Protest gegen AfD-Parteitag: Konfetti in Kaulsdorf
Gegen zwei für Ende Oktober und November geplante Parteitage der AfD gibt es Protest. In der Event-Location in Kaulsdorf gab es Konfetti und Randale.
Seit Kurzem sind nun Ort und Termin für den nächsten Parteitag bekannt geworden: Am 25. 10. und am 8. 11. will die Partei ihren Landesvorstand und Schiedsgericht neu wählen, wie die AfD Berlin bestätigte. Weil auch nach internen Querelen Streit zu befürchten ist, sind vorsorglich zwei Tage angesetzt. Für beide Tage sind ebenfalls antifaschistische Gegenkundgebungen angekündigt: Jeweils um 8 Uhr früh soll eine Demo am U-Bahnhof Kaulsdorf starten.
Linke Bündnisse riefen auch zum Protest gegen die Betreiber der Event-Location auf. Sowohl ein Hotel als auch der Festsaal, wo die AfD tagen will, seien „rechtsoffene Räume, die kein Problem mit der Beherbergung und Bewirtung von NeofaschistInnen haben“. Wenn die Zusammenarbeit mit der AfD nicht unterbleibe, müssten sich Betreiberin und Veranstaltungsort auf vielfältige Proteste einstellen, heißt es in einem Demoaufruf.
Einen geklauten Schlüsselbund und Randale hatte die Event-Location in Kaulsdorf bereits zu beklagen. Nach Polizeiangaben haben am Dienstagmittag während einer vermeintlichen Besichtigung zweier Frauen zehn bis fünfzehn maskierte Personen den Festraum betreten, mit Stühlen geschmissen und Konfetti geworfen. Zudem hätten sie Parolen gerufen und Fotos gemacht. Im Anschluss hätte ein Schlüsselbund gefehlt.
Parteivorstand setzte Schimmel an
Die AfD Berlin versucht seit über einem Jahr vergeblich, einen Parteitag zu organisieren. Weil der Landesvorstand um Georg Pazderski langsam Schimmel ansetzte, wird die Partei derzeit nur von einem Notvorstand geführt. Auch das Schiedsgericht muss dringend neu gewählt werden. Aufgrund dieses aufgeschobenen Pflichtprogramms wird die Partei noch nicht dazu kommen, Kandidat:innen für die Abgeordnetenhauswahl aufzustellen.
Bisher hat die AfD Berlin Mitgliederparteitage ausgerichtet, bei denen grundsätzlich jedes Berliner AfD-Mitglied die Möglichkeit hat teilzunehmen. Weil in dieser Größenordnung keine Räume gefunden werden konnten, will die Partei nun einen kleineren Delegiertenparteitag veranstalten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
100 Jahre Verkehrsampeln
Wider das gängelnde Rot
Mehr Zugverkehr wagen
Holt endlich den Fernverkehr ins Deutschlandticket!
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Baerbock warnt „Assads Folterknechte“
Jette Nietzard gibt sich kämpferisch
„Die Grüne Jugend wird auf die Barrikaden gehen“
Gründe für das Aus der SPD-Kanzler
Warum Scholz scheiterte