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SPD in Forsa-Umfrage bei 22 ProzentWeder Peer noch Partei im Aufwind

Laut einer Umfrage des Forsa-Instituts liegt die SPD nur noch bei 22 Prozent. Es ist der schlechteste Wert seit dem Juni 2011. Schwarz-gelb hat demnach eine Mehrheit.

Die Mundwinkel zeigen nach unten, der aktuelle Wahltrend auch: Peer Steinbrück Bild: dpa

BERLIN rtr | Die SPD fällt in der Gunst der Wähler weiter zurück. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würden nur noch 22 Prozent (minus ein Punkt) der Befragten für die Sozialdemokraten stimmen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung des Forsa-Instituts für den Stern und RTL hervorgeht.

Das wäre weniger als bei der Bundestagswahl 2009: Damals hatte die SPD mit 23 Prozent ihr schlechtestes nationales Ergebnis seit Gründung der Bundesrepublik eingefahren. Spitzenkandidat Peer Steinbrück kommt in der Umfrage auf noch schlechtere Zustimmungswerte: Nur 17 Prozent würden ihn bei einer Direktwahl zum Regierungschef küren, zwei Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem Stern, nur zehn Prozent der Deutschen seien der Meinung, die SPD könne die Probleme des Landes am ehesten lösen. Steinbrück komme mit seinem „flapsigen Sprüchen“ weiter nicht an. Allerdings wurde die Umfrage zwischen dem 8. und 12. April gemacht, also vor dem SPD-Parteitag in Augsburg. Daher spiegeln die Werte mögliche Reaktionen auf dortige Rede Steinbrücks noch nicht wider.

Die Union gewinnt in der Umfrage einen Punkt auf 42 Prozent, die FDP kommt auf fünf Prozent, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Zusammen kommen die beiden Parteien auf 47 Prozent der Stimmen und eine regierungsfähige Mehrheit im Parlament. Die Grünen steigern ihre Beliebtheit um einen Punkt auf 15 Prozent, die Linke verschlechtert sich um einen Punkt auf acht Prozent. Die Piraten verfehlen mit drei Prozent der Stimmen weiterhin den Einzug in das Parlament.

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25 Kommentare

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  • H
    HamburgerX

    - Steuererhöhungen?

    - Frauenquote?

    - Eurobonds?

     

    Alles Dinge, die die Mehrheit der Deutschen ablehnen. Also, wer soll so was wählen?

  • M
    Mücke

    Als ich gelesen und dann gehört hatte, das Steinbrück dafür ist, an Schulen muslimischen Kindern getrennten Sportunterricht anzubieten, wegen religiösen Gründen, muß ich mir dann doch eingestehen, der Mann und seine Partei sind nichts für mich.

    Da bin ich dann halt doch ein (ultra?)Konservativer, dem Merkels "Gelassenheit" immer mehr gefällt.

     

    Und das mit der Frauenquote ist doch Bullshit!

    Dann werden inkompetente Frauen eingsetzt, nur um die Quote zu erfüllen, oder wie..Was für ein Unsinn - typisch linke Weltverbesserer.

    Die sollen mal lieber in die Altenheime gehen, wo die Leute die sich nicht wehren können, Nachts um 4Uhr oder 5Uhr gewaschen werden und dann wieder auf's Bett gelegt werden.. damit der Frühdienst es nicht so schwer hat.. dieses faule Pack. Oder da wird an hundertjährigen Bewohnern brutal rumgezerrt, weil sie nicht so schnell laufen, wie sich das Schwester Rabiata vorstellt.Aber mir was von Menschenrechten erzählen wollen - was für eine Realsatiere. Und das Beste daran, jeder wird alt, und ca. jeder Zweite wird pflegebedürftig.

    ...lasset die Spiele beginnen....!

  • PB
    Paul Brusewitz

    Guten Tag!

     

    So sieht das aus!

     

    So lange noch Leute wie Steinmeier, Steinbrück u.a. in der Partei was zu sagen haben, die die Agenda 2010 auf den Weg gebracht haben, wird das mit dem Wahlsieg und der Regierung nix.

     

    Diese Politiker-Generation ist kpl. verbrannt und eine wirklich überzeugende Nachfolge-Generation ist irgendwie auch nicht in Sicht.

     

    Das Geschwafel einer Frau Nahles ist doch auch unerträglich.

     

    Unterhalten wir uns einfach in 15 bis 20 Jahren noch mal über die SPD und ihre Wahlchancen...

     

     

    Freundliche Grüße

    P.B.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Der Arbeiterpartei SPD hängt immer noch die Einführumng der Agenda 2010 und das Hartz IV Papier an.Menschen ,hier Wählerinnen und Wähler vergessen nicht,was anstehende Wahlen anbetrifft

    Die Arbeiterpartei SPD muss und sollte sich wieder der Arbeiterklasse zu wenden.

  • R
    Rinaldini

    nicht der Kandidat, die Partei ist das Problem. Wer wehement die kalte Progression verteidigt und dann noch einen draufsetzt, muss sich nicht wundern, dass die Arbeiterschaft die SPD verlässt. Wen trifft das Programm denn am meisten?

  • R
    RLS

    Geniale Idee von den Schwachköpfen in der SPD die Agenda2010 zu feiern.

    Sie sollten Gerhard Schröder als Wahlkampfmanager benennen,

    dass käme bei den Wählern sicherlich sehr gut an.

     

    Die SPD gehört ohne Ende abgestraft, dass ist absolut richtig,

    aber diese Stimmen können doch nicht an die CDU oder sogar an die FDP gehen. Diese Neandertaler haben die ganze Situation in Europa nicht mehr im Griff. Neandertalerin Merkel kann nur Punkten, wenn sie aus einem Fussballstadion ihrer verdummten, konservativen Wählerschaft zuwinken kann. Auch die Seeheimer der SPD gehören mittlerweile dazu.

    Würde sie wie Queen Elizabeth mit einer Kutsche durch die Ländle fahren, und dass Volk könnte ihr mit einem kleinen Deutschlandfähnchen zuwinken, dann hätte sie mindestens 50% bei den Umfragen. Mehr kann sie nicht!!! Die meisten Wähler in diesem Land aber leider auch nicht, Bild übernimmt dass Denken für diese Leute.

     

    Auch bei der Wahl zuhause bleiben ist falsch, die Asozialen in unserem Land, die zigtausend in der Schweiz haben, und keine Probleme damit haben dass immer mehr Kinder und Rentner in die Armut geraten, gehen mit Sicherheit wählen. Sie verschenken ihre Stimme nicht.

     

    Wenn die CDU nach Christlichen Werten regieren würde,

    dann wäre Jesus ein Taugenichts gewesen.

    Bei der SPD steht Sozial drauf, aber Asozial wäre wohl passender.

    Und die Politiker der FDP sollten besser ins Kasperletheater.

  • S
    SCHMIDT

    22 Prozent ist eindeutig zuviel. Seit Willy Brandts Rücktritt als Kanzler haben die wirtschaftsnahen Kräfte in der SPD das Sagen und damit die SPD ihre Identität und Glaubwürdigkeit eingebüßt.

    Willy Brandt stand für "Mehr Demokratie wagen", das fand die Mehrheit der Bevölkerung überzeugend und wählte ihn dafür. Eine SPD, die überzeugend für linke Positionen werben würde, würde wieder zwischen 35 bis 45 Prozent erreichen. Dafür ist zwingend, dass die /der KandidatIn auch über linke Wirtschaftskompetenz verfügt. Leider gibt es in der SPD diese Personen nicht mehr. Lafontaine wurde weggemobbt und die anderen sind alle gestorben. Nahles, Problembär Gabriel, Steinbrückmeier sind nicht charismatisch, rechts und langweilig. Wowi ist ne Lachnummer, der viel zu lange Berliner Bürgermeister ist und nicht einen Funken von Visionen für eine soziale, ökologische Stadt Berlin entwickeln kann.

    Meines Erachtens wäre es volkswirtschaftlich sehr gut, wenn sich die SPD auflösen und zu 95 Prozent in der CDU/FDP und zu 5 % in der "Die Linke" aufgehen würde.

    Dann könnte die Linke zur SPD werden und sozialdemokratische Opposition sein und die Willy Brandts hervorbringen.

    Solange die SPD existiert, wird die CDU an der Regierung bleiben.

  • M
    Marco

    Aussagen a la Kanzlergehalt zu gering u.ä.

     

    kommen halt schlecht an

     

    und dazu haben erdreisten sich immer noch einige Wählerinnen und Wähler, nicht vergessen wer den Hartz4 eingeführt hat

     

    auch nicht hilfreich

  • A
    Aletheia

    Weder Peer noch Partei im Aufwind...

     

     

     

    denn "Etwas mehr Stolz, etwas mehr Selbstbewusstsein über das, was uns (mit der Agenda 2010) gelungen ist, täte dem öffentlichen Erscheinungsbild der SPD gut."

  • P
    Peter

    Wo ist die AfD? Unter Sonstige = 5% ??? Wie bei fast

    allen wird die Alternative für Deutschland einfach

    weggeschwiegen!!!

  • KS
    Klaus S.

    Es ist mir schleierhaft, warum die SPD an diesem "Spitzenkandidaten" festhält und sehenden Auges in die Wahlschlappe galoppiert - ist es eine hiemliche Sehnsucht nach Untergang? Verbreitung einer morbiden Stimmung, die zur Selbstzerstörung führt? Oder einfach nur aus Gründen mangelnder Alternativen? Wie auch immer, wenn sich daran nichts ändert, haben wir 's Angela nochmal vier Jahre an der Backe....

  • V
    vic

    Diese Zahlen wären-wenn sie so einträfen- wie eine Drohne. Und der Kollateralschaden wäre ich.

  • BG
    Bernd Goldammer

    In Umfragen drücken die Besitzer der Medien ihre Wünsche aus.Der devote Deutsche weiß dann wie er zu wählen hat. Das funktioniert immer.

  • O
    ollecydutsi

    42 % CDU ???? was ist mit den Deutschen passiert?

  • MK
    Manfred Kopf

    SPeerD

  • L
    Lichtblick

    In grundsätzlich funktionierenden Demokratien kann man getrost unterstellen, dass jedes Volk die Regierung bekommt, die es verdient...

    Noch Fragen !?

  • H
    Harro

    Die SPD stellt einen rechten, wirtschaftsnahen Kandidaten auf, formuliert ihm ein vergleichsweise linkes Programm und nun sagen die Zahlen: So geht es nicht. Kann das jemanden noch wundern?

     

    AfA-Chef Ottmar Schreiner war jahrelang ein Außenseiter in seiner Partei. Sein sozialpolitischer Diskurs war der Rand, die Elite der Partei hasste ihn und bekämpfte ihn. Nun hätten sie Scheiner gut gebrauchen könne, aber er verstarb und an seiner Stelle ist niemand, der auf ähnliche Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit blicken könnte. Das soziale Profil ist hinter der Agenda-2010 verloren gegangen, würde ich behaupten.

     

    Denn da liegt das Problem der SPD: Es passt nix zusammen und kein normaler Mensch glaubt die sozialpolitischen 'Linksausschläge', dieser immer noch Mitte-Rechts-Partei. Das die SPD mal Mitte-Links war ist seit 1998 vorbei. Seitdem hat die Partei den Anschluss ans bürgerliche Lager gesucht und auch gefunden.

     

    Weil dort schon alle Plätze vergeben sind, bleiben eben nur 20 plus X für die SPD übrig. Das steht jetzt in den Umfragewerten und wird sich auch nach der 'Steinbrück Rede' nicht ändern, denn Steinbrück ist derselbe geblieben, jedenfalls in den Augen der Wähler. Kurz vor der Wahl wird jeder Kandidat mehr und mehr, was der Wähler wünscht, das Spiel kennt doch nun wirklich jeder.

  • N
    Ninja

    22% sind immer noch viel zu viel!2,2% wären es, wenn die Leute endlich die Parteien wählen würden, die sich für sie ernsthaft einsetzen.

  • LB
    Luther Blissett

    So dumm kann nämlich kein Volk sein? Und wie hat dann Helmut Kohl 4 Wahlen in Folge gewonnen?

  • A
    "Restmüll"

    Ich glaube nur den Umfragen, die ich selber initiiert und durch raffiniert suggestive Fragen gesteuert habe!

     

    Die Einstellung des Wahlteams von Peer Steinbrück "weniger ICH", woraus das Wahlmotto der SPD entstanden ist: "Das WIR entscheidet", wird langsam aber sicher von vielen Bürgerinnen und Bürgern nach diesem Wahlauftakt verstanden und befürwortet werden. Weil heute jedermann die Folgen und Auswirkungen der neoliberal geförderten "Ellenbogengesellschaft" spürt. Am Arbeitsplatz, bei der Lohn- und Gehaltszahlung, in der langjährigen Arbeitslosigkeit, in der Familie, unter Nachbarn, unter Freunden und Bekannten, am Auseinanderdriften der gesellschaftlichen Verhältnisse und Lebensbedingungen.

     

    Der Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat eine gute, zum Teil sogar sehr gute Rede gehalten, Programm und Inhalte nachvollziehbar und umsetzungsfähig vorgestellt und dann noch durch einige Beispiele von realexistierenden Menschen aus der Bevölkerung verdeutlicht. Das war sehr geschickt und - richtig! - schon irgendwie von Barack Obama abgeguckter Wahlkampf.

     

    Obwohl, ich finde mich in dem Wahlprogramm natürlich nicht wieder, weil von ihm gezielt die Mitte und die Oberen Zehntausend der Gesellschaft angesprochen wurden und aufgerüttelt werden sollten.

     

    P. S.

     

    Mal anders geblickt als der mediale Meanstream: Peer Steinbrück hat scheinbar seine 20.000 Euro bei seinen sicherlich interessanten, gut vorbereiteten und pointierten Vorträgen wirklich verdient. Diesen lukrativen Hinzuverdienst kann ja nicht jeder oder jede rechtfertigen und aushandeln. Dazu gehört schon viel Substanz und Politikerfahrung.

  • S
    Seehofer

    @neubau

     

    Vor allem weiss man bei der SPD, wie "Forsa" arbeitet. Seriös geht anders. Und zwar ganz anders.

     

    Wenn die Krawallschachtel Forsa mal wieder hyperventiliert, weil Skandalmeldungen einfach mehr Kohle in die eigene Tasche schaufeln als nüchterne Zahlen, kann sich die Tante SPD ruhig noch ein Tässchen Tee eingiessen, zurücklehnen und mit verschmitztem Blick in die Kameras lächeln.

     

    Ich schenke Meldungen von Forsa weder Glauben noch gesteigerte Aufmerksamkeit. Die haben sich einfach zu oft blamiert.

  • C
    Celsus

    Nach der Rede Steinbrücks sollen ja einige Mitglieder der SPD geradezu in frenetischen Jubel ausgeborchen sein. Es könnte die SPD aber wohl ernüchtern, wenn außerhalb deren eigenen Reihen der Gedanke an eine Kanzlerschaft von Steinbrück bei den Leuten höchstens ein dreckiges Lachen auslöst.

     

    Was tut der Mann eigentlich? Da wird dann versprochen, Politik für Einzelerperonen wie einen Obdachlosen zu machen. Dabei hat doch gerade Hartz IV die Obdachlosigkeit bei nicht wenigen ausgelöst. Und was will er dagegen tun? Kein Konzept! Dürfte mit den weiteren Sozialeinschnnitten der Agenda 2020 eher schlimmer werden.

     

    Besser die SPD nicht wählen. Dann können die Gewerkschaften mit ihren SPD-Vorständen ungehemmt gegen den Sozialabbau halten. Mittelfristig sollten die Einheitsgewerkschaften aber mal das Parteienspektrum auf Arbeitnehmerseite besser wiederspiegeln.

  • N
    neubau

    Und dabei weiß doch jeder, der's wissen möchte, dass die Fehlertoleranz z.T. in solchen Umfragen bei 2 bis 3 Prozentpunkten liegt... eine Veränderung um einen Prozentpunkt ist also nicht signifikant.

  • E
    Eulenspiegel

    Diese Wahlumfragen sind mit Sicherheit manipuliert. So dumm kann nämlich kein Volk sein. Es kommt immer drauf an,wer gefragt wird. Hat man mal die Rentner gefragt, die schlappe 0.25% Rentenerhöhung bekommen, was die von der Regierung halten. Oder die Hartz IV Empfänger?-oder die KITA-SUCHENDEN? Wer gibt einer Frau, die von Bush die Schulter massiert bekam, weil sie um ihn "rumschwänzelte" und für den Krieg gegen den Irak war 42%? Sie ist damit der deutschen Regierung unter Schröder in den Rücken gefallen. (Bei der SED war sie nicht so mutig). Das zeigt doch ihren wahren Charakter. Wer gegen Steinbrück ist, der muss auch gegen Merkel sein-, denn, hat Merkel an der Agenda 2010 was geändert? Und außerdem hat die CDU ja auch dafür gestimmt. Also? Merkel täucht Autorität vor-, und darauf fallen viele Leichtgläubigen herein.

  • HO
    Hotel Ostoria

    Und das nach 25 Jahren parteiinterner 40% Frauenmindestquote – für Ämter wohlgemerkt, nicht bei der Mitgliederzahl. Gratulation, Genossen.

    Die CDU kommt da in ein paar Jährchen auch noch hin.