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Rinder produzieren TreibhausgaseMehr Methan durch Antibiotika

Antibiotika-behandelte Rinder produzieren mehr klimaschädliches Methan. Die vorsorgliche Medikamentengabe ist ohnehin umstritten.

Die Wissenschaftler untersuchten den Methangehalt in den Kuhfladen Foto: dpa

Paris afp | Dass die Verdauungsgase von Rindern dem Klima schaden, ist bekannt – nun haben Wissenschaftler allerdings herausgefunden, dass dieser Effekt durch die oftmals vorsorgliche Verabreichung von Antibiotika anscheinend noch verstärkt wird. Der Ausstoß des Treibhausgases Methan liege bei Antibiotika-Gabe bis zu 1,8 Mal so hoch wie ohne die Medikamente, ergaben die Experimente eines internationalen Forscherteams.

Für die Studie, die am Mittwoch in der britischen Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht wurde, untersuchten Wissenschaftler aus den USA, Finnland und anderen Ländern den Dung von fünf Kühen, denen das drei Tage lang verbreitete Breitband-Antibiotikum Tetracyclin verabreicht wurde, sowie die Ausscheidung von fünf Rindern, die kein Medikament bekamen.

Die Forscher unterteilten die einzelnen Kuhfladen in mehrere Proben und platzierten diese in offenen Eimern unter freiem Himmel. Für Vergleichsmessungen wurden überdies leere Eimer aufgestellt. Gemessen wurden Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan und Distickstoffmonoxid, auch bekannt als Lachgas.

Die Messungen hätten ergeben, dass die Antibiotika-Behandlung „beständig die Methanemissionen erhöht“, erklärten die Forscher. Im Vergleich zum Dung unbehandelter Kühe lägen sie beim bis zu 1,8-Fachen.

Die Forscher nehmen an, dass die gegen Bakterien wirkende Antibiotika die mikrobielle Aktivität in den Kuhfladen verändert. Sie vermuten daher, dass mit Antibiotika behandelte Kühe auch beim Aufstoßen mehr Methan freisetzen.

Die Landwirtschaft ist für rund ein Fünftel des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich, der die Klimaerwärmung verursacht. Den größten Teil der globalen Treibhausgase macht zwar Kohlendioxid aus, Methan bindet aber rund 20 Mal mehr Hitze aus der Sonnenstrahlung. Bei der Landwirtschaft macht Methan 40 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes aus und wird vornehmlich durch das Aufstoßen von Rindern sowie den Reisanbau produziert.

Antibiotika werden in der Massentierhaltung vorsorglich verabreicht, um Krankheiten zu vermeiden und ein optimales Wachstum der Tiere sicherzustellen. Eine gefährliche Nebenwirkung dieser Praxis ist, dass es immer mehr multiresistente Keime gibt, die auch Menschen gefährlich werden.

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9 Kommentare

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  • erst die Kühe auf unnatürliche Nahrung umstellen, SOJA, Mais und was noch so, und sich dann wundern das diese "Rindviecher" nicht richtig pupen...,

  • Das Methan ist noch das geringste Problem. Zusammen mit den Gasen wird auch wie aus einer Sprühflasche eine große Menge Keime durch die Luft verteilt, und im Fall von vorbeugender Antibiotikagabe höchstwahrscheinlich auch jede Menge multiresistenter Keime. Davon ist dann nicht nur das Personal betroffen, sondern (im Zusammenwirken mit diveersen anderen Fakten) jeder, der später mit dem Fleisch zu tun hat.

  • Auch wenn sich die Verdauung von Menschen und Rindern sehr unterscheidet, denke ich, dass es zumindest nahe liegt, dass auch Rinder von Antibiotika Blähungen bekommen.

    Bei Menschen ist das die erste Nebenwirkung der meisten Antibiotika, Störung der Darmflora und daraus resultierende Verdauungsstörungen. Interessant wäre natürlich jetzt, vom Pilotversuch zu den aussagekräftigeren Testreihen weiterzuschreiten und außerdem auch andere in Massen gehaltene Tierarten darauf zu untersuchen. Denn wenn es so ist, dass bei Rinder Antibiotika restriktiv eingesetzt werden, dann aber a) nicht in allen Ländern der Welt, insbesondere nicht bei denen, die ins Gewicht fallen und b) bei anderen Tieren eben schon, auch da wäre es interessant mögliche Wechselwirkungen zu erforschen.

  • @Waage69

    Auch ich halte die pauschale Aussage

    "Antibiotika werden in der Massentierhaltung vorsorglich verabreicht, um Krankheiten zu vermeiden und ein optimales Wachstum der Tiere sicherzustellen"

    für zumindest Abenteuerlich, geprägt von fachlicher Ferne, ich hoffe nicht von ideologischer Verblendung.

    Ähnlich abenteuerlich ist es bei einen Versuch fünf unbehandelte Rinder mit fünf behandelten Kühen zuvergleich, warum nicht gleich Bioschweine mit konventionellen Kühen?

    Das eine Antibiotika Gabe die Verdauung verändert ist bewiesen und kann bestimmt jeder nachvollziehen der Antibiotika hat nehmen müssen, dass diese dann generell zu mehr an Methan führen glaube ich nur bei einem Teil der Antibiotika, andere werden je nach Art der Erkrankung eher den Methaausstoß senken.

    Der eigentliche Skandal ist, dass es den Lobbyisten der Milchwirtschaft immer wieder gelingt, daß nur Halter anderer Tierarten zur Methan Reduktion gezwungen werden und man selbst als größter Imitent verschont bleibt.

    Schönes Wochenende

    Jörg

  • "Antibiotika werden in der Massentierhaltung vorsorglich verabreicht, um Krankheiten zu vermeiden und ein optimales Wachstum der Tiere sicherzustellen"

     

    Diese Aussage ist so nicht haltbar.

     

    Schon durch die Behandlung eines Akut erkrankten Tieres in der Rinderhaltung kommt man beim Antibiotikamonitoring je nach Herdengröße oft schon in die Gefahr nicht nur den Medion (Kennzahl 1) sondern auch die Kennzahl 2 zu übersteigen. Das bedeutet jede Menge Ärger, Erklährungsbedarf, Rücksprache mit dem Amtstierarzt usw.

     

    Das Antibiotikamonitoring wird dermaßen restriktiv gehandhabt das vorbeugende Antibiotikagaben wie z.B. Einstallprophylaxen bei Rindvieh und auch in der Schweinemast heutzutage vollkommen wegfallen.

    Die Zeiten in denen Antibiotika z.B. in der Bullenmast eingesetzt wurden und um Atemwegserkrankungen in feuchten Warmställen zu überspielen und dennoch optimales Wachstum auch unter widrigen Haltungsbedingungen zu ermöglichen sind lange vorbei und durch die heute üblichen für die Tiere viel bessern offenen Außenklimaställe auch schlicht überflüssig.

     

    Man beschränkt sich heute in der Praxis grundsätzlich auf erkrankte, wenn möglich Einzeltiere. Die Behandlung muss dann auch, ebenso wie die Abgabe von Antibiotika von den Tierärtzten, vom Tierhalter in den Hofunterlagen dokumentiert und online an die zentrale HIT Datenbank übermittelt werden.

    • @Waage69:

      Frage: Trifft das denn auch auf die Massentierhaltung zu?

      • @noevil:

        Eigendlich gelten für alle die gleichen Regeln.

    • @Waage69:

      Entschuldigung, ein Fehler: die Kennzahl 1 heißt "Median" und nicht "Medion".

  • Tja wie haT DIE wELT WOHL jAHR MILLIONEN ÜBERDAUERT OHNE tREIBHAUSGASE!!???

    Ganz einfach, die moderne Anti-gegen-Biotika- das Leben; hat das ganz einfach geschafft.

    Gesunde Bakterien werden getötet, krankmachende gefördert.

    Bluthochdruckchemikalien fördern Diabetes.

    Das sind noch die einfachsten Nebenwirkungen.

    Zucker soll Demenz und Alzheimer fördern, danke für Törtchen.

    Ihr lasst euch eure Welt kaputtmachen. Ich habs kapiert.

    Weiß nicht was es dazu als Nachwort noch geben soll, ist alles gesagt.