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Scharfe Kritik am Senat

„Topographie des Terrors“ fordert mehr Unterstützung von Land und Bund. Vorwurf: ÜberKosten soll die unbequeme Gedenkstätte gestoppt werden. Bis Juli sei Finanzkalkulation nötig

von PHILIPP GESSLER

Die Initiatioren der geplanten Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ haben scharfe Kritik am Senat geübt und zugleich Hilfe von Land und Bund gefordert. Die Bauverwaltung habe die technischen und somit finanziellen Probleme des aufwendigen Baus des Architekten Peter Zumthor „nicht rechtzeitig erkannt und gelöst“, heißt es in einer Eklärung, die der Arbeitsausschuss des Gedenkorts gestern vorlegte. Zudem habe der Senat „in unverantwortlicher Weise versäumt“, die Interessen der „Topographie“ angemessen zu vertreten.

In den vergangenen Wochen war klar geworden, dass die Kosten für den Betonstrebenbau auf dem Gelände des früheren Gestapo-Hauptquartiers von geplanten 45 auf 70 Millionen steigen werden. Daraufhin hatte das Abgeordnetenhaus einen De-facto-Baustopp verhängt.

Bei den politisch Verantwortlichen gebe es „mangelnden Willen“, sich mit den von Anfang an unübersehbaren Problemen auseinander zu setzen, sagte Christine Fischer-Defoy vom Arbeitsausschuss, dem die ursprünglichen Initiatoren des Projekts angehören. Der Ausschuss befürchte, dass mit Hinweis auf „unzumutbare Kostensteigerungen“ eine Gedenkstätte zu Fall gebracht werden soll, die nicht mehr bequem sei. Wenn bis Juli keine „konsensfähige und realistische Kostenkalkulation“ auf dem Tisch liege, „droht das Projekt endgültig zu scheitern“.

Der wissenschaftliche Direktor der „Topographie“, Reinhard Rürup, mahnte, die Gedenkstätte stecke in einer „Verzögerungs- und Verteuerungskrise“. Der Bund müsse über die von ihm bereits zugesagten 18 Millionen Mark für den Bau zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen.

Eine Sprecherin der Bauverwaltung wies die Vorwürfe der „Topographie“ zurück. Die Kulturverwaltung und die „Topographie“ selbst seien die Bauherren, sie trügen die Verantwortung. Der Vorwurf, man wolle über die Kostendeckelung das ganze Projekt scheitern lassen, sei „sehr unfair“. Senator Peter Strieder (SPD) habe stets gesagt: Eher werde er sich vom Architekten verabschieden als vom Projekt.

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