piwik no script img

Protestfilmchen zu LegoHollywood attackiert Greenpeace

In einem Video rüffeln die Umweltaktivisten den Legokonzern für seine Kooperation mit Shell. Nun schaltet sich der Filmproduzent Warner Bros ein.

Diabolisches Grinsen: Ein Lego-unterstützter Shell-Mitarbeiter. Screenshot: vimeo.com/100195272

BERLIN taz | Von wegen unschuldige Kinderklötze – in einem millionenfach geklickten Video stellte Greenpeace den Spielzeughersteller Lego unlängst für seine Zusammenarbeit mit Shell an den Pranger. Der Vorwuf der Umweltaktivisten: Der Konzern verkaufe massenweise Platistikmännchen mit dem Shell-Logo – und unterstütze damit das Ölbohrvorhaben des Energiekonzerns vor den Küsten Alaskas. Slogan: „Tell Lego to end its partnership with Shell“.

Jetzt hat sich Warner Bros eingeschaltet – und das Video auf Youtube verbieten lassen. Das Produktionsunternehmen sieht in dem Protestclip eine Verletzung seiner Urheberrechte an dem Kinofilm „The Lego Movie". In dem Video von Greenpeace, das laut Medienberichten über drei Millionen mal angeschaut worden ist, geht eine mit Lego nachgebaute Bohrstation in Öl unter.

Auch der Lego-Eisbär wird von der schwarzen Flüssigkeit verschlungen. Als satirisches i-Tüpfelchen läuft im Hintergrund zu der Umweltkatastrophe eine Coverversion des Titelsongs von The Lego Movie „Everything is Awesome“. Laut der britischen Zeitung Guardian hat der dänische Spielzeughersteller bereits über 16 Millionen Spielzeuge mit Shell-Logo an Tankstellen in 26 Ländern verkauft.

Das Protestvideo gibt es mittlerweile wieder beim Youtube-Konkurrenten Vimeo zu sehen. Die damit verbundene Online-Petition gegen Lego, in der die Umweltschutzorganisation die Firma auffordert, ihre geschäftlichen Beziehungen mit Shell aufzukündigen, hatten am Freitagnachmittag bereits über 350.000 Personen weltweit unterschrieben.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Ich find es ja sehr bedenklich wenn nichteinmal in einer Pressepublikation darauf hingewiesen wird, wieso soviele uns Europäern absurd erscheinende Markenrechtsklagen in den USA geführt werden. Das hat nicht unbedingt damit zu tun, dass das alles große böse Konzerne sind, sondern mit der Beschaffenheit des Markenrechts in den USA selbst welches besagt, dass eine Marke die nicht aktiv "verteidigt" wird gegen Plagiatsvorwürfe oder gegen den "Missbrauch" durch Andere, ihren Status als schützenswerte Marke verlieren kann. Das heißt also: Wenn meine Firma X das Produkt Super herstellt und Firma Y das Produkt "Superer" herstellt mit klarem Bezug auf "Super" und Firma X nichts dagegen unternimmt, kann demnächst auch Firma Z das Produkt "Suuper" vermarkten etc.

     

    Da kann man sich dann wunderbar drüber echauffieren aber im Endeffekt ist es vor diesem Hintergrund nur logisch dass Warner Bros. so vorgeht, die übrigens ohnehin für eine recht aktive Position bei ihren Marken einstehen.. wobei.. gegen Disney und insbesondere deren Untermarke Marvel ist das noch gar nichts ;)

    • @Concise:

      Falls Warner Bros. seine Markenrechte dadurch verteidigen muss, dass sie Greenpeace verklagen, weil die Filmmusik eines Warner Bros. Films verwenden...ja, dann ist das amerikanische Markenrecht absurd.

  • Der Vimeo-Link ist aktuell (12.7.14, 7:40) gesperrt. Dafür findet man das Video wieder auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=qhbliUq0_r4