Rassismus- und Klassenfragen : Corona, antiklassistisch gelesen
Was haben Coronainfektionen mit Rassismus zu tun? Eine Spurensuche im Talk mit taz-Redakteur Cem-Odos Güler.
In den USA und in Großbritannien gab es schon kurz nach Beginn der Pandemie erste Studien darüber, warum von Rassismus und Armut betroffene Menschen häufiger an Corona erkranken und warum eine Infektion bei ihnen öfter tödlich endet.
In Deutschland hingegen gibt es kaum Forschung in dieser Frage. Es gibt Belege dafür, dass Betroffene gleich dreifach einem höheren Corona-Risiko ausgesetzt sind:
Erstens sind sie ärmer und arbeiten häufiger in Jobs, in denen kein Homeoffice möglich ist.
Zweitens tragen Stress und Diskriminierung dazu bei, Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten zu befördern – einschließlich Vorerkrankungen, die eine Corona-Infektion häufig verschlimmern.
Und drittens haben sie wegen Sprachbarrieren und Diskriminierung eine schlechtere Gesundheitsversorgung.
Weil die entsprechenden Daten fehlen, lässt sich in Deutschland nicht sagen, ob von Rassismus und Klassenausgrenzung betroffene Menschen häufiger an Corona erkranken und daran sterben.
Im Gespräch mit taz-Redakteur und Politikwissenschaftler Cem-Odos Güler wird dieses Thema, auf dem ein Tabu zu lasten scheint, vertieft: Wie sehr ist Corona auch eine Epidemie gegen die Marginalisierten?
Moderiert wird der taz Talk von taz-Redakteur Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben und Kurator der taz Talks und des taz lab.
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taz Talk - Corona, antiklassistisch gelesen mit Cem-Odos Güler
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