Proteste gegen Hot-Spots in Griechenland: Sprengsatz auf Kos detoniert
Die Randale gegen ein Registrierungszentrum dauert an: Unbekannte zündeten am Montag eine Bombe neben der Polizeistation der Insel. Es gab keine Verletzten.
Kos ist die einzige Insel, die sich dem Bau eines Hotspots widersetzt. Bereits am Wochenende und am Montag war es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Bereitschaftspolizei gekommen. Viele Einwohner befürchten, der Flüchtlingszustrom werde ihre wichtigste Einkommensquelle, den Tourismus, ruinieren. Auf den griechischen Ostägäisinseln kommen täglich Hunderte Migranten von der wenige Kilometer entfernten türkischen Küste an. Ein Hotspot auf der Insel Lesbos ist in Betrieb. Im Bau sind neben Kos noch Registrierzentren auf den Inseln Chios, Leros und Samos.
Der für Migration zuständige griechische Vizeminister Ioannis Mouzalas stellte derweil fest, dass Zehntausende Migranten in Griechenland festsitzen könnten, sollte die Balkanroute für Flüchtlinge an der Grenze Griechenlands zu Mazedonien geschlossen werden. Diese Einschätzung äußerte in der Nacht zum Dienstag im griechischen Fernsehsender Star. Eine solche Situation sei aber „kein Problem, mit dem Griechenland nicht fertig werden könnte“.
Mouzalas sorgte mit seinen Äußerungen im Land für Aufsehen. Analysten in Athen sehen darin auch Ausdruck der Hoffnungen einiger EU-Regierungen, dass die Zahl der Flüchtlinge deutlich zurückgehe, wenn die Balkanroute durch mehrere Zäune versperrt ist und sich die Lage herumspricht. Mouzalas hatte sich in der vergangenen Woche mit Innenministern wichtiger EU-Staaten getroffen.
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