Proteste gegen Mexikos Präsident: „Tritt zurück“
Tausende demonstrieren gegen den Präsidenten Peña Nieto. Sie protestieren gegen Korruption und Versagen im Kampf gegen die Drogenkriminalität.
MEXIKO-STADT afp | In Mexiko haben tausende Demonstranten den sofortigen Rücktritt von Staatschef Enrique Peña Nieto gefordert. Die Demonstranten marschierten am Donnerstag durch die Hauptstadt in Richtung Zocalo-Platz, wo am Freitag traditionell der mexikanische Unabhängigkeitstag gefeiert wird. „Peña Nieto unfähig – Tritt' zum Wohle Mexikos zurück“ stand auf einem Spruchband der Demonstranten. Ein massives Polizeiaufgebot hinderte sie daran, weiter auf den Platz vorzudringen.
Die Demonstranten warfen dem Präsidenten und seiner Regierung Korruption sowie Versagen im Kampf gegen die in Mexiko grassierende Drogenkriminalität vor. Angehörige der in Mexiko seit zwei Jahren vermissten 43 Studenten schlossen sich dem Protest an. Die Studenten wurden von Polizisten entführt und mutmaßlich von Drogenbanden ermordet; bis zum heutigen Tag ist das Gewaltverbrechen aber nicht aufgeklärt.
Heftig kritisiert wurde abermals auch, dass der Präsident Ende August den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump wie einen Staatsgast empfangen hatte. Trump hatte zuvor mexikanische Einwanderer als „Drogendealer“ und „Vergewaltiger“ geschmäht und für den Fall seines Wahlsiegs den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko angekündigt – den Mexiko bezahlen soll.
Peña Nieto ist seit 2012 im Amt. Seine Popularität ist auf einem Tiefpunkt angelangt; in den jüngsten Umfragen liegen seine Zustimmungswerte bei nur 23 Prozent.