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Sänger soll Frauen zu Sex gedrängt habenSchwere Vorwürfe gegen Ryan Adams

Manipulation und sexuelles Fehlverhalten lauten die Vorwürfe, die sieben Frauen gegen den US-Musiker erheben. Der wehrt sich auf Twitter.

Wehr sich gegen Vorwürfe: Ryan Adams Foto: dpa

Ein Hashtag zeigt erneut Wirkung: Seit 2017 führt #metoo regelmäßig dazu, dass Prominente vor allem aus Film und Fernsehen mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung oder des sexuellen Missbrauchs konfrontiert werden. Nun sieht sich auch US-Musiker Ryan Adams schweren Vorwürfen ausgesetzt. Wie die New York Times berichtet, werfen sieben Frauen, darunter junge Musikerinnen und Adams' Exfrau Mandy Moore, dem 44-jährigen Manipulation und sexuelles Fehlverhalten vor.

Der New Yorker Zeitung liegen nach eigenen Angaben unter anderem 3.217 Textnachrichten vor, die Adams vor allem mit jungen Musikerinnen ausgetauscht hat. Unter ihnen sind Phoebe Bridgers, die 2014 mit 20 Jahren erstmals auf den Countryrocker traf, und Courtney Jaye. Beide machen Adams denselben Vorwurf: Er habe ihnen angeboten, ihre Karriere anzuschieben und sie zu produzieren, und sein Angebot dann mit sexuellen Aufforderungen verbunden.

Besonders schwerwiegend ist der Vorwurf einer jungen Frau aus Ohio, Adams habe vor sechs Jahren, als sie noch minderjährig war, mit ihr anzügliche Nachrichten ausgetauscht und Telefonsex gehabt. In einem Videoanruf habe er sich ihr gegenüber entblößt. Zuvor hatte er der talentierten Bassistin versprochen, ihr zum musikalischen Durchbruch zu verhelfen. Die Frau wird von der New York Times nur Ava genannt. In Ohio und in New York, wo sich der Sänger damals aufhielt, handelt es sich in beiden Fällen um schwere Straftaten.

„Ava“ hat ihre Musikkarriere vorerst aufgegeben, Courtney Jaye ebenfalls. Dass Frauen von Männern mit der Behauptung, nur so Karriere im Musikbusiness machen zu können, zu Sex gedrängt würden – diese Erkenntnis habe ihnen den Spaß an der Musik genommen. Produziert wurden sie von Adams nie. Stattdessen habe ihnen der Sänger gesagt, sie seien gar keine richtigen Musikerinnen.

Sänger weist die Vorwürfe zurück

Adams verteidigte sich auf Twitter gegen die Vorwürfe. Er sei kein perfekter Mensch und entschuldige sich bei allen, denen er unbeabsichtigt Schmerzen zugefügt habe. Gleichzeitig wehrte er sich gegen viele der Vorwürfe, die im Bericht der New York Times gegen ihn erhoben werden. Teile davon seien stark überzeichnet oder schlichtweg falsch. Davon, dass „Ava“ noch minderjährig war, als er ihr schrieb, will Adams nichts gewusst haben. Das ließ er über seinen Anwalt mitteilen. Aus den 3.217 Nachrichten geht hervor, dass „Ava“ sich gegenüber Adams älter machte, als sie war. Einen Beweis dafür lieferte sie dem Countryrocker jedoch nie.

Dass er Phoebe Bridgers nackt in seinem Hotelzimmer erwartet oder mit Courtney Jaye bereits im Bett gelegen habe, streitet Adams ab. Außerdem erklärte er, sich an einige der Fälle nicht zu erinnern.

Verschiedene Prominente aus der Musikszene solidarisierten sich auf Twitter mit den sieben Frauen, unter ihnen Musikerin Natalie Prass und Songwriterin Caryn Rose.

Nicht zuletzt Adams‘ Exfrau Mandy Moore schließt sich den Vorwürfen an. Während ihrer Ehe, die von 2009 bis 2016 anhielt, habe Adams sie isoliert und von der Musik abgehalten. Weil er jederzeit die Kontrolle über Moore besitzen wollte, habe sie seit ihrer Hochzeit im Jahr kein Album mehr veröffentlicht. Zwar habe Adams ihr 2010 zwischenzeitlich angeboten, ihr nächstes Album zu produzieren, doch das geschah nie. Zur musikalischen Geringschätzung sei als psychische Belastung Adams' Jähzornigkeit gekommen. Der Sänger ließ über seinen Anwalt mitteilen, seine Wahrnehmung der Ehejahre sei eine vollkommen andere.

Verschiedene Prominente aus der Musikszene solidarisierten sich auf Twitter mit den sieben Frauen, unter ihnen Musikerin Natalie Prass und Songwriterin Caryn Rose. Das Grammy-Nominierte Popduo „Sylvan Esso“ twitterte: „Always believe women“. Eine weiterführende Untersuchung der Vorwürfe gegen Ryan Adams steht indes noch aus.

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3 Kommentare

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  • Noch ist nicht bewiesen was gelogen ist und was nicht, jedoch sind das schwere Anschuldigungen, die hoffentlich nicht erfunden sind, denn sowas erfindet wirklich nur jemand mit nem geringen Selbstwertgefühl.

    Männer die Frauen wegen Sex ausbeuten, sind in meinen Augen keine Männer, sondern sexualbetriebene Ärsche.

    Ich hoffe in naher Zeit kommt ein wenig Klarheit, da jeder der solche Dinge tut, dafür auch die Konsequenzen tragen soll.

  • Er hat seine Versprechen nicht gehalten, war Jähzornig und hat Frauen ins Bett „getrickst“? Ergo, er war ein Arsch.



    Unglaublich, davor müssen erwachsene Menschen geschützt werden!!

    Das einzig wirklich Relevante im ganzen Artikel:



    Die sexuelle Annäherung an Minderjährige! Falls stattgefunden, hat er die strafrechtlichen Konsequenzen zu tragen!

    • @Andi S:

      Nein, es geht übergeordnet um eine maskuline Kultur der latenten bis offenen Sexualisierung von Begegnungen, Druckaufbau und Verdinglichung der Frau inklusive. Er ist einer von vielen Vertretern unangenehmer Männlichkeiten, die bewusst oder wie selbstverständlich intime Grenzen übertreten. Jähzorn gehört oft dazu, Bedrängung und Nötigung werden im Artikel erwähnt und passieren einigen Nicht-Männern alltäglich. Nur Männer selbst sind vor der potentiellen Allgegenwart sexualisiert bedrängt zu werden recht sicher. Aber Hauptsache der Mann Andi S bekräftigt erstmal den männerdominierten Rechtsstaat und bewertet die Relevanz der Vorwürfe von 7 plus x erwachsenen Menschen. Die in einer profeministischen Zeitung sachlich abgedruckt werden. Was sagt dein Kommentar denn eigentlich?