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SPD-Chef überraschend in DresdenGabriel diskutiert mit Pegida

Soll man mit den Anhängern von Pegida reden oder nicht? Vize-Kanzler Sigmar Gabriel beantwortet die Frage für sich und kommt als „Privatmann“ zu einer Veransaltung.

Sigmar Gabriel am Freitagabend in Dresden. Bild: dpa

DRESDEN dpa | Der SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel hat am Freitagabend völlig überraschend an einer Diskussionsveranstaltung mit Pegida-Anhängern in Dresden teilgenommen. Zu der Gesprächsrunde hatte die Landeszentrale für politische Bildung eingeladen. Gabriel sagte, er sei als Privatmann gekommen um zuzuhören. An der Diskussion nahmen sowohl Anhänger als auch Gegner der islamkritischen Pegida teil

Nach der Veranstaltung, an der etwa 200 Menschen teilnahmen, diskutierte er etwa eine Stunde lang auch mit Anhängern der Pegida. „Was gibt es in der Demokratie anderes an Mitteln, als miteinander zu reden“, sagte er.

Die SPD war sich zuletzt uneins über den Umgang mit Pegida. Während Generalsekretär Yasmin Fahimi eine Teilnahme an solchen Veranstaltungen kürzlich als „falsches Zeichen“ bezeichnete, zeigte sich Fraktionschef Thomas Oppermann offen für den Dialog.

Gabriel betonte: „Ich würde jetzt auch nicht mit Organisatoren reden, die im Neo-Nazi-Raum stehen. Aber mit den Menschen, die dort hingehen, die Sorgen haben, und die verärgert sind über die Politik, natürlich muss man mit denen reden.“

Auf Einladung da

Der Wirtschaftsminister war von dem Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, Frank Richter, eingeladen worden. „Ich finde, die Veranstaltung war gut“, sagte er anschließend. „Aber wenn ich offen bin: Alles kommt mir bekannt vor.“ Damit meinte er vor allem die grundsätzliche Unzufriedenheit mit der Politik in Deutschland. Der SPD-Chef schlug deswegen vor, gezielt Politiker in die Gesprächsrunden einzuladen, um ihre Arbeit transparenter zu machen.

Der Linksparteivorsitzende Bernd Riexinger hat Gabriel für seinen Besuch kritisiert. Riexinger lobte am Samstag SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi, die einen Dialog abgelehnt hatte. Dies sei richtig, schrieb er auf Twitter. Unter Verweis auf Gabriels Besuch in Dresden fügte er hinzu: „Die SPD muss ihre Haltung klären.“

Vom linken Flügel seiner eigenen Partei erhielt Gabriel dagegen Beifall: „Gutes Signal an ‘Mitläufer‘“, schrieb die Vorsitzende des SPD-Forums Demokratische Linke 21, Hilde Mattheis, bei Twitter.

Das Bündnis „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ demonstriert seit Wochen montags in Dresden. In dieser Woche war die Demonstration wegen einer Terrordrohung abgesagt worden. Die nächste Kundgebung findet bereits am Sonntag statt. Die Vorverlegung begründete Pegida unter anderem damit, mögliche Zusammenstöße mit Gegendemonstranten vermeiden zu wollen.

Am Montagabend sollen bei der von einem breiten bürgerschaftlichen Bündnis organisierten Veranstaltung „Offen und bunt - Dresden für alle“ Künstler wie Herbert Grönemeyer auftreten, um ein Zeichen für Weltoffenheit, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.

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41 Kommentare

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  • Teil 2...

    Und wie ich am Samstag morgen nach Beiträgen zur Veranstaltung suche, finde ich dann das hier:

     

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-sigmar-gabriel-diskutiert-in-dresden-mit-anhaengern-a-1014783.html

     

    http://www.sz-online.de/nachrichten/gabriel-ueberraschend-bei-diskussionsrunde-mit-pegida-anhaengern-3022636.html

     

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/regional/politik/detail/-/specific/Gabriel-ueberraschend-bei-Diskussionsrunde-mit-Pegida-Anhaengern-1019641718

     

    http://www.lvz-online.de/nachrichten/aktuell_themen/legida-und-proteste/gabriel-ueberraschend-bei-diskussionsrunde-mit-pegida-anhaengern/r-legida-und-proteste-a-271994.html

     

    Man könnte fast meinen ich wäre auf einer Diskussionsrunde von Pegida-Anhängern und Herrn Gabriel gewesen. Das Herr Gabriel im Publikum saß, war nicht bekannt – er war ja auch als Privatmann anwesend. Ich bin zumindest von den lokalen Zeitschriften enttäuscht, die einen Artikel der dpa übernommen haben, der sich – meiner Meinung nach – weniger mit dem Sinn und Inhalt der Veranstaltung befasst, dafür mehr eine Profilierung einer anwesenden Privatperson darstellt.

     

    In gewisser Weise spiegelt das auch das wieder, was gestern oft zur Sprache kam: ein Gefühl, das Politik und Berichterstattung sich weg vom Bürger bewegen.

     

    Danke fürs Lesen!

  • Ich bin sehr enttäuscht, das auch die TAZ nur einen dpa-Artikel veröffentlicht, der meiner Meinung nach ein völlig falsches Bild von der Veranstaltung zeichnet. Ich war auf dieser Veranstaltung und möchte definitiv nicht als Pegida-Anhänger beschrieben werden – jedoch genau das suggeriert dieser Artikel. Ich möchte hier eine Zusammenfassung zur Veranstaltung und zur Berichterstattung teilen, damit sich auch jeder der Kommentierenden sein Bild machen kann. Danke.

     

    -----------

    Warum (nicht) zu PEGIDA gehen? (II)

    Ich war am Freitag auf einer Veranstaltung der Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, moderiert von Frank Richter (http://www.slpb.de/veranstaltungen/details/567/). Der Raum wurde vom Stadtmuseum Dresden zur Verfügung gestellt. Ich wollte erfahren wer warum zu Pegida geht – oder eben nicht zu Pegida geht.

     

    Es waren circa 200 Bürgerinnen und Bürger aus Dresden und Umgebung sowie einige Gäste einer Berliner Schulklasse anwesend. Neben Statements von Vera Lengsfeld (Bürgerrechtlerin), Wilfried Schulz (Intendant Staatsschauspiel Dresden) und Wolfgang Donsbach (Kommunikationswissenschaftler) konnte jeder der wollte, seine Gedanken, Sorgen und Meinungen für alle Anwesenden hör- und sichtbar vortragen.

     

    Es sprachen Bürger die für, gegen oder zwischen Pegida stehen. Es ging darum, jeden ausreden zu lassen und zuzuhören. Etwas, was meiner Meinung nach in den letzten Monaten nicht mehr statt fand. Dialog-Verweigerung und Nicht-Kommunikation löst meiner Meinung nach keine Konflikte – im Gegenteil, es wird sie weiter verstärken.

    Ich hoffe, das diese Veranstaltung der Beginn eines Dialogs sein wird und vielleicht auch denen, die zur Zeit mit Ihren Sorgen und Ängsten einer falschen Flagge hinterher laufen, eine neue Platform bietet.

     

    Mein Dank geht an die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung – insbesondere an Herrn Frank Richter – und jeden, der gestern der den Mut hatte, sachlich seine Meinung zu teilen.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Armutsmigration, Integrationsprobleme, "sozialer Frieden" , öffentliche Sicherheit und Finanzierbarkeit und Zukunft sozialer Sicherungssysteme für die "eingeborene" Bevölkerung werden im Zusammenhang gesehen."

     

    Die "eingeborene" Bevölkerung wird von den "eingeborenen" 10-20% abgezockt (KapErtSt, VermSt, ErbSt vs. Lohnstagnation/-senkung und SV-Abbau/-Privatisierung). Schön, wenn man davon ablenken kann und ein Bauernopfer präsentieren kann. So weit vom Mittelalter sind wir doch nicht entfernt.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      ...mit dem Namen "Jaroslaw Majchrzyk" gehört man wahrscheinlich nicht zu der "eingeborenen" Bevölkerung - oder?!

       

      .

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @ThinkDifferently:

        Natürlich nicht, aber wie alle zugewanderten Polen bin ich ein perfekter Germanisierungobjekt, habe an meine zwei Söhne nur deutsche Vor- und Nachnahmen (meine Frau) vergeben und kann voller Stolz Freikorps und SS-Angehörige in meiner nahen Familie verzeichnen, was mir hoffentlich nach 26 Jahren die Berechtigung verleiht, über alles herzuziehen, was mir hierzulande nicht passt.

  • Komm, Mauli! Lass Dich umarmen!

    "Versuch`s mal mit Gemütlichkeit."

     

    So wird PEGIDA integriert

    bis Niemand sich mehr intressiert.

    Die Wut wird schnell erstickt,

    auch wenn sie wütend blickt.

    Der Siegmar lullt sie ein,

    da kann sie noch so schrein.

     

    Merkel jammert,

    (Solchen Menschen volkt man nicht)

    Siggi klammert.

    (und behält sein Gleich-Gewicht.)

    :-))))))

  • Pfui Sigmar??

    Der Shitstorm hier im Forum gegen die SPD im Allgemeinen, nun gegen Gabriel im Speziellen - aus der historischen "Retro"-Perspektive der üblichen Verdächtigen wundert mich natürlich nicht.

    Die Frage ist auch: War die bisher gefahrene Ab- und Ausgrenzungsstrategie inkl.der üblichen Rassismus- und Nazi-Argumentationskeulen gegenüber Pegida durch Regierung, Medien, Bundestagsparteien, Kirchen etc erfolgreich? Für die GRÜNEN (als "Hauptpartner" der Migranten- und Asyllobby) in Hinblick auf ihre wohlsituierte bürgerliche Klientel wahrscheinlich ja. Für die SPD als klassischer "Kleine-Leute"-Partei sieht es ganz bestimmt anders aus, das weiß auch Gabriel: Armutsmigration, Integrationsprobleme, "sozialer Frieden" , öffentliche Sicherheit und Finanzierbarkeit und Zukunft sozialer Sicherungssysteme für die "eingeborene" Bevölkerung werden im Zusammenhang gesehen.

    Was Sozialdemokrat Thilo Sarrazin (in seinen Kernthesen) aus der Oberlehrer-Perspektive polarisierend in den Diskurs gebracht hat und Sozialdemokrat Buschkowsky als Praktiker an einem Integrations-Hotspot (eher empathisch und verbal zurückhaltend) eingebracht hat in die öffentliche Diskussion (bisher zumeist außerhalb der eigenen Partei), ist der Sache nach nicht widerlegt (sondern lediglich als Verstoß gegen die Tabus politischer Correctness angeprangert).

    Vielleicht sind die französischen Sozialisten mit Premier Manuel Valls' kontrolliertem Kurswechsel da schon etwas weiter. Allez, Sigmar...

    • @Svenbau:

      SPD, die Kleine-Leute-Partei? Ich glaube eher, Sie haben hier die Retrobrille auf.

  • Bei kompetenten Politikern, gäbe es die Pegida gar nicht. Erst versaut -hauptsächlich-Schröder und Steinmeier, Deutschland und Europa mit der Agenda 2010. Jetzt bangt Gabriel, dass der SPD noch mehr Wähler weglaufen und sucht das Gespräch mit Pegida.Aber, ein Programm hat keiner von dem ganzen gekauften Regierungs- Zirkus. Sie können nichts, sie machen nichts, sie sind nichts. Traurig ist dass sich Pegida nicht gegen die Versager richtet, sondern gegen die Schwächsten. Hätte der Russe, anstatt des Amis, alles kaputt gebomt, hätte man, bestimmt nicht, all die Flüchtlinge aufgenommen. Aber für die USA tut man aus Schwäche eben alles.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Wer hat uns verraten?

    • @970 (Profil gelöscht):

      Der Verrat ist doch in der Geschichte der SPD so allgegenwärtig, da fühlte man sich eher verraten, wenn sie einen mal nicht verraten.

      • @Dudel Karl:

        Sind wohl heute noch traurig darüber, dass die KPD weder 1918 und auch nicht bis 33 das Rennen gegen die NSDAP bei der Zerschlagung der Weimarer Demokratie gewonnen hat.

         

        Jene KPD, die zusammen mit der NSDAP im Volksentscheid gegen den SPD regierten preußischen Landtag 1931, 2 Jahre vor Hitlers Machtübername, die Demokratie und ihre Wähler, die Arbeiter verriet.

        • @Arcy Shtoink:

          Jaja, die preussische Landtags-SPD hätte die Welt vor Hitler gerettet, wenn man sie nur hätte machen lassen.

          Die SPD hatte dann ja 1933 Gelegenheit, gegen Hitler zu putschen. Warum hat sie nicht?

  • Erst gucken von wo der wind weht und ob´s gefährlich ist, dann gucken ob man in Presse kommt und dann viel reden ohne was zu sagen und vorallem ohne zu sagen wie man was ändern will, das ist FatSig.

  • Und wer hat einmal mehr alles und jeden verraten?

    Richtig...

    Sozialdemokraten!

    • @amigo:

      Wer ist "uns". Die Stalinversteher von vor 33? Die Weimarer Demokratie meinen sie sicher nicht.

  • Bis zur nächsten Bundestagswahl wollen sich Sozen und Grüne im rechten Spektrum glaubwürdig etabliert haben. Ein erbärmliches Tauziehen zwischen Grün und Rot um braune Stimmen beginnt. Kretschmann hat mit dem Antiromagesetz gut vorgelegt, aber Gabriel macht mit seinem überraschenden PR-Coup "Die Pegida gehört zu Deutschland" einigen Boden gut. Das rechtspopulistische Sturmgeschütz der SPD, Sarrazin, wird zur rechten Zeit einige unterstützende rassistisch-dümmliche Breitseiten abfeuern. Die Grünen sind unter Druck und müssen nachlegen. Aber wie? Ihre gewohnte Strategie der Heuchelei scheint den offenen Frontalangriffen der Sozen auf Dauer nicht gewachsen zu sein. Man wird sich überlegen müssen, einen Bad Guy wie Sarrazin zu installieren, um bräunliche Zielgruppen anzusprechen. Schwierig, denn zugleich muß man traditionellen Anhängern weiterhin eine grüne Multikulti-Folklore verkaufen. Einer könnte den Spagat vielleicht schaffen: Cem Özdemir. In seiner Person könnten sich beide Pole vereint darstellen.

    • @Dudel Karl:

      Ozdemir, Kretschmann, Fischer, Cohn-Bendit....

       

      Wie viele Bad Guys brauchen die Grünen denn noch???

      • @Age Krüger:

        Die sind halt noch nicht bad enough, um im braunen Teich richtig was an die Angel zu kriegen. Oder sagen wir eher, noch nicht plump genug. Da sind die Sozen näher am Stammtisch, aber die Grünen holen auf: Kretschmanns Vorstoß über die rechte Flanke mit dem Antiromagesetz war schon sehr überzeugend vorgetragen.

  • Als Gabriel sich damals lieber gütlich mit Thilo Sarrazin einigte, als das Parteiausschlussverfahren durchzuziehen, dachte ich eigentlich nicht, dass er in meiner Achtung noch tiefer sinken könnte.

    Na, da hab ich mich wohl getäuscht!

  • Gabriel hat mit seiner Aktion das erreicht was der Politik genehm ist. Pegida hoffähig gemacht und den Weg zu einer neuen rechten Partei geebnet. Weg von den linken. Wie die dann wohl heißt. NSP? Nur ein Vorschlag. Fängt ja schon gut an.

    Wählerfang am rechten Rand ist dann noch leichter.

  • So funktioniert es, wenn man der AfD und der NPD die Stimmen nimmt!. Linke reine Lehre dient allein den Faschisten!

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Arcy Shtoink:

      "Linke reine Lehre dient allein den Faschisten!"

       

      Gott sei Dank leben wir in den Zeiten des zunehmenden Marktneoliberalismus. Damit gehört der extreme Nationalismus (= Faschismus) der Vergangenheit an.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        In der Tat: Wer solche Grüne hat, braucht keine Gelben. Und bald auch keine Braunen mehr.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Sehnse! SPD = Neoliberlismus = nationalismus = Faschismus. Das führte schon in den 30 Jahren bei der KPD zum gemeinsamen Vorgehen mit der NSDAP gegen die SPD beim Volksentscheid zur Auflösung des preußischen Landtages und dem Begriff SPD=Sozialfaschisten

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Arcy Shtoink:

          Es war die späte Rache für Luxemburg/Liebknecht.

           

          SPD ist sicherlich keine "linke reine Lehre". Es ist eine Alibi-Partei und das "Sozial" in ihrem Namen genauso (oder weniger) viel wert wie bei der CSU.

          • @10236 (Profil gelöscht):

            Upsi Dupsi. Ein interessantes Motiv für die Zusammenarbeit mit der NSDAP beim Volksentscheid gg. den preußischen Landtag. Ist ja wie bei den Kreuzügen "m Namen Gottes"

            • 1G
              10236 (Profil gelöscht)
              @Arcy Shtoink:

              Das sporadische geschichtliche Tangieren der ansonsten diametral verschiedenen politischen Bewegungen, sollte man nicht überbewerten.

              Zum gleichen Zeitpunkt für oder gegen etwas zu sein ist kein Grund für die Einordnung als gemeinsame Gattung. Nur, weil der politische Gegener zufälligerweise auch dagegen ist, muss man nicht automatisch dafür sein.

            • @Arcy Shtoink:

              Der preussische Landtag hat sowieso nur Kartoffelsorten verwaltet.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Darf man als Vollprofi, Vizekanzler, Minister und Parteivorsitzender so sehr den Naivling raushängen und einfach so tun, als höre er als "Privatmann" einer solchen Veranstaltung zu?

    Der Mann leidet unter Realitätsverlust und muss entfernt werden.

    Seine Generalsekretärin hat da deutlich mehr politischen Instinkt bewiesen.

  • Sigmar Gabriel will einen Anfang wagen? Nur zu!

    Kommunisten können bekanntlich das “Wasser” nicht halten und machten, bevor die Globalisierung abgeschlossen war, sich in Rußland in die “Hosen”. Nun übernimmt der Kapitalismus selbst die “nachholende Modernisierung”. Auf die SPD sollte man nicht freiwillig verzichten und auf die Riexingers und anderen historischen Dummbatze nicht setzen, wenn das 1% über das “Geldscheißen” der Notenbanken (Draghi usw.) noch viel reich-dominanter als die anderen 99% in der Welt wird. Leider ging - seit Dr. Schuhmacher - mit der SPD manches schief. Egon Bahr konnte die SPD auch nicht retten. Sigmar Gabriel versucht die Notbremse gegen Wähler-Stimmen-Verlust zu ziehen und fährt auf Einladung des strategischen Genies Frank Richter aus Dresden nach Dresden. Das wird - leider - den Verfall der SPD in der “Ex-DDR” nicht aufhalten. Er müßte ja nicht gleich mit Kathrin Oertel und Roland Kaiser gemeinsam singen (obwohl, warum nicht?); aber, er könnte ein entschiedenes Zeichen setzen:den Gebrauch des Wortes “Nazi” probeweise für ein Jahr für die SPD verbieten! Was wären die Gefahren: Heiko, Gabriels Justizminister, stände plötzlich wie ein Konfirmant in kurzen Hosen da, Misses Stamokap hätte originell zu werden… Ein Anfang wäre gemacht. Je früher die SPD aus dem Westzonen-Schatten von 68ig tritt, desto besser für Deutschland und die Welt.

  • "Generalsekretär Yasmin Fahimi", so, so!

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Josef Ackermann reloaded.

  • Lächerlich, bei der sPD von einem "linken Flügel" zu sprechen.

  • Viel nötiger wäre es, dass sich Gabriel TTIP und CETA entgegenstellt, oder der elektronischen Gesundheitskarte. Die Pegida-Leute haben doch ohnehin den Eindruck, dass die Politiker sich nicht um die Bedürfnisse der Menschen kümmern. Eine anständige Sozialpolitik, die wieder nach unten umfairteilt, ist das einzige Gegenmittel gegen Pegida.

     

    Eine Rente braucht es, die den Namen verdient; bestehend aus einem existenzsichernden Festbetrag und einem linear oder degressiv steigenden einkommensabhängigen Teil. Am besten abhängig nicht vom letzten Nettogehalt, das ein Mensch verdient hat, sondern vom höchsten. Auf diese Weise kommen auch die auf ihre Kosten, die mit Mitte/Ende fünfzig einen gut bezahlten Job verloren haben und danach nur noch für fast nichts arbeiten konnten. Deutlich höhere Sätze von Arbeitslosengeld (II), und weniger Lücken beim Mindestlohn. Das wären sinnvolle Maßnahmen, um den Zulauf zu Pegida zu verringern.

     

    Dialogversuche wie die von Gabriel werten die Rassisten nur unnötig auf. Und Wählerstimmen bringen sie der SPD ohnehin nicht, weil die Pegida-Anhänger auch mit diesen Anbiederungsversuchen keine linken Parteien wählen werden. Eher vergrault die SPD damit ihr gemäßigt-linkes Wählerpotential.

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Smaragd:

      Das trifft die Situation ganz genau. Aber diese Partei, zumindest die Führung, ist verkommen, ohne Ehrgefühl. Es gibt wackere Sozialdemokraten, die tatsächlich die Geschichte ihrer Partei kennen und anders handeln wollen, doch die trauen sich nicht hervor. Und wenn doch, dann werden sie von Gabriel & Co zusammengefaltet...

    • @Smaragd:

      SPD-Sozialpolitik: Hartz-IV-Strafvollzug -- auch für erwerbslose Werktätige nach mehr als 30 Jahren in Vollzeitarbeit und Ausbeutung! Und bei deren Langzeitarbeitslosigkeit: unverschuldete Rentenminderung und kräftige RV-Abschläge -- bis zum vorzeitigen Tod (Kosteneinsparung -- für die weitere Umverteilung: von unten nach oben).

  • Deutsche Geschichte.

     

    SPD-GroKo-Vorsorge:

     

    Modifizierte Freikorps werden auch zukünftig für die Gesellschaftsordnung der Wirtschafts- und Monopolverbände -- der Spekulanten und Banken, der Millionäre, persönlich leistungslosen Multimillionäre und Dividenden- und Erbschafts-Milliardäre -- benötigt.

     

    Erinnerung an Ebert und Noske -- für die Gegenrevolution und für die Wegbereitung der Kapitalfaschisten (NSDAP+SS+IG Farben, Krupp, Quandt, Siemens etc.).

     

    Die Kapp-Regierung war nicht zu halten, das wurde ihren Hintermännern aus Wirtschaft und Militär bald klar. Aber die Angst vor der schon endgültig besiegt geglaubten sozialen Revolution der deutschen Werktätigen, die nun plötzlich wieder ihr Haupt erhoben hatten, "einte im Laufe weniger Tage wieder die Gegner vom 13. März. Gegen die Revolution fanden bürgerlicher Staat und militärische Rebellen rasch wieder zusammen. Und es dauerte nicht lange, bis auch die SPD in diese Einheitsfront [von Rechts außen] einschwenkte und die Revolution zum zweiten Male verriet." Danach hatten die Kapitalfaschisten, Kapital + NSDAP (NAZIS, heute wie damals), leichtes Spiel.

     

    Vgl. Sebastian Haffner: Der Verrat

    1918/1919 -- als Deutschland wurde, wie es [heute noch] ist.

  • Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Das ist wieder mal ein klassischer Gabriel: genau das Gegenteil dessen tun, was man sagt. Mit solchen Aktionen macht man sich unglaubwürdig (als ob bei dem noch irgendwas glaubwürdig sein könnte...). Aufwertung dieser Rassisten durch Präsenz des Vizekanzlers. Als Privatmann kann man in solcher Situation nirgendwo hingehen. Es geht diesem Mann nur und ausschließlich um eines, nämlich sich anzubiedern um --vermeintlich-- ein paar Stimmen mehr zu bekommen. Das widert einen an. Das genau macht Politikverdrossenheit aus. Er sollte lieber Rückgrad zeigen - aber ein Grätenloser hat halt keines...