie B. eine Passantin in der Nähe des jüdischen Friedhofs sowie einen Gast in einem Döner-Bistro in der Nähe der Synagoge erschießt.



            Aus dem Video ergeben sich klare Hinweise auf ein antisemitisches und rechtsextremes Motiv. So schimpft der Täter mehrfach über "Juden" und "Kanaken" ".



            Spiegel Online, heute, um 18:43

            • @Albertoni:

              Sie verstehen mich falsch. Antisemitismus liegt nahe - vermutlich ist er es auch (siehe den verlinkten Spiegel-Artikel, FAZ berichtet ähliches). Mir ging es nur darum, zu sagen, dass man vier Stunden nicht erwarten kann, die Hintergründe zu kennen. Außer man hat ein festes Weltbild. Dann braucht man keine Fakten, dann weiß man alles. In der Vergangenheit (und in Zukunft vermutlich auch) wurde mir oft zu früh geschrien und dann ging es um eine Beziehungstat o.ä., bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt hatte man erst den falschen verhaftet. Mir ist es egal, ob ich die Hintergründe heute oder morgen kenne - Hauptsache sie stimmen.

      • 9G
        91751 (Profil gelöscht)
        @Strolch:

        Sonst sparen sich Zeitungen doch keine voreilige Vermutung, soll heißen wenn der Täter Muslim ist.



        Das waren garantiert Nazis...äh psychisch kranke Einzeltäter.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @06313 (Profil gelöscht):

      Spiegel-Leser wissen mehr:

      www.spiegel.de/pan...ote-a-1290701.html