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Referenden in der OstukrainePutin fordert Verschiebung

Rückschlag für die Separatisten in Donezk und Lugansk: Der russische Präsident ist vorerst gegen die umstrittenen Unabhängigkeitsreferenden in der Ostukraine.

Die Zeit für Referenden sei noch nicht da, meint Wladimir Putin. Bild: ap

MOSKAU dpa/ap | Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Verschiebung des umstrittenen Referendums in der Ostukraine über eine Unabhängigkeit an diesem Sonntag gefordert. Es müssten erst die Bedingungen dafür geschaffen werden.

Das sagte der russische Präsident der Agentur Interfax zufolge am Mittwoch in Moskau nach einem Treffen mit dem derzeitigen OSZE-Präsidenten Didier Burkhalter. Putin forderte zudem die Entwaffnung extremistischer regierungstreuer Gruppierungen sowie ein Ende der Gewalt. Er forderte besonders die Führung in Kiew auf, umgehend ihre „Anti-Terror-Operation“ im Osten einzustellen.

Die moskautreuen Kräfte in den russisch geprägten Gebieten Donezk und Lugansk wollen am Sonntag in einer Volksabstimmung klären lassen, ob es eine Abspaltung von Kiew geben soll. Sie wollen als eigene Volksrepubliken fortbestehen. Der Westen will die Abstimmung nicht anerkennen.

Zugleich begrüßte Putin die von Russland seit langem geforderte Freilassung des „Volksgouverneurs“ des Gebiets Donezk, Pawel Gubarew, der als politischer Hoffnungsträger gilt. „Wir erwarten die Freilassung aller politischen Gefangenen“, sagte Putin.

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3 Kommentare

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  • Upps..! Eine unerwartete Deskalation der hässlichen Konfliktsituation in den Ukraine... Ist zu hoffen das diese Aussage von Herrn Putin positive Wirkung zeigt!

    Jedoch? Auch die in den östlichen EU Staaten... plus in der NATO, als bei den Falken der USA: Werden die diesen Akt Herrn Putins zur Deeskalation ihrer eigenen Angst, bzw Kriegseuphorie nutzen? Oder werden sie ihre `Kalten Krieg´ Rhetorik fortsetzen?

  • Genau richtig! So sehen die ersten Schritte zur wirklichen Deeskalation aus. Rechthaberei nützt jetzt nichts, es geht um das Leben und die Zukunft der Ukrainer, egal ob in Donezk oder Lemberg. Jetzt muss der Westen ernsthaft nachziehen. Menschenverbrennungen wie in Odessa dürfen sich niemals wiederholen. Putin streckt die Hand aus. Schlagt ein! Vielleicht ist es die letzte Chance...

  • Recht hat er - wie will man in eingeschlossenen Städten ein Referendum abhalten. Auf der Krim wurde dies vom autonomen Krimparlament organisiert. Wer will in der Ostukraine die notwendige Organisation stellen. Die Kiewer sind Besatzer dort Die USA Nato haben sich ins Nazinest gesetzt. Nur die UN kann nach Absprachen Urnen in der Ostukraine betreuen. Dafür fehlt aber die Zeit.