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Protest gegen Akkreditierungprozedere bei Leichtathletik-WMtaz sagt WM-Teilnahme ab

Die taz wird als einzige Tageszeitung nicht von der Leichtathletik-WM berichten. Grund dafür: Journalisten müssen sich für die Akkreditierung überprüfen lassen wie Schwerverbrecher.

Darf anders als taz-Redakteure ohne Zuverlässigkeitsprüfung ins Stadion: WM-Plüschmaskottchen Berlino. Bild: reuters

BERLIN taz | Es ist ganz amüsant zu sehen, wie Berlino, das Maskottchen der Leichtathletik-Weltmeisterschaft, die allererste Akkreditierung für das Ereignis erhält. Berlino darf also ins Olympiastadion. Und auch Heinrich Clausen darf hinein, der Geschäftsführer des Organisationskomitees.

Clausen bekommt mit Berlino seine Zugangsberechtigung aus Plastik. Er sagt: "Mit den Akkreditierungen sichern und organisieren wir den reibungslosen Arbeitsablauf für knapp 20.000 Beteiligte, die diese WM zu einem unvergesslichen Ereignis machen werden." Am 15. August beginnt die WM, eine Woche dauert sie. Welcher Journalist dem unvergesslichen Ereignis beiwohnen darf, das entscheidet die Berlin Organising Committee GmbH, kurz BOC.

Zwei Formulare mussten im Vorfeld der WM ausgefüllt werden, eines mit Angaben zur Person und der auftraggebenden Zeitung. Das entspricht dem üblichen Prozedere. Doch das BOC verlangte mehr: zusätzlich eine "Einverständniserklärung zur Durchführung einer Zuverlässigkeitsprüfung" der Person "gemäß § 45 Abs. 1 Nr. 5 ASOG Berlin". ASOG, das steht für das Allgemeine Gesetz zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Berlin. In dem besagten Paragrafen steht, dass "die Ordnungsbehörden und die Polizei personenbezogene Daten an Personen oder Stellen außerhalb des öffentlichen Bereichs übermitteln können, soweit das erforderlich ist oder der Auskunftsbegehrende (das BOC; d. Red.) ein berechtigtes Interesse geltend macht (...)."

taz bleibt draußen

Die Sportredakteure der taz, Andreas Rüttenauer und Markus Völker, haben sich um eine Akkreditierung für die Leichtathletik-WM bemüht, sie haben jedoch die "Einverständniserklärung zur Zuverlässigkeitsprüfung" nicht unterschrieben beziehungsweise entscheidende Passagen gestrichen. Auf Zuverlässigkeit prüfen Polizei, Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst. Das ist unverhältnismäßig. Es fehlt eine Rechtsgrundlage, zudem werden Journalisten ohne Anhaltspunkte zu potenziellen Verdächtigen gestempelt.

Das Organisationskomitee hat den taz-Redakteuren daraufhin keine Akkreditierung ausgestellt. Sie können nicht aus dem Olympiastadion von der WM berichten. De facto wurde ihnen ein Beschäftigungsverbot erteilt.

Nach Prüfung des Falles ist die Rechtsabteilung der taz zu dem Ergebnis gekommen, dass juristische Schritte aussichtslos sind, weil es sich um einen privaten Veranstalter handelt, der nur auf dem Zivilrechtsweg hätte verklagt werden können. Formal hätte die taz zwar einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung stellen können. Da jedoch im deutschen Recht Vertragsfreiheit herrscht, besteht keine Rechtsgrundlage, die den Veranstalter dazu zwingen könnte, eine Akkreditierung auszustellen. Der private Veranstalter kann die Bedingungen für die Teilnahme selbst bestimmen. Lässt man sich auf seine Konditionen nicht ein, kann er den Zutritt verweigern. Juristisch ist das nicht angreifbar - doch gerade bei Veranstaltungen von großem öffentlichen Interesse ist es recht fragwürdig, wenn die Zugangsbedingungen derart übertrieben werden und sich der Staat ins Privatrecht flüchtet.

TAZ

Unterschreibt man diese Einverständniserklärung, dann läuft eine geölte Maschinerie der Überprüfung an. Das BOC stellt umgehend eine Anfrage beim Polizeipräsidenten in Berlin (Landeskriminalamt 574) "über Erkenntnisse" zur Person. Folgende Datensammlungen der Polizei werden genutzt zum Personencheck: das Landesdatensystem POLIKS, das Informationssystem Polizei INPOL, INPOL neu - das ist eine bundesweite Staatsschutzdatei, Dateien des polizeilichen Staatsschutzes Berlin, die Datei "Gewalttäter Sport" sowie "vergleichbare Datensammlungen der Polizei des Bundes und der Länder", wie es heißt.

Doch damit nicht genug. Der Antragsteller muss auch noch einwilligen, "dass durch das LKA 574 eine Anfrage bei der Verfassungsschutzbehörde des Landes Berlin" erfolgt. Eingebunden sind darüber hinaus der Verfassungsschutz der Länder und des Bundes sowie der Bundesnachrichtendienst. Wer da nicht mitmacht, kriegt keine Akkreditierung.

Winfried Hermann, Sportpolitiker von der Bundestagsfraktion der Grünen sagt: "Es handelt sich hier um einen weitreichenden Eingriff in die Pressefreiheit. Es besteht ja ein Zwang: Wer berichten will, muss unterschreiben. Das geht so nicht." Es müsse dringend eine gesetzliche Grundlage her, denn "dieses Verfahren ist nicht sauber". Es sei auch deswegen problematisch, weil der Staat es der Privatwirtschaft überlasse, in die Pressefreiheit einzugreifen. Exekutive und BOC spielten sich hierbei den Ball zu. Hermann verweist darauf, dass es bereits 2006 im Vorfeld der Fußball-WM Bedenken gegen die Zuverlässigkeitsprüfung gegeben habe.

Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) wendet sich gegen "die Praxis, die langsam gang und gäbe zu sein scheint". Pressesprecher Hendrik Zörner sagt: "Es geht nicht an, dass Journalisten vom Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst überprüft werden". Eine Akkreditierung müsse sofort erteilt werden, "wenn der Journalist nachweisen kann, dass er Journalist ist, und das kann er ganz einfach mit der Vorlage seines Presseausweises." Der DJV hat das Gespräch in dieser Sache mit der Bundesregierung gesucht. Ohne Erfolg.

3200 Journalisten wurden vor der Leichtathletik-WM unter dem Siegel der Sicherheit umfänglich geprüft. Ziel der Zuverlässigkeitsprüfung sei, so das BOC, "die Gewährleistung eines sicheren und störungsfreien Verlaufs der Veranstaltung". Personen, die eine "Gefährdung für die Gesamtveranstaltung" darstellten, sollten nicht in "sicherheitsrelevanten Bereichen tätig werden".

Das Stadion ist so ein Bereich. Wer nicht drin ist, weil er keine Akkreditierung besitzt, kann nicht kompetent berichten von der Leichtathletik-WM. De facto kann von der Berlin Organising Committee GmbH, einem privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen, ein Beschäftigungsverbot für Journalisten erteilt werden. Dieses Verbot gilt für die gesamte Zeit der Leichtathletik-WM.

Es gebe keine Rechtsgrundlage für den Check, sagt Anja-Maria Gardain, Mitarbeiterin des Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit. In Ermangelung einer Grundlage hat der Berliner Ausschuss für Inneres, Sicherheit und Ordnung Anfang Juni den Senat aufgefordert, "eine klarstellende Regelung für Zuverlässigkeitsprüfungen und Akkreditierungsverfahren bei Großereignissen" zu finden. Auch die Bundesregierung ist gefordert.

Der Fall ist nicht neu: Auf ähnliche Weise wurde erstmals bei der Fußball-WM im Jahre 2006 verfahren. 148.351 Datensätze wurden damals überprüft, 2055 Personen fielen durch. Peter Schaar, Bundesbeauftragter für Datenschutz, schrieb in seinem Jahresbericht 2006: "Eine Übertragung dieser Eingriffsmaßnahme auf andere Sport- und Kulturveranstaltungen halte ich im Hinblick auf die Einmaligkeit des WM-Turniers für nicht vertretbar."

Dietmar Müller, Sprecher des Bundesbeauftragten für den Datenschutz, sagt: "Solche Zuverlässigkeitsüberprüfungen greifen in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung ein." Grundrechtseingriffe dürften jedoch nicht unter Umgehung gesetzlicher Vorschriften durchgeführt werden, so Müller. Und weiter: "Die Sicherheitsüberprüfungsgesetze des Bundes und der Länder sind für die Durchführung von allgemeinen Zuverlässigkeitsprüfungen anlässlich von Veranstaltungen nicht einschlägig. Eine generelle rechtliche Grundlage für Zuverlässigkeitsüberprüfungen besteht außerhalb der spezialgesetzlichen Bestimmungen nicht." Einwilligungen legitimierten die Überprüfungen keineswegs.

Im Jahresbericht 2006 der Berliner Datenschützer heißt es: "Es ist rechtlich äußerst problematisch, einem privaten Unternehmen wie der FIFA (oder eben der BOC GmbH; d. Red.) die Möglichkeit zu eröffnen, gestützt auf Daten der Sicherheitsbehörden Beschäftigungsverbote zu verhängen." Weiter: "Dieses Verfahren sollte kein Vorbild für künftige Großveranstaltungen wie die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin sein."

Die Fußball-WM hat ein fragwürdiges Verfahren hoffähig gemacht. Fast alle Journalisten lassen es geschehen und unterschreiben trotz vieler Bedenken die Einverständniserklärung zum Personencheck. Freiberufler können es sich schon gar nicht leisten, auf eine Akkreditierung zu verzichten. Es ist offen, was nun als nächstes kommt.

Vorm G8-Gipfel sind durch das Bundeskriminalamt und den Verfassungsschutz Akkreditierungen verweigert worden; auch die taz war mit dem Redakteur Felix Lee betroffen. Das Verwaltungsgericht Köln (AZ 20 K 1505/08) hat im Januar dieses Jahres im Zuge einer nicht erteilten Akkreditierung an einen Journalisten festgestellt, dass eine "Versagung der Akkreditierung nur in Betracht kommt, wenn hinreichende Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der um eine Akkreditierung nachsuchende Journalist durch sein Verhalten die Veranstaltung, an der er teilnehmen will, stören will oder Leib und Leben der Teilnehmer dieser Veranstaltung gefährden will." Sportjournalisten wollen aber berichten - vom 100-Meter-Lauf, Zehnkampf oder von eventuellen Dopingverstrickungen der Athleten.

Verwunderlich ist in diesem Verfahren auch, dass die Datei "Gewalttäter Sport" mit aufgeführt ist in der Prüfliste des LKA. Denn das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat im Dezember 2008 ein Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover bestätigt, dass es keine Rechtsgrundlage für die Speicherung von etwa 10.000 Fußballfan-Daten in diesem Register gibt; eine Revision beim Bundesverwaltungsgericht steht aus.

"Es lag nahe, dass die Zuverlässigkeitsprüfung wegen der Größe und der Internationalität der Veranstaltung gemacht wird", sagt Cem Herder, Sprecher des Organisationskomitees. Zwei ehemalige Polizeidirektoren kümmerten sich innerhalb des BOC um Sicherheitsaspekte, erklärt er, Exekutive und BOC arbeiteten eng zusammen.

Der Berliner Sportsenator Ehrhart Körting, der im Aufsichtsrat der BOC GmbH sitzt, lässt über seine Pressestelle mitteilen, Journalisten müssten sich ja nicht unbedingt einer Überprüfung unterziehen: "Sie dürfen frei berichten, dürfen ohne Akkreditierung nur nicht ungehindert in die Sicherheitsbereiche."

Dumm nur, dass das Stadion zum Sicherheitsbereich gehört, auch der Zutritt zu offiziellen Pressekonferenzen ist ohne Akkreditierung nicht möglich. Der Innensenator tröstet ausgesperrte Reporter mit den Worten: "Journalisten ohne Akkreditierung werden nicht von der WM ausgeschlossen."

Aufsichtsratschef Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands, zeigt sich überrascht vom Prozedere. Er wisse davon nichts, verweist aber auf die Sicherheitsbehörden.

Dem Landeskriminalamt 574 ist offensichtlich nur ein einziger in der allumfassenden Prüfung durch die Lappen gegangen: Berlino. Das Maskottchen darf ganz ohne Zuverlässigkeitsprüfung ins Olympiastadion - ein Privileg für Plüschtiere. Aber man wird ihn beobachten.

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120 Kommentare

 / 
  • Q
    Quietschbaer

    Zu spät, zu wenig, liebe TAZ. Ich hoffe, daß Ihr wenigstens am Auswahlverfahren dran bleibt und darüber berichtet, aus welchen Gründen bestimmte Journalisten von den Brot-und-Spiele-Vertreibern als "unwürdig" klassifiziert werden.

  • B
    Bürger

    Ich finde den Boykott gut!

    Keine Frage Sicherheit ist wichtig!

    Aber eine 100Prozentige Sicherheit wird es nie geben. Es ist die Verhältnismässigkeit die hier fehlt.

     

    Es ist dramatisch was die letzten Jahre mit unseren persönlichen Daten passiert ist!

    Wir sind nicht mehr Herr unserer eigenen Daten.

    Doch leider ist es den meisten Bürgern/Journalisten nicht bewußt was da im Hintergrund alles abläuft.

     

    Mit solchen überzogenen Überwachunsaktionen -mit Begründung der Terrorgefahr- wird wiederholt unser Grundrecht:

    'Die Menschenwürde ist unantastbar'

    verletzt.

     

    taz weiter so!! Ich hoffe es werden sich demnächst noch viele Bürger/Journalisten anschließen.

  • T
    Totalüberwacht

    Stell Dir vor, die Leichtathletik-WM findet statt und nur die STASI läuft hin.

  • W
    Wunderer

    Bravo - die richtige Entscheidung!

    Das die taz so handelt, zeigt mal wieder, dass ich die richtige Zeitung abonniert habe. Und ich wundere mich, dass über dreitausend Journalisten offensichtlich keinen Skandal darin sehen, so völlig unverhältnismäßig überprüft zu werden. Die Redakteure bei den überwiegeneden Print- und Funkmedien scheinen ja sehr kurz zum Chefredakteur und Herausgeber hin "angeleint" zu sein. Das bemerke ich auch bei Berichterstattungen zu anderen "Aufregern". Die Leser bekommen einen Knochen hingeworfen, an dem sie nagen können - und die wirklichen Skandale bleiben unbemerkt oder werden nicht konsequent verfolgt.

  • DT
    Dr. Thomas Henne

    Dieser Bericht über die Leichtathletik-WM ist wichtiger als alle die spätere Berichterstattung über das Ereignis selbst. Also bitte am Ball bleiben und dem immer weiter sich aufblähenden Sicherheitswahn weiterhin Paroli bieten.

  • M
    Michael

    Sicherheitsbereich ... das ist wohl die dunkle Ecke, in der die Hochleistungssportler unter Aufsicht der Dopingärzte die neuesten Mittelchen von den Pharmavertretern vorgestellt bekommen - wenn so eine kommerzialisierte, menschenverachtende Schneller-Höher-Weiter-Veranstaltung von der taz boykottiert wird verdient das größten Respekt.

     

    Ein guter Grund taz zu lesen!!!

  • A
    Ampadariel

    Mich würde auch freuen, wenn mehr Medien WENIGER von bspw. der Tour de France berichten würden. Der Abzug unserer öffentlich Rechtlichen hat mich damals doch sehr beeindruckt und ich bezweifle, dass sich an dem bis heute Rumgedope was geändert hat. Trotzdem ist in Sachen Berichterstattung wieder alles beim Alten.

     

    Massensport ist doch eine Farce. Das einzige was ich halbwegs als Leistung anerkenne ist Eiskunstlaufen.

     

    F1, TdFrance, Daten-Wm - was soll das, das sind doch nurnoch leere Hülsen von Sport und lediglich Gelddruckmaschinen!

     

    Liebe Taz, ich kann dir garnicht sagen wie sehr ich mich über dieses Statement freue!

  • TF
    TAZ Fan

    Respekt! Daumen hoch!

  • HI
    Hans-Dieter Illing

    Klasse. Ich finde es ist ein mutiger und richtiger Schritt von der TAZ, die Leichtathletik-WM zu boykotieren. Es ist nur eine weiterer Versuch, die Presse an ein "unsichtbares" Gängelband zu legen. Ich werde daher das Gleiche tun, und mir keine einzige Information von der Leichtathletik-WM ansehen.

    Hans-Dieter

  • W
    Wolaufensie

    Bei diesem Artikel sieht man mal was los ist ohne Zensur ;)

  • PK
    Peter Kolakowski

    Ich werde auf jeden Fall berichten- nämlich über die dreiste Schnüffelei dieser Sportfunktionäre. Die Vespers (wie war das doch noch bei der China-Olympiade: Nicht nur in China auch in Deutschland werden Web-Seiten gesperrt, nicht wahr Michael?)und all die anderen hochbezahlten abgehalfterten Poltiker, die im Sport ihr Ding drehen, sollten vorsichtig sein!

  • LW
    Lüko Willms

    Ich verstehe nicht, warum die "taz" auf Rechtsmittel verzichtet.

     

    Wenn alle Anfragen von der Fa. BOC an den Berliner Polizeipräsidenten gehen, der dann über das Landeskriminalamt die ganzen Abfragen bei Geheimdiensten etc durchführt, dann braucht der zuständige Senator (vmtl. Innensenator) doch nur den Polizeipräsidenten anzuweisen, diese Anfragen allesamt abzuweisen.

     

    Ich hatte heute morgen das Interview mit Ihrem Redakteur im DLF von diesem unsäglichen Christoph Heinemann gehört. Ein rechter Staats"journalist", dieser Heinemann.

  • L
    landratte

    Tja. Es geht ja nicht nur um Sportveranstaltungen. Da immer mehr privatisiert wird, gibt es immer mehr Möglichkeiten, kritische Journalisten auszusperren. Bzw. sie unter Dauerüberwachung des VS zu stellen.

     

    Mit Piraten wäre das nicht passiert.

  • DS
    Daniel Schlimm

    Herzlichen Glückwunsch!

    Wenigstens scheint sich immerhin eine Zeitung zu trauen, nicht alles hinzunehmen.

    Das ist doch der reinste Dreck, der da wieder veranstaltet wird, wenn man den Artikel so liest.

    Wirklich, das muss sich keiner bieten lassen und ich werde mir sicher auch keine Berichte anhören/ansehen/durchlesen von Leuten die sich eben jenes doch haben bieten lassen.

     

    Ich respektiere eure Entscheidung und hoffe, dass auch andere eurem Beispiel folgen werden (werden sie eh nicht, aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt ;-))

  • SG
    stolze genossin

    Liebe taz-Redaktion,

     

    wieder einmal wurde mir klar, wie wichtig es ist die taz zu unterstützen,weil ihre prinzipien genauso unbestechlich sind, wie ich es als genossin erwarte von einer zeitung und deren journalisten, die vor gegenwind nicht zurückschrecken! weiter so!

  • S
    SiriusBerlin

    Bravo und Danke, dass Ihr weiterhin Rückgrat zeigt!

  • PG
    P. Geisler

    Wie zur Zeit mit den Grundrechten, gerade der Informations- und Pressefreiheit und dem Datenschutz, umgegangen wird, ist beängstigend. Dass die überwiegende Mehrheit der Pressevertreter diesen Entwicklungen tatenlos zusieht und sie durch ihr Stillschweigen oder Herunterspielen quasi unterstützen, ist hingegen gänzlich unverständlich. Ich kann mir das nur noch mit den durch die Zeitungskrise und dem damit entstandenen Druck der Medienunternehmer auf ihre "ausführenden Organe" erklären. Dass die taz diese Zusammenhänge erkennt und der einzig bleibenden Konsequenz zufolge handelt und dies auch öffentlich macht, ist vorbildlich. Ich hoffe, dass dies eine Diskussion in den Medien anstößt. Ich fürchte allerdings, dass es dies nicht tut - aus finanziellen Interessen.

  • MK
    man kann auch ohne beine die sportschau sehn

    Die Maßnahme der Überprüfung ist total gaga. Aber ich glaube, der bessere Weg wäre ein flächendeckenderer Boykott. Ich meine - sorry taz - aber wer liest für Sport die taz? Ihr fehlt da nicht wirklich im Mediendschungel.

    Die Überprüfung passt ins Berliner Politiker Bild. Entweder gar nix tun oder volle Elle am Thema vorbei. Schön rosa-rot!

  • AK
    albert klütsch

    tapfer, mutig - für eine politische entscheidung ein politischer preis, aber warum nicht weiter denken: ich würde eine einstweilige verfügung beantragen, denn auch private monopol veranstalter sind über die agb kontrolle und prüfung des billigen ermessens bei einseitigen massnahmen in das korsett der verfassung - drittwirkung der grundrechte - eingebunden. jungs, auch dann wenn ihr euch bei den instanzgerichten eine blutige nase holt, das bverfg hat schon mehrfach ohrfeigen für diesen sicherheitshype erteilt - der lernprozess geht auch bei niederlagen weiter, kopf hoch und ran an den moloch - steter tropfen...

  • JS
    Jochen Stein

    Da mich Sport jeder Art sowieso nicht interessiert, freue ich mich, dass in der taz mehr Platz für wichtigere Themen bleibt.

  • HG
    Holger Gundlach

    Da ich die taz nicht der Sport-Berichterstattung wegen abonniert habe, stört mich der Verzicht in keinster Weise. Das Verhalten der Veranstalter ist aber vielleicht gar nicht so rechtswidrig, wie taz und einige Datenschützer annehmen. Die WM ist nämlich nicht nur Sportveranstaltung (aber nicht öffentlich im Sinne von frei zugänglich), sondern auch - und sogar in erster Linie - Geschäft; insbesondere das Serviceangebot für Journalisten ist ein privatgeschäftliches, bei dem die Rahmenbedingungen (u.a. Sicherheitsüberprüfung) allein vom Anbieter festgelegt werden. Mensch muss sie nicht akzeptieren, kann dann aber das Angebot nicht nutzen. Genau wie der potentielle Kaufhauskunde, der die Videoüberwachung nicht akzeptiert.

    Der Verzicht macht die taz nur wertvoller, bleibt doch mehr Platz für Wichtigeres.

  • A
    anonym

    Bravo! Aber schade, dass gerade mal 2 von 3700 da nicht mitgemacht haben...

  • B
    Blubber

    Meine Hochachtung,

     

    wegen dieser Einstellung der taz fühle ich mich euch seit Jahren verbunden, besonders fühle ich mich als Genosse der taz bestätigt. Die Freiheit wird in Deutschland in den letzten Jahren ohnehin genug beschnitten - Zeit für einen öffentlichkeitswirksamen Protest dagegen.

    Weiter so !

  • S
    Schott

    prima

  • RR
    rudi reichenbach

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    hallo taz

    schade...denn die berichterstattung der taz zu diesem ereignis wird mir und sicher vielen anderen fehlen..

    von der sache her voll ok

    auch deshalb bin ich der taz sehr verbunden

    liebe und solidarische gruesse, rudi

  • DG
    Dr. G. Blome

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Sehr gut - das ist genau die Einstellung, die wir als Genossen der taz unterstützen und erwarten!

    (Vielleicht werden diejenigen, die hier positive Kommentare abgeben, auch schon von den Schnüffelbehörden erfasst und in einschlägigen Dateien gespeichert, denn eigentlich sind wir ja auch schon irgendwie subversiv, weil wir nicht alles gutheißen, was sie so treiben.)

  • S
    Stefan

    Finde ich klasse, das ihr das nicht einfach hinnehmt und euch beugt, so wie ja anscheinend alle anderen Medienvertreter! Wenigstens die taz-Redakteure stellen sich dagegen...

  • R
    Rainer

    Wie sagt der Mediendirektor des BOC (laut SZ): "Bisher hat es überhaupt keine Probleme gegeben." Hoffentlich ist das nun vorbei!

    Die Aktion kann ich nur herzlich begrüßen.

  • PB
    Peter Brückner

    Berlino darf rein -

    er hat zugestimmt..........

     

    Kaum eine Institution, die nicht Allmachtsphantasien entwickelt.

    Ausforschen gehört zum Handwerk dieser

    Leute - ein Armutszeugnis für Ihre Kollegen

    anderer Medien, die sich dem unterwerfen.

     

    Peter Brückner, 21255 Königsmoor

  • ME
    Michael E. Deppe

    Es wird landauf landab genug an Daten erfasst - zuviel!!

    Bravo - die konsequente Verfechtung der freien Presse ist Eure Pflicht.

    Darum lese ich taz !

  • AH
    Achim Hohlfeld

    Das ist genau die Haltung, die einer politischen Zeitung würdig ist.

  • ME
    Matias E

    Ausgezeichnete Entscheidung. Mir fällt immer wieder ein Stein vom Herzen, dass es doch noch kritische Berichterstattung gibt - und das passiert beunruhigender Weise immer seltener bei den öffentlich rechtlichen bzw. etablierten Medien. Dagegen mit umso beständigerer Regelmäßigkeit bei der taz. Hätten doch alle Journalisten solch Rückrat gezeigt.

    i.d.sinne: Weiter so!!

  • R
    Regine

    Bravo

    ich kann nur sagen London oder Paris sind noch schlimmer. Nur wundern tue ich mich da, wenn ich mich umsehe... Journalisten aus Laendern mit denen Deutschland nicht reden will.

    Frage in London, die Suche habe nichts ergeben, gar nichts, die sind bei der Zeitung seid 14 Tagen.

    So geht das.

    Und wir, wir sind glaesern, essen die falsche Schokolade, sehen die falschen Filme, lesen die falschen Buecher und noch die TAZ.

    Draussen bleibe bitte, wir sind nicht aus Pluesch

  • S
    shikkl

    Richtig so. Bleibt wo ihr seid und grenzt euch schön weiter aus! Pseudointellektuelles Käseblatt.

    Kein Gruß, dafür viel Häme!

  • S
    steffi

    super taz, lasst euch bloß nicht kleinkriegen! sollten noch viel mehr zeitungen unterstützen!

  • D
    drei???

    ...die TAZ heuchelt. das ist soo langweilig! und dann noch um Beifall heischen, indem man das zu einem langweiligen Artikel macht. *gäähn*

  • P
    pfa

    Ich kann mich nur anschließen und wiederhole meine Vorredner: Liebe Taz,

     

    danke, dass du Integrität beweisen kannst und die Leichtathletik WM boykottierst.

  • G
    Gronewech

    Das ist doch mal was. Schade, dass nicht die Initiatoren davon betroffen sind, sondern die Sportlerinnen und Sportler, die damit aus der öffentlichen Wahrnehmung ganz verschwinden. Besonders bedauerlich für die Randsportarten.

  • TS
    Thomas Stern

    Danke das sich wenigstens einer gegen den immer weiter um sich greifenden Überwachungsstaat auflehnt. Ich hoffe Sie werden weiterhin über diese Thema berichten um zu verhindern, daß die Thematik zu schnell vergessen wird.

  • A
    Ampadariel

    Liebe Taz,

     

    danke, dass du Integrität beweisen kannst und die Leichtathletik WM boykottierst.

  • CW
    C. Weber

    Da der Sport auf dieser Ebene bereits sämtliche Ideale dem Kommerz geopfert hat (man denke nur an Lizenzen, Rechte, Sponsoren, Konsumterror) und ein Moloch aus Fuktionären und Lobbyisten ist, kann man gut auf eine Berichterstattung in der TAZ verzichten. Allen sei angeraten, sich mal bei kleinen Wettkämpen in der Provinz umsehen - soweit man ehrlichen Sport erleben möchte...

  • K
    kopfschüttelnd

    Was macht eigentlich der DJV außer sich entrüstet zu äußern?

    Als Herausgeber des Presseausweises wird doch schließlich auch dessen "Produkt" unterwandert. Wofür gibt es Presseausweise überhaupt noch, wenn es doch ständig umständliche Akkreditierungen braucht?

  • S
    storyboard

    Leider ist es in DE so, das man als "Einzelkämpfer" sehr geringe Chancen hat, dagegen anzukommen.

     

    Würde allerdings der Journalistenverband eine Empfehlung herausgeben, das man von der WM nicht berichten solle, weder über allgemeine Themen und auch nicht über Ergebnisse. Dann rudern die Veranstalter ganz schnell zurück, weil Ihnen dann die Sponsoren feuer machen.

  • D
    Daniel

    @Boykott: Sehr gut gemacht. Gott sei Dank zeigt wenigstens einer noch hin und wieder ein bisschen Contra-Verstand..

  • DC
    Der Chris

    Ihr seid echt Kasperköpfe! Verrennt Euch in Scheingefechte an der linksromantischen Wohlfühlfront.

     

    Informationelle Selbstbestimmung ist ein hohes Gut - Fürwahr!

    Wenn ich als Zuschauer im Stadion bin möchte ich schon sicher sein, dass der lybische Reporter auch ein Berufkollege von Euch und nicht Hobbybombenbastler ist. Also bitte: Überprüft alle auf die gleiche Weise.

     

    Und hey: Ich finde gut, dass Ihr nicht hingeht. Ihr habt doch die Freiheit dazu. Niemand zwingt Euch, die Hosen runter zu lassen. Im "Stasi-Staat" wärt Ihr schon längst überprüft.

     

    P.S. Alle Eure Kundenkarten machen Euch gläsern. Viel Spaß bei DM, Karstadt usw.

  • GH
    Guido H.

    Die meisten Disziplinen sind dank Doping sowieso eher ein Fall für die Apotheken-Umschau. Als seriöses Medium macht man sich meiner Meinung nach genauso lächerlich wie ARD und ZDF bei der Tour de France.

  • ES
    Ein Sportschütze

    Ich hoffe die TAZ berichtet ebenso entrüstet, wenn der Herr Innensenator mal wieder die Grundrechte meiner Vereinskollegen beschneiden will.

    Gell?

  • H
    hto

    Diese Ablehnung zeugt von der ignoranten Arroganz der zynischen Surfer auf dem stumpf- wie wahnsinnigen Zeitgeist. Wenn taz eine Zeitung wäre die eine andere / menschenwürdigere Welt- und Werteordnung ohne Wettbewerb, ohne "WER SOLL DAS BEZAHLEN?", usw. propagiert, dann ...

     

    Ich sehe also nur gebildete Suppenkaspermentälität in Konsumautismus und auf Sündenbocksuche, bei gleichermaßen Bewußtseinsschwäche von Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein".

  • S
    stadtwanderer

    Danke taz!

     

    Endlich jemand der (leider nur weil selber betroffen) gegen die ganze Schnüfflei-Paranoja aufsteht. Die Welt ist kein Stück sicherer geworden, aber für Abermillionen Menschen ist sie unbequemer geworden. Dank eines läppischen 911, welches der Datensammelwut und Schnüffelei einjeder Regierung endlich die Begründung gibt ein "1984" zu schaffen. So kompromisslos wie die Gängelung den einzelnen Reisenden am Flughafen trifft, so wahnwitzig wird die Situation nun für Berichte von Sportveranstaltungen. Positiv wäre es wenn sich andere Verlage und TV-Sender solidarisch zeigen würden.

  • FB
    Francis Best

    Bravo TAZ !

  • SW
    stanley williams

    also erstmal finde ich die entscheidung nicht schlecht....

     

    allerdings kommt sie für mich zu spät, nicht konsequent genug, was mich zu folgendem schluss bringen könnte.: dreht ihr euer fähnchen jetzt im wind, weils grad populär durch die piraten wurde, freiheit zu verlangen? der artikel hatte ja fast schon züge vom whistleblowing-kanal.....

    wenn ihr wirklich das glaubt, was ihr so heroisch über die verweigerung einzelner mitarbeiter geschrieben habt, dann wählt ihr piraten!

  • DW
    Dr. Wolfgang-P. Bethe

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Wer hat von den Schreibern schon mal einen Terroranschlag erlebt?

     

    Es ist schon richtig, die Menschen zu durchleuchten, die bei einer solchen Massenveranstaltung berichten. Natürlich wird kein Terrorist über die taz eingeschleust - aber bei anderen Medien kann das durchaus sein. Ich will hier bewusst keine nennen, und das will das Organisationsteam sicher auch nicht.

     

    Da ist die allgemeine Durchleuchtung schon besser, weil nicht einzelne diskriminierend.

     

    Und wer das nicht will - nun gut, der berichtet ebenüber Berichte des TV.

     

    Was soll die Aufregung ?

  • ES
    Erhard Schäfer

    Die Ablehnung der Akkreditierungsbedingungen bei der Leichtathletik-WM ist mutig und konsequent. Andere Journalisten sollten sich daran ein Beispiel nehmen und damit die rechtswidrige Praxis zu Fall bringen.

  • AN
    Arno Nym

    Für die Blogger haben wir die Zensursula, und gerade finden wir auch eine Lösung für die Journalisten.

  • H
    Heiko

    Super! #taz+ ;-)

  • K
    krz

    Kompliment. Ihr Vorgehen zeugt von Mut und Courage.

  • HH
    Henning Haida

    Bravo taz! Bitte halten Sie durch!

  • M
    mehran

    was die machen ist entweder, Degradierung aller Menschen auf potentielle Verbrecher(unbewusst, denn sie wissen nicht, was sie tun!!!!), oder schlicht „Wichtigtuerei“

    kein juristisches Mittel, dagegen vorzugehen? einfach boykottieren und andere Kollegen dazu ermutigen, das Selbe zutun.

  • M
    Marco

    Kann ich nur beführworten. Freieheit, oder Sicherheit? Freiheit!

    Ich denke, es gibt wirklich Grenzen.

    Ein Kommilitone meinte einmal zu mir: der Staat und die Industrie machen dich langsam durchsichtig. Das passiert so langsam, dass man sich dran gewöhnt und es kaum noch wahr nimmt. Er scheint Recht gehabt zu haben.

  • J
    Jens

    Ich finde es gut, endlich mal jemand (in diesem Fall die TAZ) die, wie es bisher scheint, konsequent ihr Ding durch zieht.

     

    Die Zuverlässigkeitsüberprüfung gibt schon in vielen anderen Bereichen. Sogar Hobbypiloten die einen Motorsegler mit einem Gewicht von wenigen 100kg bewegen wollen, müssen sich alle 2 Jahre (oder waren es 4?) zum gläsernem Piloten wandeln sonst ist die Lizenz weg.

    Anstelle der Leichtathletik könnte der Öffentlichkeit doch mal vor Augen geführt werden an welchen stellen der Bürger überhaupt durchleuchtet wird. Ich denke gibt da noch ne ganze Menge anderer Beispiele die einem Grossteil der Menschen unbekannt sind.

     

    Viele Aktionen die scheinbar der allgemeinen Sicherheit dienen befriedigen einfach nur die Informationssammelwut vieler Behörden und Organisationen.

  • K
    Kowalski

    Ich werd das Gefühl nicht los, dass die Mauer nicht weg ist. Und Angie nicht Helmuts, sondern Erichs Liebling war. Und deutsche Beamtenstuben durchsetzt sind mit alten Stasispitzeln. - Wäre schön, wenn mich jetzt einer kneifen würde...

  • R
    RegN

    Sehr gut, TAZ!

  • W
    WM-Zuschauer

    Dann berichtet Ihr halt nicht. Eure Beiträge werden auch nicht vermisst werden ....

     

    Es gibt genügend andere Medien, die ausführlich berichten und man kann wie ich auch persönlich hingehen, was viel interessanter ist!

     

    Viel Spass

     

    Ein WM Zuschauer

  • 1
    112

    Leider erst beim zweiten Anlauf: "Neu ist die Praxis indes nicht. Bereits zur Fußball-WM 2006 in Deutschland..."

     

    http://www.heise.de/newsticker/taz-sagt-Leichtathletik-WM-ab--/meldung/143096

  • V
    vic

    Schade, dass überhaupt jemand berichtet. In derart offensichtlichen Fällen wäre dringend Solidarität angesagt.

     

    " Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben; glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. - Kurt Tucholsky "

  • I
    ich

    Find ich gut aber wenn ich bei euch was rein schreiben will muss ich auch gleich meine email angeben! was sagt uns das

  • R
    Robert

    Hochachtung für diese Entscheidung

  • AR
    Arne Rathjen, RA

    High,

     

    es ist ein wahrhaft unglaublicher Skandal, eine Vorwegnahme derApokalypse, dass Berlino nicht

    sicherheitsüberprüft wurde !!!!!!!!

     

    DENN: Was hätte man in Berlino verstecken können ?

    Präservative für Präverse ?

     

    Dopingmittel für die Athleten ?

     

    Drogen GAR ??? Koka für die Trainerz ??

     

    Schnaps für den Polizeipräsidenten ?

     

    Propagandamaterial von Gregor Straßer ? Gottfried

    Weinhaupt ? Karl Marx ? Otto Schily ? Josh Schroder ?

     

    DAS MUSS jetzt abgestellt werden. Definitiv !

     

    Arne rathjen, RA

  • N
    nameless

    richtig so TAZ!

     

    man muss sich nicht alles gefallen lassen.

  • A
    Abonnent

    Sehr schön, ein guter Anfang. Wann fangt Ihr endlich an, Euch der Demokratiesimulation da draußen zu verweigern.

  • HH
    Heiko Hoffmann

    Wann unterstützt die TAZ endlich die Piratenpartei ?

    Wird Zeit oder ?

    Werden die TAZ Leute "Piraten im Herzen ?"

  • PP
    Paule Panther

    Ob dieser Schritt den Schnüffelschäubele und die Zesuruschi freut?? Aber er war richtig!!

    Bloß gut, das die Stasi nicht mehr gibt, sonst wollten die auch noch einen Bericht.

  • L
    Lukas

    Abgesehen von dem Artikel finde ich´s sehr verwirrend. dass ihr hier Werbung für Urlaub in die Türkei macht. Mal schnell mit dem Flugzeug hin und dann wieder zurück. Hätte nicht gedacht, dass die taz díese Konsumkultur unterstützt. Könnte man eigentlich auch sagen: Lukas steigt aus der Taz-Berichterstattung aus. (Das musst ich jetzt trotz gebrochenen Arm mal geschrieben haben.)

  • A
    attatroll

    @ Pirat

    In der Sache haben Sie ja völlig recht, aber bitte, bitte: lassen Sie doch den guten Heinrich Heine außen vor. Dieses zitierte Gedicht hat nichts, aber auch gar nichts mit einer Kritik von Heine an Deutschland zu tun, sondern handelt vom Heimweh nach seiner Mutter... nichts für ungut....

  • A
    Andre

    Ich begruesse diese Entscheidung der taz, dem "Sicherheitswahn" (von "denken" kann hier keine Rede mehr sein, und auch das mit der "Sicherheit" ist so eine Sache) entgegenzutreten.

    Die fortschreitende Einschraenkung der Persoenlichkeitsrechte durch die Exekutive (und nun auch in Zusammenarbeit mit privaten Unternehemen) und das selbstgefaellige Verhalten der "Ordnungshueter" bei Grossveranstaltungen (Demonstrationen, Bundesligaspiele, Gipfeltreffen, etc.) duerfen nicht laenger akzeptiert werden.

    Diese "Salamitaktik" muss fortwaehrend thematisiert und sichtbar gemacht werden. Genau das macht dieser Artikel - und das ist richtig.

  • IB
    Ick Bin Keen Balina

    ...uns sowas vom LiLaLaune-Senat mit dem rosa Plüschtigerchen...

    Der ist ja bekannt für seine harte Linie und gute Zusammenarbeit mit der Polizei.

  • Z
    ZweiterLeser

    Warum hat eigentlich nur die taz noch ein Rückgrat?

    Aber nicht nur deswegen finde ich das eine beachtenswerte, richtige Entscheidung. Das ist die taz, die ich lese! ;)

  • R
    Ralph

    Ihr seid neu in Deutschland, oder? Das ist doch alles nur zu unser aller Sicherheit.

     

    Und endlich denkt mal jemand an die Kinder. Oder so. Oder was?

  • MM
    Michael Meder

    Ich begrüße die Entscheidung der TAZ, aufgrund der erpresserischen Methoden des BOC auf eine Berichterstattung zu verzichten.

    Wenn doch nur mehr Journalisten diesem Beispiel folgten. Ich danke Ihnen für Ihre Vorbildfunktion.

  • Z
    ziyou

    es tut mir Leid das zu sagen, aber manche Journalisten sind Verbrecher in Sachen Manipulation.

  • M
    Marc-Andre

    Bravo TAZ! Ganz großes Lob an die Berliner Tageszeitung. Mich interessiert diese "Internationale Pharmaindustrie Ausstellung" eh nicht - uns sich als Journalist dafür wien Schwerverbrecher behandeln lassen müssen muss nicht sein.

    Schön wärs wenn noch andere Medien sich dem Boykott anschließen, wird wohl leider keinen genug "Arsch in der Hose" dazu haben.

  • A
    Andi

    So was müsst Ihr auch in Deutschland machen,

    sonst seid Ihr unglaubwürdig.

  • J
    JooSooConfusoo

    Habe das gerade bei Fefe gelesen und muss sagen:

     

    Sehr schön, das freut mich, daß die TAZ diese Stasimethoden nicht mitmacht. Sollten mehr machen. Wer überwacht, muss boykottiert werden.

  • A
    Anonymous

    @ Nigredo

    geb ich dir recht. london wird sehr sehr bedenklich. jetzt schon.

     

    ich mein ich wohne und abreite da....aber versuche rechtzeitig bis ende naechsten jahres alles abzuschliessen und dem unterdrueckungsloch hier zu entfliehen.

  • T
    Tim

    Danke, Taz! Presserechtlich ist das eine Katastrophe. Als Leser bin ich sowieso ganz froh, wenn mir das ganze zu erwartende Bohei um Doping, etc. erspart bleibt.

  • M
    mark

    Ich finde es gut, dass die taz da nicht mitmacht, frage mich aber ob - wenn das ganze rechtlich fragwürdig ist - es nicht besser ist dagegen zu klagen?

  • F
    Fischtreu

    Ich werde in der Zeit der Leichtatlethikwm jeden Tag die Taz kaufen, um die zu unterstützen, die sich wehren!

  • P
    Piratenbevorzuger

    Kluge und gute Entscheidung!

     

    Ich hoffe, dass wir außer bei heise und taz noch in anderen Medien davon hören werden.

  • T
    Thortroll

    Weiter so!

     

    Hoffentlich handeln noch mehr nach eurem Vorbild!

  • S
    Sebs

    Morgen geh ich erst mal als Belohnung ne TAZ kaufen.

  • T
    Trotzkopf

    Hihihi,

     

    das 21te Jahrhundert is bei der taz angekommen...

    ...und die taz schmollt.

     

    sehr schön, nur weiter so.

     

    Villeicht auch sogar mal solches Engagement, bei Themen, die über den eigenen Tellerrand hinaus gehen?

  • GS
    gut so

    ja das sind immer diese gewaltätigen journalistInnen, die unsere braven sauberen sportlerInnen mit gefährlichem blitzlicht belästigen.

    gut so dem muss ein riegel vorgeschoben werden!

    vermummungsverbot für journalistInnen jetzt!

  • 0
    0815-Terrorist

    TAZ bekommt dazu meine volle Unterstützung!

    Ich als Sportler muss dabei kotzen, wenn Journalisten, die Sport attraktiv machen sollen/wollen/können, als Verbrecher behandelt werden.

     

    Ich boykotiere die Veranstaltung ebenfalls.

     

    Grüße,

    Der übliche Terrorist

  • W
    westernworld

    wieviel dreck muß ein system am stecken haben das jeden bis zum beweis des gegenteils für seinen todfeind hält.

     

    wenn sich der mauerfall zu 40. male jährt werden wir die privatisierte ddr geworden sein, der kreis wird sich geschloßen haben.

  • M
    martin

    Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten.

     

    Schade, daß die Presse immer erst dann aufwacht, wenn es ihr und der hehren "Pressefreiheit" an den Kragen geht.

  • V
    vic

    Gute Entscheidung. 30 Jahre und doch so weise;))

    Dann freue ich mich schon auf einen sicheren Zufluchtsort vor diesem Pharma, Sponsoren und Security Klamauk.

  • BB
    Bodo Bender

    Sehr gut! Unsereins gehört noch zu den alten Säcken, die gegen die Notstandsgesetzgebung gekämpft haben. Mehr als 4 Jahrzehnte ist das her. Weit haben wir es inzwischen gebracht. Die seinerzeitige Notstandsgesetzgebung und Orwells 1984 lesen sich im Vergleich hierzu wie alte Märchen. Drum finde ich Ihr Zeichen dagegen wichtig. Aber mehr als ein Zeichen ist's eben auch nicht. - Im Übrigen: Diese Drogensportfestivals samt ihrer Rekordflut rund um den Globus lösen bei mir eh nur Brechreiz und den Wegschaltreflex aus.

  • HC
    Hella Charlot

    Lob ist gut, aber es wäre superwichtig, dass die taz-LeserInnen auch Flagge zeigen und sich verpflichten, in keinem anderen Medium die Spiele zu verfolgen. Liebe taz und liebe LeserInnen, Hand aufs Herz, die Spiele sind für mich ab sofort tabu! Auch die allabendlichen Nachrichten.

  • K
    Kornobis

    Wirklich traurig ist, dass sonst rund 3700 Medienvertreter dem Vorgehen "einfach so zugestimmt" hatten. Sehr mutig und richtig von der taz, so zu verfahren! Hut ab für den Mut! Sollten sich die anderen ein Beispiel dran nehmen.

  • WS
    Winston Smith

    Na und? Grundgesetz war vorgestern. Schreibt doch lieber mal was positives über unsere treu fürsorgenden Staatsorgane, die uns dankenswerterweise immer wieder zurück auf den Pfad von Recht und Gesetz zurückzwingen noch bevor wir ihn verlassen konnten. Wer Privatsphäre will, hat doch eh nur was zu verbergen. Und wozu Pressefreiheit? Wir sind doch sowieso alle der gleichen Meinung. Zumal Konformmismus auch so viele unnötige Konflikte vermeidet.

  • S
    Sympathisant

    Super Schritt. Ich bin noch kein Abonnent, würde aber sehr gerne für die Zeit der Leichtathletik WM ein Förder ABO mit der Taz abschließen.

    Bitte bietet sowas an.

  • B
    Besserin

    Ich freue mich ueber diese Entscheidung, das ist laengst faellig gewesen.

     

    Und ich darf grinsend den Vorredner Meinname zitieren: "Toll. Wacht Ihr langsam auf, ja?

    Jetzt noch etwas weniger gegen die Piraten hetzen, dann könnte ich doch glatt wieder regelmäßiger taz-Leser werden."

  • BB
    Björn B.

    Ihr wollt Profi-Journalisten sein? Wovor habt ihr Angst? Dass eure Nebentätigkeit bei den Herta-Ultras auffliegt, durch die Ihr ein Stadionverbot bekommen habt? Oder seid ihr vorbestraft, weil ihr in Prenzlberg randaliert habt? In dem Fall habt ihr auch nichts bei einer Weltmeisterschaft zu suchen. Falls ihr ne weiße Weste habt. Entspannt euch und macht euch nicht so wichtig! Wir haben unsere Erklärung schon ausgefüllt und freuen uns, dass wir ohne euch ein wenig mehr Platz haben! Gruß aus Hamburg!

  • S
    Speerwerfer

    Sehr gut, taz!

     

    Werden denn auch alle Zuschauer kontrolliert? Und die Sportler? Wir wollen doch saubere Spiele!

     

    Es soll da Leute geben, die einen Hammer mitten im Areal werfen wollen und gar mit gewalttätigen Gerät bewaffnet (Speer) in die Arena ziehen.

     

    Und so ein Hochsprungstab kann auch ins Auge gehen.

     

    Wann greift Ursula da endlich ein und nimmt den Leuten das gefährliche Spielzeug weg - immerhin schauen ja auch Kinder zu...

     

    Gut, das wenigstens die taz nicht von diesem "Gemetzel" berichtet. Ihr seid mein Vorbild.

  • P
    Pirat

    Interessant ist doch folgendes, wenn der ganze Stadionbereich zum Sicherheitsbereich gehört, was ist dann mit den Besuchern der WM? Heinrich Heine bringt es auf den Punkt:

     

    *Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht*

  • R
    Ralf

    Find ich gut, dass endlich auch mal Journalisten ein Zeichen setzen und ihnen anscheinend die Piratspäre auch wichtig ist.^^

  • T
    Tagedieb

    Und, gibt es keine Klage wegen Einschränkung der freien Berichterstattung?

    Habt ihr mal nachgefragt, was passiert, wenn einer Eurer Journalisten z.B. in der Datei "Gewalttäter Sport" aufgeführt wäre? Ausschluss? Unter Mitteilung der Gründe oder ohne?

    Gab es mal einen Anruf bei Kollegen und Kolleginnen aus anderen Zeitungen, wie es dort gehandhabt wird?

     

    Ansonsten, korrekte Entscheidung, nicht zu berichten, wird aber niemanden jucken, da es nicht an den Geldbeutel geht.

  • A
    angelo

    Lobenswert!

    Sollten alle Medien so machen.

    Danke liebe taz, dass wenigstens Ihr standhaft bleibt.

  • C
    Cookie

    Stand up to the madness!

     

    Danke taz und weiter so :-)

  • K
    Katev

    Wen interessiert Leichtathletik?

  • M
    MeinName

    Toll. Wacht Ihr langsam auf, ja?

    Jetzt noch etwas weniger gegen die Piraten hetzen, dann könnte ich doch glatt wieder regelmäßiger taz-Leser werden.

  • L
    Luftikus

    Gute Entscheidung.

    Ich werde die Berichterstattung von der Leichtathletik-WM ohnehin nicht vermissen.

  • C
    Claas

    Schöner Artikel - mit einer kleinen Einschränkung: Wenn's denn eine solche Sicherheitsüberprüfung schon bei der Fussball-WM 2006 gegeben hat, warum haben dann die taz-Sportredakteure erst jetzt ihre Bedenken bekommen? Vielleicht weil Leichtathletik nicht so viele Leser interessiert? Ist man also nur prinzipientreu wenn's eben nicht um den auflagenrelevanteren Fussball geht?

  • R
    Rafael

    Sehr lobenswerter Schritt der taz.

    Nur schade, dass die meisten Journalisten erst aufhorchen, wenn es um Ihre eigene Überwachung geht und nicht um die der Allgemeinheit.

     

    Trotzdem: Der richtige Schritt!

  • WK
    Wolfgang Kiesel

    Ich danke den beiden Sportkollegen und der taz-Redaktion für das gezeigte Rückgrad. Nur durch solche Verweigerungshaltungen ist es möglich, das ständige und weit verbreitete Einknicken gegenüber dem STAAT und seinen angeblichen Rechten deutlich werden zu lassen.

  • TL
    taz Leser

    Was für eine Heuchelei seitens taz. Ich möchte nur dran erinnern, dass taz Korrespondenten zu der Olympia in China geschickt hat und jetzt macht man so ein Theater.

  • MK
    Martin K.

    Eine sehr lobliche und richtige Maßnahme. Schön berichtet, danke.

  • S
    Sicherheitsfanatiker

    Sehr guter Artikel.

    Kompetent geschrieben.

    Sachlich ohne Polemik.

    Gute Arbeit.

     

    Hoffentlich stellt Zensursula kein Stopp-Schild vor die taz.

  • L
    Leser

    kauft euch eine normale eintrittskarte und nehmt notizblock und kugelschreiber mit ins stadion. die pressekonferenzen gibt es meist im internet auf abruf. lasst euch nicht aussperren! schöner artikel übrigens..

  • N
    Nigredo

    Schon eine Schande, was da passiert, aber wohl nur ein kleiner Vorgeschmack auf die StaSi-Hauptstadt der Welt, London.

     

    Da gibts dann vermutlich gespeicherte Gesichter für die permanente automtatische und/oder persönliche Verfolgung aller Journalisten, Bewegungsprofile, Totalüberwachung eben, Schweißproben für die Hunde und so weiter - ist ja schließlich für die Sicherheit, da haben Freiheitsrechte nichts verloren!