piwik no script img

Russischer Ministerpräsident auf der Krim„Die Krim ist unser“

Der russsiche Ministerpräsident Medwedew besucht überraschend die Krim. Er verspricht höhere Gehälter und Renten – und viele russische Touristen.

Die Hoffnung der Russland-Anhänger ist groß, dass es jetzt wirtschaftlich aufwärts geht auf der Krim. Bild: dpa

SIMFEROPOL ap | Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat am Montag überraschend die Krim besucht. Dabei kündigte er an, dass Russland bald Gehälter und Renten auf der Halbinsel anheben und Ressourcen einsetzen werde, um das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie die örtliche Infrastruktur zu verbessern.

„Die Menschen auf der Krim dürfen nach dem Beitritt zu Russland nichts verlieren, sie dürfen nur Gewinn machen“, sagte Medwedew in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.

Die Regierung werde eine spezielle Wirtschaftszone auf der Krim schaffen, die mit niedrigeren Steuern und einfacheren Regeln Anreize für Geschäfte geben werde, sagte er. Medwedew betonte vor allem die Notwendigkeit einer stabilen Energieversorgung. Die Halbinsel bekommt derzeit rund 80 Prozent ihrer Elektrizität aus der Ukraine. Eine Unterbrechung der Stromversorgung hatte vergangene Woche Sorgen geschürt, die ukrainische Regierung könnte Energie als Waffe nutzen, um mit Russland zu verhandeln.

Medwedew, der eine Delegation aus Kabinettsministern anführte, versprach, dass Russland darauf hinarbeiten werde, die Krim zu einem beliebten Touristenziel zu machen. Man werde dafür sorgen, dass Flugtickets preiswert genug seien, damit mehr Russen dorthin reisten.

Moskau hatte die bislang ukrainische Halbinsel vor eineinhalb Wochen in die Russische Föderation aufgenommen. Der Schritt folgte auf ein Referendum, das die Regierung in Kiew und der Westen nicht anerkennen.

Der stellvertretende russische Ministerpräsident Dmitri Rogosin, der mit Medwedew auf die Krim reiste, twitterte bei seiner Ankunft dort ein Foto von sich mit dem Kommentar „Die Krim ist unser, und damit basta“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!