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Prozessbeginn nach Boston-AttentatEs geht um den Tod

Vor zwei Jahren starben beim Anschlag auf den Boston-Marathon drei Menschen. Dem Angeklagten Dschochar Zarnajew droht die Todesstrafe.

Protest gegen die Todesstrafe vor dem Gerichtsgebäude in Boston. Bild: ap

BOSTON ap | Im US-Staat Massachusetts hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Boston-Attentäter Dschochar Zarnajew begonnen. Der 21-jährige Angeklagte beobachtete am Mittwoch Ankläger William Weinreb, als dieser sein Eröffnungsplädoyer in dem Gerichtsgebäude in Boston hielt. Bei dem Anschlag auf den Marathon der Stadt waren am 15. April 2013 drei Menschen getötet und mehr als 260 weitere verletzt worden, als zwei Schnellkochtopf-Sprengsätze im Abstand weniger Sekunden nahe der Ziellinie explodierten.

Die Staatsanwaltschaft wirft Zarnajew vor, den Anschlag gemeinsam mit seinem - bei einer späteren Verfolgungsjagd mit der Polizei getöteten – Bruder Tamerlan verübt zu haben. Die von Dschochar Zarnajew mutmaßlich in einem Rucksack platzierte Bombe sei so konzipiert gewesen, „um Menschen auseinanderzureißen und ein blutiges Spektakel zu verursachen“, sagte Weinreb. Er schilderte vor Gericht die schreckliche Szene, die sich nach der Explosion der beiden Sprengsätze auf den Straßen abgespielt habe. „Die Luft war mit dem Geruch brennenden Schwefels und den Schreien von Menschen erfüllt“, sagte er.

Seit dem Bombenanschlag in Oklahoma City vor mehr als 20 Jahren wurde kein Terrorprozess in den USA so genau verfolgt wie das Verfahren gegen Zarnajew. Der ethnische Tschetschene muss sich im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag und dem Tod eines Polizisten in 30 Anklagepunkten verantworten, von denen 17 die Todesstrafe als mögliche Höchststrafe haben.

Rund zwei Dutzend Opfer des Boston-Anschlags füllten am Mittwoch die gesamte linke Seite im Gerichtssaal. Einige schienen mit den Tränen zu kämpfen. Kurz bevor die aus zehn Frauen und acht Männern bestehende Geschworenen-Jury in den Saal gebracht wurde, lehnte der Richter einen vierten Antrag der Zarnajew-Anwälte ab, den Prozess außerhalb des Staats Massachusetts zu verlegen.

Dass Dschochar Zarnajew mit Tamerlan die Sprengsätze im Zieleinlauf der populären Laufveranstaltung gelegt hat, bestreitet auch seine Verteidigung nicht. Während des Verfahrens dürften aber zwei auf dramatische Weise unterschiedliche Darstellungen des früheren Uni-Studenten zu Tage treten.

Nur ein Mitläufer?

Seine Verteidiger wollen die Geschworenen davon überzeugen, dass der zum Zeitpunkt des Anschlags 19 Jahre alte Dschochar ein Mitläufer war, der unter dem Einfluss eines dominanten „großen Bruders“ stand. Die Anklage sieht ihn dagegen als überzeugten Mittäter, der aus freiem Willen und eigener Überzeugung bei dem Terrorkomplott mitmachte. „Er (der Angeklagte) glaubte, dass er ein Soldat in einem Heiligen Krieg gegen Amerikaner war“, sagte Weinreb.

Zarnajews Hauptverteidigerin ist Judy Clarke, eine profilierte Gegnerin der Todesstrafe. Sie hat Angeklagte in spektakulären Fällen vor der Hinrichtung bewahrt. Dazu gehören der Olympia-Attentäter von Atlanta Eric Rudolph, „Unabomber“ Ted Kaczynski und Jared Loughner, der bei einem Amoklauf 2011 sechs Menschen erschoss und die frühere US-Abgeordnete Gabrielle Giffords schwer verletzte.

Der Prozess gegen Zarnajew hat zwei Phasen: In der ersten geht es um die Feststellung der Schuld des Angeklagten, in der zweiten um das Strafmaß. Bei einem Schuldspruch entscheidet dieselbe Jury darüber, ob er zum Tode oder zu lebenslanger Haft verurteilt wird. Die Prozessdauer wird auf drei bis vier Monate geschätzt.

Die Liste der Zeugen wird nicht veröffentlicht. Es wird erwartet, dass Opfer, Ersthelfer und Zuschauer über das Chaos nach den Bombenexplosionen berichten.

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2 Kommentare

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  • Genauer gesagt, es geht um den "Weißen Tod", und auch dieser ist einer jener Gestallt, dem nur sehr schwer, aufgrund oft viel zu halbherzigen Handelns, somit meist zu unentschlossen, damit eben viel zu langsam, um ihm wirklich wirksam beikommen zu können. Und warum? Weil dieser Bazillus bei dem betroffenen Patienten direkt im Hirn sitzt, dort massiv "die Sau raus lässt" und fröhlich aber gründlich Lochfraß in der Denkmurmel verursacht. Neuerdings stößt man auch hier vermehrt auf Patienten, mit eindeutigem Befund, die von einem besonders erkenntnisresistenten Bazillus "Pegidapectoris" (Enge im Kopf) besetzt wurden, und damit wohl auch den Status "austherapiert" genießen dürften.

    Was macht Mensch nun mit denen? Alle raus? Die da draußen wollen die aber mit ziemlicher Sicherheit auch nicht als Nachbarn haben. (Zumindest nicht im Stück) Na, und nun?

    Rassisten als Aufbauhelfer verpflichten ... Ukraine ... Donezbecken ... Kohlegruben? Die Preisfrage lautet doch, wenn alle Nationen die in ihr befindlichen Rassisten zusammenbekommen sollten und sie wirklich durch Ausschluss entsorgen wöllten, welchem Land dieser Erde würde dabei wohl der größte Rassistenhaufen in den Vorgarten geschmissen?

    • @DDHecht:

      Ehe jemand nachfragt, auch Rassisten unter dem Deckmantel der Religion, bleiben für mich Rassisten. Religion ist aus meiner Sicht die rechte Hand und Geburtshelfer des Rassismus.