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Republik KongoNeuer Krieg bedroht die Region

Gespräche zwischen Kongo und Ruanda sollen verhindern, dass die Situation eskaliert. Eine Offensive gegen die Tutsi-Rebellen wird vorbereitet.

Kämpft gegen die kongolesische Regierungsarmee: Tutsi-Rebellenchef Nkunda.

KIGALI taz Intensive diplomatische Bemühungen waren am Wochenende im Gange, um nach den schweren Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen im Osten der Demokratischen Republik Kongo letzte Woche einen regionalen Krieg zu verhindern. Die EU-Ratspräsidentschaft erklärte, die Konfrontationen "bedrohen die Konsolidierung des Friedens im Kongo und die Stabilität der Region", und begrüßte geplante Gespräche zwischen den Außenministern Kongos und Ruandas, die heute beginnen sollen.

Ruanda wird der Unterstützung des kongolesischen Tutsi-Rebellenführers Laurent Nkunda verdächtigt, dessen Truppen sich letzte Woche mit der Regierungsarmee des Kongo schwere Kämpfe in der Provinz Nord-Kivu lieferten. Ruandas Regierung hat dies dementiert und wirft Kongos Regierung vor, in Nord-Kivu ruandische Hutu-Milizen zu unterstützen. Diese sind aus den Kräften hervorgegangen, die 1994 den Völkermord an Ruandas Tutsi verübten, und terrorisieren in den von ihnen kontrollierten Teilen Ostkongos die Zivilbevölkerung. Nkunda begründet seinen Kampf damit, die Tutsi Ostkongos vor diesen Milizen zu schützen.

Nach Berichten aus Nord-Kivus Provinzhauptstadt Goma haben die Kämpfe zwischen Regierungsarmee und Nkundas Rebellen in den Masisi-Bergen westlich von Goma zehntausende Menschen in die Flucht getrieben. Einige sind in Flüchtlingslagern nahe Goma gelandet. Zuletzt flohen die mehreren tausend Einwohner des Orts Ngungu, als ruandische Hutu-Kämpfer dort am Freitag Nkunda-Einheiten angriffen.

Die seit Freitag geltende Feuerpause dürfte nicht lange halten. Seit Ende letzter Woche fliegt die Regierungsarmee massiv Militärverstärkungen auf den Flughafen von Goma und bereitet sich offenbar auf eine neue Großoffensive gegen Nkundas Rebellen vor. In einer am Wochenende veröffentlichten Regierungserklärung des Kongo zu den Kämpfen hieß es, man "ermutigt die Streitkräfte im Namen des gesamten kongolesischen Volkes, die rebellierenden Elemente bis zu ihrer Neutralisierung zu verfolgen". Nkunda sagte, er sei zu neuen Friedensgesprächen bereit. Die UN-Blauhelmmission im Kongo (Monuc) im Ostkongo hilft der Regierungsarmee logistisch bei Truppenbewegungen und beim Rücktransport Verwundeter aus den Kampfgebieten, trotz diplomatischer Bekundungen, man sei gegen eine weitere militärische Eskalation. DOMINIC JOHNSON

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