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Quasimodo: „Spielstätte des Jahres“„Das ist ein echter Schatz“

Fee Schlennstedt ist Clubleiterin und Programmchefin des legendären Quasimodo. Ein Gespräch über die Faszination und Finanzierbarkeit von Live-Musik.

Im Quasimodo: Fee Schlennstedt ist Clubleiterin und Programmchefin des legendären Live-Clubs Foto: Sebastian Wells/OSTKREUZ
Interview von Thomas Winkler

taz: Frau Schlennstedt, Herzlichen Glückwunsch!

Fee Schlennstedt: Vielen Dank.

Wie fühlen Sie sich jetzt, da das Quasimodo als „Club des Jahres“ ausgezeichnet wurde?

Das tut natürlich gut. Es ist eine Anerkennung, dass das Programm, das ich zusammengestellt habe, auch wahrgenommen und offensichtlich für ganz gut gehalten wird.

Und was hat man ganz praktisch von einer solchen Auszeichnung?

Eine Förderung. Einmalig 38.000 Euro für Gagen und Anschaffungen. Es ist toll, dass man jetzt Möglichkeiten hat, wenn es bei einer Band, die gegen die Tür spielt, nicht so gut läuft.

Was heißt das, gegen die Tür spielen?

Die Band bekommt keine Garantiegage, sondern einen gewissen Prozentsatz vom Umsatz an der Tür. Ich versuche zwar, solche Deals zu vermeiden und nach Möglichkeit eine Garantie zu zahlen, aber weil die Finanzierung des Clubs immer noch ein Kampf ist, geht das halt nicht immer. Mit der Förderung geht es aber jetzt wahrscheinlich öfter.

Ein Kampf?

Die Mieten hier sind nun mal nicht günstig, kein Wunder bei der guten Lage. Wir haben zum Teil sehr gute Musiker hier, die vielleicht keine Weltstars sind, aber die ich präsentieren möchte, weil sie ins Quasimodo gehören, und die sollen halt auch eine adäquate Gage kriegen. Das zusammen ergibt dann mitunter Eintrittspreise, die vielen zu teuer sind. Berlin ist da, finde ich, auch etwas verdorben. Die Stadt ist groß, es ist so viel los und es gibt viele, auch sehr günstige Kulturangebote. Manchmal geht nur ein Hut rum. Das soll es auch alles geben, aber das macht es für einen Club wie das Quasimodo natürlich nicht einfacher. In München oder auch in Stuttgart, wo ich früher gearbeitet habe, ist die Bereitschaft, Geld für ein Ticket auszugeben und zu akzeptieren, dass das auch ein adäquater Preis ist, doch ausgeprägter. Aber natürlich ist mir auch klar, dass in diesen Städten die finanzielle Situation eine gänzlich andere ist als in Berlin.

Unterscheidet sich das Publikum im Quasimodo auch jenseits des Geldbeutels von dem im Jazz-Club Unterfahrt in München, wo Sie früher fürs Programm verantwortlich waren?

Ja, ganz erheblich. Das fängt damit an, dass wir hier im Quasimodo mit Jazz, Funk, Soul und teilweise auch Rock ein viel breiteres Programm haben. Die Unterfahrt ist dagegen ein reiner Jazz-Club und hat fast eine Art Abonnement-Publikum. Manche Leute kommen dreimal die Woche, und es gibt Teile des Publikums, die fachsimpeln ausgiebig. Da wird dann diskutiert: Wie hat der dieses Solo gespielt, wie hat der andere das damals gespielt? Natürlich sind nicht alle, die in die Unterfahrt gehen, so, aber manchmal geht es schon ein bisschen nerdig zu. Im Quasimodo ist es im Vergleich lockerer.

Im Interview: Fee Schlennstedt

Die Person Fee Schlennstedt ist ganz schön herumgekommen. Sie wird 1972 in Volkmarsen bei Kassel geboren, wächst in Gelsenkirchen auf, studiert Angewandte Kulturwissenschaft in Lüneburg, lebt in Hamburg, Stuttgart, Schloss Elmau, München und Berlin. Sechs Jahre verantwortet sie das Kulturprogramm im Schloss Elmau, später arbeitet sie als Programmleiterin im Münchner Jazz-Club Unterfahrt. Seit zwei Jahren leitet Schlennstedt das Quasimodo. Mit Erfolg: Ende 2019 vergibt die Initiative Musik den Preis „Applaus“ an das Quasimodo als sogenannte Spielstätte des Jahres.

Der Club Konzerte gab es unter dem Delphi Theater am Bahnhof Zoo schon Jahrzehnte früher, aber vermutlich 1967 wurde der Keller erstmals als „Quartier von Quasimodo“ zum Live-Club. Nur ein Jahr später sieht der Laden den ersten von vielen Höhepunkten: Das Total Music Meeting, Gegenveranstaltung zum Jazzfest. 1975 kommt Giorgio Carioti, verkürzt den Namen und macht das „Quasimodo“ zu einem der bedeutendsten Live-Clubs Deutschlands. Nicht vor 22 Uhr, weil zuerst das Kino und die Vagantenbühne im gleichen Gebäude ihr Programm beendet haben müssen, spielen Dizzy Gillespie, Chet Baker, Branford Marsalis, Chaka Khan oder Pat Metheny, aber auch Earth, Wind & Fire, Herman Brood oder Supertramp. Das Jazzfest benutzt das Quasimodo immer wieder als Spielstätte, Prince spielt einen legendären Geheimgig. 2006 gibt Carioti die Leitung ab, sein Nachfolger Klaus Spiesberger agiert sehr viel glückloser. Anfang 2017 übernimmt Trinity Concerts, der größte Berliner Konzertveranstalter, die traditionsreichen Räume und engagiert Fee Schlennstedt als neue Clubleiterin und Programmchefin. (tw)

Sie sind jetzt seit zwei Jahren im Quasimodo für das Programm verantwortlich. Sind Sie überrascht, dass die Auszeichnung mit dem „Applaus“ der Initiative Musik als „Spielstätte des Jahres“ so schnell kam?

Ich war schon überrascht, dass meine Arbeit hier so schnell wahrgenommen und anerkannt wurde. Aber da war ich auch selbstbewusst. Ich war überzeugt, dass ich hier sehr schnell viel bewegen kann.

Kann man sagen, Sie haben das Quasimodo gerettet?

So weit würde ich nicht gehen. Aber ich sehe mich ganz klar in der Verantwortung, dem Quasimodo ein Profil zurückzugeben, das der Club mal hatte. Als ich gefragt wurde, ob ich das Programm hier machen wolle, habe ich erst einmal gezögert. Ich wusste, dass es eine große Herausforderung sein würde. Ich habe einen Riesenrespekt vor der Geschichte des Clubs, vor dem, was hier vor 20, 30, 40 Jahren passiert ist. Wenn ich in New York oder London mit Musikern spreche: Da kennt jeder das Quasimodo, wirklich jeder. An diesen Ort erinnern sich Musiker, weil sie entweder hier tolle Konzerte gehört haben oder selbst tolle Erlebnisse auf der Bühne gehabt haben. Das ist die Verantwortung, die ich meine: Diesen Club, den man durchaus legendär nennen darf, da wieder hinzuführen, wo er mal war.

Hier geht's zur Live-Musik … Foto: Sebastian Wells/OSTKREUZ

Ist das Quasimodo eine Legende?

Absolut, aber der Prophet zählt im eigenen Land nicht so viel. Ich glaube, dass vielen Berlinern gar nicht klar ist, was für einen Weltruf das Quasimodo hat. Einen Ruf, den ich pflegen und behüten will, weil der Club sonst meiner Meinung nach auch keine weitere Chance mehr hat. Dieser Club ist ein echter Schatz und es ist überhaupt ein großes Glück, dass es das Quasimodo noch gibt. Aber wenn der Club überleben soll, dann muss man sich auf den Ruf und das Profil besinnen, das über Jahrzehnte schweißtreibender Arbeit von Giorgio aufgebaut worden war.

Giorgio Carioti, der das Quasimodo von 1975 bis 2006 geleitet hat – haben Sie ihn kennengelernt?

Ja. Und wenn man das sagen darf: Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich finde Giorgio herrlich.

Tauschen Sie sich mit ihm aus?

Ganz regelmäßig. Natürlich gilt vieles, was damals zu seiner Zeit galt, heute nicht mehr, die Dinge ändern sich. Aber er ist trotzdem ein wertvoller Gesprächspartner für mich – und außerdem hat er unglaublich lustige Geschichten auf Lager.

Und wenn ich abends die Bürotür zumache und runter in den Club gehe, freue ich mich sehr auf das Konzert

Wie gut kannten Sie das Quasimodo, bevor Sie hierherkamen?

Ich hatte natürlich immer viel vom Quasimodo gehört. Musiker, mit denen ich in Schloss Elmau oder München zusammen gearbeitet habe, erzählten von dem Club. Es gab immer wieder Geschichten von tollen Konzerten. Mein allererster eigener Besuch war dann aber eher irritierend.

Wieso?

An dem Abend vor ungefähr sechs Jahren fand kein Live-Konzert, sondern eine Soul-Party statt. Ich kam in den Club und dachte: Das soll das berühmte Quasimodo sein? Ich dachte, der Laden wäre viel größer. Aber ich habe damals schon gemerkt, dass die Mauern Geschichte in sich haben. Das finde ich bis heute sehr beeindruckend, wenn ich runter in den Club gehe.

Diese Geschichte allein hat aber zwischenzeitlich nicht genug Publikum angezogen.

Ja, und es ist immer noch ein harter Kampf, das Publikum wieder zurückzuholen. Ich verantwortete Konzerte, von denen ich fest überzeugt war, dass die voll oder sogar ausverkauft werden. Und dann saß ich hier mit hundert Leuten – und habe es nicht verstanden. Bis ich von Besuchern gehört habe: Ich bin jetzt nur wegen dieses Künstlers hier, aber eigentlich hatte ich mir geschworen, nie wieder ins Quasimodo zu gehen. Auch Künstler wollten nicht mehr hier auftreten. Und solch eine Stimmung dreht man nur langsam. Aber wir merken: Es wird wieder. Ich höre jetzt immer öfter: Früher war ich oft hier, dann lange nicht mehr – und jetzt merke ich, dass es wieder schön ist im Quasimodo.

Profitiert der Club also von der allgemeinen Retrostimmung?

Sicherlich auch. Es gibt eine Tendenz zum Retro. Aber was das Publikum hier schätzt, ist, so glaube ich, ein Gefühl, als würden sie in ihr Wohnzimmer kommen. Dass sie hier willkommen sind und dass die Konzerte hier nicht nur ein Durchlaufgeschäft sind. Mit Fokus auf die aktuelle Entwicklung knüpfe ich daher auch sehr gezielt an die Tradition an. Ich hole ganz bewusst Musiker wie Stanley Clarke, Tom Harrell, Mike Stern oder Eric Bibb wieder hierher. Größen, die früher schon hier gespielt haben und den Laden geformt und geprägt haben. Aber natürlich auch die Berliner Szene, weil eine regionale Anbindung unglaublich wichtig ist. Viele von denen sind abgewandert, spielen im A-Trane oder im Zig Zag, weil sie hier nicht mehr spielen konnten oder wollten. Deshalb versuche ich, eine Musikerin wie Jocelyn B. Smith wieder in den Club zu holen – es wäre toll, wenn das wieder klappen würde.

„Die Finanzierung des Clubs ist immer noch ein Kampf“, sagt Fee Schlennstedt Foto: Sebastian Wells/OSTKREUZ

Da sprechen wir allerdings von einer eher traditionellen Szene. Berlin ist in den vergangenen Jahren aber auch ein Ort geworden für neuen, moderneren Jazz. Das XJAZZ-Festival ist ein großer Erfolg, die Echtzeitmusik hat Schlagzeilen gemacht.

Ja, da ist in den letzten Jahren unheimlich viel passiert und etwas gewachsen, gerade in der Avantgarde. Sebastian Studnitzky hat mit dem XJAZZ dahingehend viel aufgebaut. Und Christian Lillinger oder Lucia Cadotsch sind in Berlin zuhause – ich würde mal behaupten, diese Musiker findet man in anderen Städten in dieser Dichte und Qualität nicht so häufig. Diese Szene will ich unbedingt auch abbilden. Die Berliner Jazz-Szene ist mittlerweile so reich und vielfältig. Ich sehe es als meine Pflicht als Veranstalter, das im Quasimodo auf die Bühne zu bringen. Als ich hier anfing, habe ich sofort gesagt: Wir brauchen eine Club-Band, eine eigene Band mit Musikern aus der Stadt. Das aufzubauen war allerdings schwieriger, als ich erwartet habe, weil das erst einmal wahr genommen werden muss. Bei diesen Musikern handelt es sich hauptsächlich um Sidemen, die dem breiten Publikum namentlich nicht bekannt sind. Aber wenn die Leute dann mitkriegen, wie gut die sind, dass auch immer wieder neue, interessante Gäste dabei sind, dass die Qualität stimmt, dann kann man das auch etablieren. Eine Frage bleibt aber natürlich – wie bei allem: die der Finanzierbarkeit. Da muss man in Kauf nehmen, dass der Laden auch mal nicht ganz voll wird, aber das kann man ja quer finanzieren. Denn nur so verankert man den Club in der Musikszene der Stadt.

Giorgio Carioti hat in seiner Zeit immer wieder darauf hingewiesen, dass ein Club wie das Quasimodo allein nicht überleben kann, sondern durch das Restaurant einen Stock höher mitfinanziert werden muss. Gilt das immer noch?

Das stimmt schon weiterhin: Wenn das Restaurant oben voll ist, dann ist auch der Club voller. Und umgekehrt: Wenn im Club nichts passiert, merkt man das auch im Restaurant. Grundsätzlich arbeite ich aber daran, dass der Club allein tragfähig sein sollte. Das ist schwer, denn Jazz zieht – seien wir ehrlich – jetzt nicht gerade die Massen an. Das ist ein Expertenpublikum. Deshalb bräuchten wir eigentlich eine Förderung. Sponsoren wären auch nicht schlecht, auch darum muss ich mich weiterführend kümmern.

Was macht man eigentlich als Clubmanagerin und Programmchefin genau?

Eigentlich alles. Man organisiert das Programm, vereinbart die Termine, verhandelt die Gagen und die weiteren Konditionen, schreibt die Verträge, organisiert, dass Tickets verkauft werden. Man kümmert sich um die Werbung, man bestückt die Website, macht Plakate, schreibt Ankündigungen und gestaltet Flyer, bucht Hotels, koordiniert Reisen, klärt die Tontechnik ab, sorgt dafür, dass jemand hinter der Theke steht, der Getränke verkauft, und jemand am Eingang, der das Eintrittsgeld kassiert. Man macht vor dem Konzert die Vorkalkulationen und nach dem Konzert die Abrechnungen mit den Musikern und zahlt die Gagen aus. Aber alles fängt damit an, dass man sich genau ansieht: Was für einen Laden habe ich und was macht den aus? Dementsprechend wähle ich ein Programm aus.

Wenn ich in New York oder London mit Musikern spreche: Da kennt jeder das Quasimodo, wirklich jeder. Weil sie hier tolle Konzerte gehört oder selbst tolle Erlebnisse auf der Bühne gehabt haben

Und der eigene Geschmack spielt gar keine Rolle?

Im Zweifel auch, aber die Bedürfnisse des Clubs stehen im Vordergrund. Zum Glück deckt sich das sehr häufig.

Gibt es einen Act, den Sie selbst persönlich großartig finden, der aber nicht ins Profil des Quasimodo passen würde?

Ja, definitiv. Es ist zwar allerhand möglich, aber es gibt Pop-Konzerte, die hier nicht gehen würden. Ich persönlich finde Janelle Monáe unglaublich toll. Die ist sensationell. Aber sie würde hier nicht … Obwohl … Die kommt vom Soul und R&B und würde wohl doch ins Profil passen. Sie ist nur leider inzwischen zu groß fürs Quasimodo.

Sind Sie bei allen Veranstaltungen auch selbst dabei?

Nicht bei jeder, das ist nicht zu machen, aber bei fast jeder. Das ist wichtig für mich, weil ich das Konzert ja bewusst ins Programm genommen habe. Und wenn ich abends die Bürotür zumache und runter in den Club gehe, freue ich mich sehr auf das Konzert. Ich will wissen, wie sich die Band entwickelt hat und wie das Publikum reagiert. Für mich ist es das Highlight des Tages und auch eine Art Belohnung nach all der Vorarbeit, die in jedem Konzert steckt.

Da fehlt sicher die Zeit, noch in andere Berliner Clubs zu gehen.

Das wäre ja ignorant, immer nur im eigenen Laden abzuhängen. Deshalb versuche ich es einzurichten, wann immer ich kann. Denn natürlich ist es wichtig, die anderen Clubs nicht nur zu kennen, sondern auch untereinander zu kommunizieren.

Gibt es nicht eine gewisse Konkurrenz zwischen den Clubs, mit dem A-Trane zum Beispiel, das ja nur ein paar Querstraßen entfernt ist. Sie sind doch sicher öfter an denselben Künstlern interessiert.

Wenn es jemals eine Konkurrenz gab zwischen den Clubs, dann habe ich das nicht mehr mitgekriegt. Eher im Gegenteil: Mit Sedal vom A-Trane …

… Sedal Sardan, der seit 1997 das A-Trane leitet.

Mit Sedal bin ich in engem Austausch. Wir sprechen uns regelmäßig gut ab. Wir beide sind uns einig, dass wir gut miteinander auskommen wollen und miteinander – nicht gegeneinander – arbeiten wollen. Das klappt sehr gut.

In Ihrer Arbeitsplatzbeschreibung scheint mir eins zu fehlen: Musik hören.

Dazu komme ich tatsächlich viel zu wenig, ich vermisse das sehr. Und damit meine ich das ganz bewusste Musikhören. Ich bekomme unheimlich viel Musik geschickt. Ich versuche dem auch so gut gerecht zu werden, wie es irgend möglich ist. Wenn ich privat Musik höre, dann mache ich das sehr bewusst.

Was ist in Ihrem Job wichtiger? Sich gut mit Musik auszukennen oder eine gute Networkerin zu sein?

Das Networken ist natürlich wahnsinnig wichtig. Man braucht den ständigen Austausch mit Musikern, mit anderen Veranstaltern, mit Agenturen. Aber gerade wenn es um so ein spezielles Segment geht wie im Quasimodo, dann sollte man sich schon auch auskennen. Wobei es wichtiger ist, ein gutes Gefühl zu haben für die Musik. Man muss nicht alles kennen, das kann man auch gar nicht. Aber man muss Musik einordnen können. Oft ist es sogar ganz gut, wenn man nicht alles kennt, weil man dann nicht so leicht von Namen oder Verdiensten geblendet wird, und besser entscheiden kann: Das ist gute Musik, die soll auf die Bühne im Quasimodo.

Was ist denn gute Musik?

Die Musik ist gut, wenn sie einen mitnimmt. Das hat manchmal nichts mit Handwerk zu tun. Es kommt vor, dass unglaublich tolle Musiker auf der Bühne stehen, aber trotzdem fehlt etwas. Das muss auch gar nicht mein eigener Geschmack sein. Aber ich muss einschätzen können, ob die Musik berührt – mich und im besten Falle auch meine Gäste im Quasimodo.

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