SchülerInnen für Flüchtlinge: Solidarität statt Schulbank
SchülerInnen und Studierende gingen am Freitag gegen eine Verschärfung von Abschieberegelungen auf die Straße.
Rund 2.500 SchülerInnen, Studierende und Azubis haben sich am Freitagvormittag vor dem Roten Rathaus versammelt, um gegen die geplante Änderung des Asylrechts zu protestieren. Unter dem Motto „Unsere Freunde bleiben hier!“ zogen sie anschließend vom Alexanderplatz quer durch den Bezirk Mitte, vorbei am Rosenthaler Platz und an der Charité, durchs Brandenburger Tor bis zum Reichstag. Auf dem Pariser Platz fand zusätzlich um 15 Uhr eine Mahnwache für die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge statt.
„Wir sind gegen die Verschärfung des Asylgesetzes“, erklärte der 12-jährige Steffen auf die Frage, wieso er mit seinen Klassenkameraden an der Demonstration teilnimmt. Zurzeit wird in Bundestag und Bundesrat über eine erhebliche Erleichterung der Inhaftierung und Abschiebung von Geflüchteten diskutiert.
„Ich bin mit meinen Freunden hier, wir wollen etwas für die Flüchtlinge tun“, sagte Hannah, 14 Jahre. „Außerdem ist es toll, bei dem guten Wetter draußen zu sein, statt in der Schule zu sitzen.“ Probleme wegen Fehlzeiten gebe es in der Schule nicht, erklärten die Jugendlichen übereinstimmend. Mit dem Einverständnis der Eltern konnten sich viele SchülerInnen vom Unterricht befreien lassen.
Andere nutzten die Demonstration für einen Klassenausflug – wie die Lerngruppe der 4. bis 6. Klasse einer Köpenicker Schule. „Wir haben über das Thema Flüchtlinge im Unterricht gesprochen. Den Kindern war es wichtig, an der Demo teilzunehmen“, erklärte eine begleitende Pädagogin.
In der vergangenen Woche sind 700 Flüchtlinge im Mittelmeer ums Leben gekommen. Die Zahl der 2015 bei der Überfahrt nach Europa Umgekommen stieg auf 1.700. Die Grenzschutzagentur Frontex rechnet damit, dass bis zu 1 Million Flüchtlinge dieses Jahr über das Mittelmeer kommen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Friedensforscherin
„Wir können nicht so tun, als lebten wir in Frieden“
Prozess gegen Maja T.
Ausgeliefert in Ungarn
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Bundesregierung und Trump
Transatlantische Freundschaft ade
ifo-Studie zu Kriminalitätsfaktoren
Migration allein macht niemanden kriminell