SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück: Kein „Kuschel-Peer“ für Frauen
Peer Steinbrück will seinen Stil nicht ändern, um weiblichen Wählern zu gefallen. Er scheint aber zu wissen, was diese wollen: einen Kuschel-Mann. Zu den Grünen hat er auch was zu sagen.
BERLIN dpa/taz | Bei Frauen zwischen 18 und 41 Jahren hat der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nicht unbedingt die besten Wahlchancen. Dennoch will der Politiker seinen Stil mit Blick auf schwache Umfragewerte bei Frauen nicht ändern.
Es möge sein, dass er auf Frauen zwischen 18 bis Anfang 40 zu kopfgesteuert und wenig emotional wirke, sagte er der Bild am Sonntag. „Deswegen werde ich mich aber nicht verbiegen. Ich werde jetzt nicht zum Kuschel-Peer, in der Rolle wäre ich doch völlig unglaubwürdig“, sagte er.
Steinbrück zeigte sich überzeugt, dass die Menschen trotz seines holperigen Starts nicht vergessen hätten, dass er in der großen Koalition als Finanzminister erfolgreiches Krisenmanagement betrieben habe. „Ich bin sicher, dass die Bürger meine Leistungen als Politiker in eine angemessene Relation zum Thema Vortragshonorare oder zum Einsatz meiner Bahncard als Abgeordneter zu stellen wissen.“
Die Forderung der Grünen nach einem Bündnis auf Augenhöhe im Falle eines gemeinsamen Wahlsiegs skeptisch. „Natürlich soll man in einer Koalition fair miteinander umgehen, aber es wird auch um politische Gewichte gehen“, sagte er dem Blatt. „Eine Partei, die doppelt so viele Stimmen oder noch mehr als der kleinere Partner erzielt, wird es nicht an Selbstbewusstsein fehlen lassen.“ SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte den Grünen eine gleichberechtigte Behandlung zugesagt.
Mit deren Spitzenkandidaten Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt will sich Steinbrück bald zusammensetzen, um den Wahlkampf zu planen. „Ich halte gemeinsame Gespräche für politisch geboten, da beide Parteien gemeinsam regieren wollen“, sagte er.
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