piwik no script img

Räumung des Flüchtlingslagers in PiräusWeg von den Touristen

In Piräus hat die Polizei damit begonnen rechtzeitig vor der Touristensaison die Hafenanlagen freizuräumen. In Idomeni fahren wieder Züge.

Die Hafenanlage von Piräus soll freigeräumt werden (Archivbild vom 9. April) Foto: ap

Athen dpa | Die griechische Polizei hat am Montagmorgen damit begonnen, die von Migranten besetzten Hafenanlagen von Piräus zu räumen. Auch die seit einem Monat von Flüchtlingen besetzten Bahnschienen im nordgriechischen Grenzort Idomeni wurden geräumt.

Wie der griechische Fernsehsender Skai berichtete, fuhren in Piräus Busse vor, um 500 der rund 3.700 Flüchtlinge und Migranten in ein nahegelegenes staatliches Auffanglager zu bringen. Bis Ende der Woche soll das Camp aufgelöst sein; in Griechenland beginnt die Touristensaison und der Hafen ist eine der wichtigsten Drehscheiben für die ausländischer Besucher des Landes.

In Idomeni wurden am Montagmorgen die Gruppen von Demonstranten auf den Bahngleisen aufgelöst; allerdings halten sich immer noch viele Menschen direkt an der Strecke auf. Fernsehbilder zeigten, dass die griechische Polizei – wie bisher immer – ohne Gewalt vorging.

Erstmals seit 31 Tagen könnten am Montag auf der für die griechische Wirtschaft wichtigen Bahnstrecke gen Norden wieder Güterzüge verkehren. So lange hatten die Menschen den Bahn-Grenzübergang bereits blockiert, um die Öffnung der Grenze nach Mazedonien und ihre Weiterreise nach Mitteleuropa zu erzwingen.

Nur wenige neu ankommende Flüchtlinge

Unterdessen bleibt die Zahl neu ankommender Migranten niedrig. Binnen 24 Stunden kamen nach Angaben des Stabes für die Flüchtlingskrise in Athen nur 66 Schutzsuchende aus der Türkei auf den Inseln der Ägäis an.

Kreise der Küstenwache dementierten Berichte, dass am Montag wieder Migranten aus Griechenland in die Türkei zurückgeschickt werden sollen. Zuvor hatte der Radiosender der Stadt Athen berichtet, 150 Migranten sollten während des Tages in die Türkei zurückgeschickt werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!