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Querelen bei der EZBDirektorin tritt zurück

Sabine Lautenschläger hatte die lockere Geldpolitik der Zentralbank kritisiert. Und sich damit gegen den Kurs von EZB-Chef Mario Draghi gestellt.

Bevor Sabine Lautenschläger zur EZB wechselte, war sie Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank Foto: Marc Tirl/dpa

BERLIN taz | Die EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger tritt vorzeitig zurück. Lautenschläger wird die Europäische Zentralbank (EZB) bereits am 31. Oktober verlassen. Damit räume sie rund zwei Jahre vor dem regulären Ende ihrer Amtsperiode den Posten, teilte die EZB am Mittwochabend mit. Lautenschläger ist seit Januar 2014 Mitglied des EZB-Direktoriums. Gründe für den Rücktritt nannte die EZB zunächst nicht. EZB-Chef Mario Draghi dankte Lautenschläger laut Pressemitteilung “für ihre bedeutende Rolle beim Aufbau und der Steuerung der europaweiten Bankenaufsicht“. Lautenschläger selbst war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Lautenschläger hatte sich Ende August gegen Draghis Kurs gewandt. Kurz vor der jüngsten geldpolitischen Sitzung der Notenbank sprach sie sich gegen einen Neustart des milliardenschweren Anleihekaufprogramms aus. Draghi hatte wegen der eingetrübten Konjunkturaussichten auf den letzten Metern seiner Amtszeit noch einmal ganz tief in den Instrumentenkasten gegriffen.

Die EZB brachte am 12. September ein umfassendes Paket zur Stützung der Wirtschaft auf den Weg, das eine weitere Zinssenkung, erneute Anleihenkäufe und Erleichterungen für Banken enthält. Zugleich forderte Draghi von Staaten wie Deutschland mehr Einsatz gegen die Konjunkturschwäche. Draghi übergibt Ende Oktober den EZB-Vorsitz an die Französin Christine Lagarde.

Vor ihrem Wechsel zur EZB war Lautenschläger Vizepräsidentin der Bundesbank. Deutschland dürfte nun wahrscheinlich Anspruch auf den Posten erheben und einen neuen Kandidaten vorschlagen. Traditionell besetzen Deutschland, Frankreich und Italien – die drei größten Volkswirtschaften der Eurozone – jeweils eine Position im Direktorium.

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1 Kommentar

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  • Leider hat sie kapituliert. Dabei wäre eine derartige Person in der Führung der EZB weiterhin ein Segen gewesen!

    Aber wer weiß, was ihr dort widerfuhr? Denn so rücksichtslos wie Draghi und seine Spießgesellen die Interessen des Großkapitals vertreten, ist es doch eher wahrscheinlich, dass sie auch mit einflussreichen Menschen in ihren Kreisen ebenso rücksichtslos sind, wenn diese andere Ansichten haben. Sie wollen eben nicht, dass jemand ihre Machenschaften aufdeckt!