Puigdemont in Deutschland: Spanien kann warten
Der ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont will erstmal in Deutschland bleiben. Im Streit mit dem spanischen Staat bittet er um Vermittlung.
![Ein Mann mit Mikro, Carles Puigdemont Ein Mann mit Mikro, Carles Puigdemont](https://taz.de/picture/2653193/14/20406465.jpeg)
Zugleich forderte Puigdemont auf einer Pressekonferenz eine internationale Vermittlung im Konflikt um die Zukunft Kataloniens. Die spanische Zentralregierung rief er zu Dialogbereitschaft und „Respekt für die Demokratie“ auf. „Ich glaube, das Land braucht jemanden, der als Vermittler auftritt“, sagte er und nannte als Möglichkeit Staaten oder internationale Organisationen.
Der Konflikt müsse mit „politischen Werkzeugen“ gelöst werden. Nötig und dem Gesetz entsprechend sei auch die Bildung einer Regionalregierung Kataloniens.
Nach knapp zwei Wochen in der Justizvollzugsanstalt Neumünster war der von der spanischen Justiz verfolgte Puigdemont am Freitag unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Der 55-Jährige war am 25. März in Schleswig-Holstein festgenommen worden. Grundlage war ein Europäischer Haftbefehl Spaniens.
Hintergrund ist das von der Zentralregierung in Madrid untersagte und vom spanischen Verfassungsgericht für verfassungswidrig eingestufte Referendum vom 1. Oktober 2017 über die Unabhängigkeit Kataloniens sowie ein anschließender Abspaltungsbeschluss der Separatisten. Der Politiker war angesichts des anschließenden massiven Vorgehens der spanischen Behörden zunächst nach Belgien geflüchtet.
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