Räumung des Flüchtlingslagers in Piräus: Weg von den Touristen
In Piräus hat die Polizei damit begonnen rechtzeitig vor der Touristensaison die Hafenanlagen freizuräumen. In Idomeni fahren wieder Züge.
Wie der griechische Fernsehsender Skai berichtete, fuhren in Piräus Busse vor, um 500 der rund 3.700 Flüchtlinge und Migranten in ein nahegelegenes staatliches Auffanglager zu bringen. Bis Ende der Woche soll das Camp aufgelöst sein; in Griechenland beginnt die Touristensaison und der Hafen ist eine der wichtigsten Drehscheiben für die ausländischer Besucher des Landes.
In Idomeni wurden am Montagmorgen die Gruppen von Demonstranten auf den Bahngleisen aufgelöst; allerdings halten sich immer noch viele Menschen direkt an der Strecke auf. Fernsehbilder zeigten, dass die griechische Polizei – wie bisher immer – ohne Gewalt vorging.
Erstmals seit 31 Tagen könnten am Montag auf der für die griechische Wirtschaft wichtigen Bahnstrecke gen Norden wieder Güterzüge verkehren. So lange hatten die Menschen den Bahn-Grenzübergang bereits blockiert, um die Öffnung der Grenze nach Mazedonien und ihre Weiterreise nach Mitteleuropa zu erzwingen.
Nur wenige neu ankommende Flüchtlinge
Unterdessen bleibt die Zahl neu ankommender Migranten niedrig. Binnen 24 Stunden kamen nach Angaben des Stabes für die Flüchtlingskrise in Athen nur 66 Schutzsuchende aus der Türkei auf den Inseln der Ägäis an.
Kreise der Küstenwache dementierten Berichte, dass am Montag wieder Migranten aus Griechenland in die Türkei zurückgeschickt werden sollen. Zuvor hatte der Radiosender der Stadt Athen berichtet, 150 Migranten sollten während des Tages in die Türkei zurückgeschickt werden.
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