Regierung verbessert Förderung: Starthilfe fürs Windrad

Die Förderung für Bürgerenergie-Gesellschaften, die Windanlagen planen, wird verbessert. Das kann vielen neuen Projekten den Start erleichtern.

Menschen besichtigen die Turbine einer Windanlage

Bürgerbesichtigung einer Windkraftanlage Foto: Jens Büttner/dpa

BERLIN taz | Das Bundeswirtschaftsministerium verbessert die Förderung für Bürgerenergieprojekte, die Windkraftanlagen an Land bauen wollen. Das Netzwerk Bündnis Bürgerenergie begrüßt das, fordert aber eine Ausweitung der Unterstützung auch auf andere Projekte.

Bei der Bürgerenergie erzeugen Gruppen von Privatleuten, Landwirten oder auch kleine Firmen erneuerbare Energie, etwa indem sie gemeinsam Solaranlagen oder Windräder errichten. Das geschieht zum Beispiel in Form von Energiegenossenschaften, von denen es mittlerweile rund 1.000 gibt.

Die Planung und Beantragung von Genehmigungen gerade von Windkraftanlagen ist mit hohen Kosten verbunden – die dafür verantwortlich sind, dass Projekte bereits in einem sehr frühen Stadium scheitern. Um die Überbrückung dieser Phase zu erleichtern, hat das Bundeswirtschaftsministerium bereits 2023 ein Förderprogramm für Windanlagen eingerichtet, das jetzt verbessert wird.

Mit dem Programm finanziert das Ministerium bis zu 70 Prozent der Planungs- und Genehmigungskosten vor. Zum 1. Juli steigt die Förderhöchstgrenze von 200.000 Euro auf 300.000 Euro.

Die Zahl der nötigen Mindestmitglieder einer Bürgerenergiegruppe sinkt von 50 auf 15. Gerade die Mitgliederzahl sei eine hohe Hürde gewesen, sagt ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Außerdem werden die Modalitäten für die Rückzahlung einfacher. Sie wird nur fällig, wenn ein Projekt auch genehmigt wird. Das Ministerium erwartet durch die geänderten Förderbedingungen einen Schub an neuen Initiativen.

Mehr als Windenergie abdecken

Davon geht auch das Bündnis Bürgerenergie aus, in dem viele solcher Gruppen zusammengeschlossen sind. Es kritisiert aber die Konzentration auf Windanlagen. „Wir hätten uns gewünscht, dass auch Photovoltaik und weitere erneuerbare Energien aufgenommen werden“, sagt Vorstandssprecher Martin Bialluch.

In Schleswig-Holstein zum Beispiel gebe es einen Förderfonds, der mehr als Windenergie abdecke. Die Förderung der Bundesregierung konzentriere sich auf Windkraft, weil die Planungsphase besonders kritisch sei, sagt der Ministeriumssprecher. Bei der Solarenergie würden weniger Projekte abgebrochen.

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