Reservistenverband und Rechtsextreme: Nicht immer nur „rechts um“
Der Reservistenverband schließt weitere mutmaßliche Rechtsextremisten aus. Das kann als Reaktion auf Ermittlungen der Bundesanwaltschaft gewertet werden.
Dabei geht es um Ermittlungen gegen die extremistische Gruppe „Nordkreuz“, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND – Samstagsausgaben) unter Berufung auf den Verband berichtete. Demnach erfolgten seit 2010 bislang 40 Verbandsausschlüsse wegen rechtsextremer Aktivitäten.
Zuletzt ging es am Dienstag vor Gericht um einen Deal, den der Reservistenverband mit einem Mitarbeiter gemacht hat, über den die taz wegen des mutmaßlichen Besitzes rechtsextremer Musik berichtet hatte.
Im aktuellen Fall hatte ein Sondereinsatzkommando (SEK) der Bundespolizei im August Wohnungen und Büros von sechs Mitgliedern der Gruppe „Nordkreuz“ durchsucht. Gegen zwei von ihnen ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Straftat.
Die Anschuldigungen richten sich dem Bericht zufolge gegen einen Rostocker Rechtsanwalt und einen Polizeibeamten, der mittlerweile Mitglied der AfD ist.
Der Reservistenverband wies gegenüber den RND-Zeitungen darauf hin, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien und der Organisation keine Beweise für extremistische Aktivitäten vorlägen. „Dennoch sah das Präsidium inzwischen hinreichende Gründe gegeben, diese Personen aus unserem Verband auszuschließen“, sagte eine Sprecherin.
Die Gruppe „Nordkreuz“ soll etwa 30 Mitglieder umfassen. Dem RND-Bericht zufolge sind viele von ihnen als Jäger, Hobby-Schützen und ehemalige Bundeswehrsoldaten legal im Besitz von Waffen.
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