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Propaganda mit HorrorbildernKrieg der Köpfe

Mit ihren Videos von Enthauptungen wollen sich die Dschihadisten des IS in die Tradition Mohammeds stellen – und zeigen: je brutaler, desto entschlossener.

Schweigemarsch zum Gedenken an den von IS-Milizen geköpften französischen Bergführer Herve Gourdel. Bild: dpa

Es sind die ultimativen Horrorbilder, und dieser Terror ist der Zweck ihrer Verbreitung: Enthauptung des Journalisten James Wright Foley durch den IS, Enthauptung von Steven Sotloff, jüngst die Enthauptung des britischen Taxifahrers Alan Henning, der nach Syrien gereist war, um Hilfsgüter zu liefern. Ist das Kopfabschlagen eine muslimische Marotte, die islamische Tötungsart? Nun, die vielen Millionen Muslime, die nie auf die Idee kämen, anderen Leuten den Kopf abzuschneiden, würden gegen diese Formulierung sicher protestieren. Aber natürlich ist sie in einem gewissen Sinne die islamische Tötungsart. Denn mit der Art, wie man jemanden tötet, senden religiös oder weltanschaulich motivierte Killer immer auch eine Botschaft mit.

Das ist ja, betrachtet man die Sache kühl, durchaus leicht einsehbar. Die meisten Muslime töten überhaupt niemanden. Ein Mörder, der irgendjemanden umbringen will und zufälligerweise auch Muslim ist, der wird sein Opfer irgendwie umbringen – erwürgen, erschießen, was auch immer. Aber ein muslimischer Mörder, der damit eine religiöse Botschaft senden will, der sich selbst in die Tradition des Propheten stellen will, der wird sein Opfer sehr häufig köpfen.

Dass die gewählte Tötungsart auf irgendeine Weise mit der Weltanschauung des Tötenden kongruiert, ist ja an sich nichts spezifisch Muslimisches. Die Tötungsart hat immer einen symbolischen Überschuss, vom Genickschuss in den Folterkellern der sowjetischen GPU (kurz, emotionslos, technisch kühl) bis zur Guillotine nach der Französischen Revolution, die selbst eine Verkörperung von Rationalismus und Aufklärung sein wollte – das Töten mit der Guillotine war daher effizient, und vor allem war die Tötungsapparatur eine Maschine, was dem Geist der Zeit entsprach.

Das Enthaupten der Geiseln, westlicher wie einheimischer, wie es der IS praktiziert, wird nicht nur mit der islamischen Dschihad-Tradition legitimiert. Nein, mehr noch: Es ist ein ebenso brutaler wie symbolischer Akt der Selbstlegitimation, um sich in diese Tradition zu stellen. Bereits vor zehn Jahren formulierte der irakische Al-Qaida-Anführer Abu Musab al-Sarkawi, also der Chef der IS-Vorläuferorganisation, anlässlich der Enthauptung des amerikanischen Technikers Nicholas Berg: „Ist es nicht an der Zeit für euch Muslime, den Pfad des Dschihad zu beschreiten und das Schwert des Propheten aller Propheten in die Hand zu nehmen?“ Und weiter: „Der Prophet, Gesegnet Sei Er, befahl, den Gefangenen in den Nacken zu schlagen und sie zu töten. Er gab uns selbst ein gutes Beispiel.“

Der Ursprung des Kopfabschlagens ist nicht religiös

Tatsächlich gibt es im Koran und in den Hadithen – den später verfertigten Nachrichten über das Wirken des Propheten Mohammed – genügend Stellen, die darüber berichten, dass der Begründer des Islams, der ja gleichzeitig ein Reichsgründer und Heeresführer war, die Enthauptung seiner Feinde anordnete und teilweise auch selbst ausführte. Exempel, die heute massenhaft vervielfältigt bevorzugt auf islamistischen Homepages im Internet kursieren.

Sorge um US-Geisel

Die Enthauptung einer vierten westlichen Geisel in den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat weltweit für Entrüstung gesorgt. Allerdings richtet sich jetzt das Augenmerk auf das Schicksal eines amerikanischen Entwicklungshelfers, der das nächste Opfer der Dschihadisten werden soll. Die Eltern des Mannes baten die Entführer in einem am Samstag veröffentlichten Video um Gnade für ihren Sohn.

Der UN-Sicherheitsrat verurteilte unterdessen die Enthauptung einer britischen Geisel durch den IS als "abscheulich und feige". Der Familie des ermordeten 47-jährigen Alan Henning und der Regierung Großbritanniens sprachen die 15 Mitglieder des Rates in New York ihr Mitleid aus. Das Verbrechen zeige erneut, wie brutal die IS vorgehe, hieß es in einer Erklärung. Die Terrormiliz müsse bekämpft und besiegt werden. (dpa)

So befahl Mohammed nach der Schlacht von Bakr die Enthauptung zweier Kriegsgefangener, weil diese sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht hätten. In einer der berühmtesten unter den brutaleren Koranstellen wird ausgeführt, wie der Prophet befahl, zwischen sechs- und neunhundert jüdische Männer zu töten, weil die Juden Medinas mit den militärischen Gegnern Mohammeds konspiriert hätten. Der „schreckliche Verrat“ wurde mit Köpfen gesühnt – eine Passage, die in der islamistischen Lesart des Korans übrigens auch deshalb besonders gerne hervorgehoben wird, weil sie die Feindschaft Mohammeds zu den Juden belegen soll. Ein anderes Mal hat der Prophet nach einem Hadithen-Bericht selbst den Kopf eines Mannes gepackt, der gegen Gottes Gebote verstoßen habe, und seinen Begleitern zugerufen: „Erfüllt eure Aufgabe!“

Von seinem Ursprung her hat dieses Kopfabschlagen nichts speziell Religiöses, sondern war wohl eher eine übliche Praxis unter den nomadischen Wüstenkriegern Arabiens im siebenten Jahrhundert. Es ging dann aber, eben weil es von Mohammed und seinen Heerführern praktiziert wurde, in die koranische Tradition ein. So habe Gott, ist an einer Stelle zu lesen, Mohammed von den Engeln sagen lassen: „Ich werde in die Herzen derer, die ungläubig sind, Schrecken einjagen. So schlagt oberhalb des Nackens und schlagt von ihnen jeden Finger.“ An anderer Stelle heißt es: „Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt“ (47,4).

Hauptamtlicher Kopfabschneider

Das Köpfen blieb über die Jahrhunderte eine beliebte muslimische Praxis, sowohl gegenüber Nichtmuslimen als auch gegen innere Feinde, in Machtkämpfen und im religiösen Richtungsstreit. So wurde der Propheten-Enkel Hussein bin Ali, den die schiitische Minderheit im Islam seither als ihren größten Heiligen verehrt, 680 in Kerbala von den Soldaten des Kalifen enthauptet und sein Kopf auf einer silbernen Schale nach Damaskus gebracht. Die Geschichte des Islams ist voll von abgeschlagenen Köpfen, die auf Lanzen gespießt zur Abschreckung der Gegner ausgestellt wurden.

Noch in den frühen 1990er Jahren sandten die iranischen Mullahs ihre Todesschwadronen aus, um den früheren Ministerpräsidenten Schapur Bakhtiar im Pariser Exil zu ermorden. Auch er wurde geköpft. Die algerische Dschihad-Truppe „Islamische bewaffnete Gruppe“ hielt sich in den 90ern sogar einen hauptamtlichen Kopfabschneider. Momo le Nain – „Mohammed der Zwerg“ – soll allein in einer Nacht 86 Köpfe abgeschlagen haben. Im wahabitischen Saudi-Arabien ist die Enthauptung ohnedies die gängige Hinrichtungsart.

Der IS hat das zweifelhafte Verdienst, die Enthauptung als medialen Akt perfektioniert zu haben. Die Enthauptung des Reporters Daniel Pearl in Pakistan oder die von Nicholas Berg war roh, grobkörnig und in der vollen Brutalität praktisch nicht anzusehen. Der IS versucht nun, wie der Schriftsteller Clemens J. Setz zuletzt in der Zeit ausführte, ihre Enthauptungsvideos so „benutzerfreundlich“ und gleichzeitig „brutal“ wie möglich zu machen. Man soll nicht alles sehen, nicht das abstoßende Knacken hören, nicht das röchelnde Ausstoßen von Lungenvolumen. Das würde die Verbreitung begrenzen. Und maximale Verbreitung ist das Ziel.

Es ist eine bizarre Kombination von prämoderner Handarbeit mit den Mitteln modernster Kommunikationstechnologie. Die Brutalität wird als Werbemittel eingesetzt. Guerilleros wie Che Guevara haben ihre Morde im Verborgenen ausgeführt und waren sehr darauf bedacht, dass niemand von ihnen erfährt – es wäre ihrem Image abträglich gewesen. Die IS-Killer dagegen sind der Überzeugung, die zur Schau gestellte Brutalität würde ihnen nicht schaden, sondern sogar nützen – und sie haben recht damit. Einerseits sind die Bilder eine Botschaft an ihre Kriegsgegner, die diese in Angst und Schrecken versetzen und damit lähmen sollen: Wann immer sie sich daran machen, eine Stadt zu belagern und einzunehmen, wissen die Belagerten schon, was ihnen blühen könnte – sie haben es ja bereits auf den Videos auf ihren Smartphones gesehen. Sie werden in Panik davonrennen. Andererseits sind die Videos eine Botschaft an potenzielle Sympathisanten, etwa junge Muslime im Westen: Die Brutalität ist der Beweis, dass der IS es ernst meint; dass er wirklich etwas tut. Je grausamer, desto entschlossener. Um nicht zu sagen: je grausamer, desto frommer.

Die Teenies haben Einiges gesehen

Diese Teenies, das darf man nicht vergessen, haben schon einiges gesehen. Unzählige Bilder von Gräueltaten der syrischen Armee. Jedes tote Baby aus dem Gazastreifen haben sie hundertmal per WhatsApp oder via andere Kanäle zugeschickt bekommen. Sie kennen die Bilder von der Grausamkeit der russischen Armee in Tschetschenien. Ihre emotionale Reaktion darauf ist: „Da muss doch jemand etwas dagegen tun.“ Die Bilder von den Enthauptungen (aber auch die vielen kursierenden Bilder von Massenhinrichtungen syrischer Soldaten) sollen für die Betrachter mit dieser „Zusehergeschichte“ als Dokumente endlicher Gegenwehr funktionieren.

Die Bilder haben aber noch einen anderen Effekt, von dem nicht klar ist, ob er so intendiert war: Die Enthauptung etwa des US-Staatsbürgers James Wright Foley hat eine bisher völlig indifferente amerikanische Öffentlichkeit aufgerüttelt und die Militärintervention gegen den IS erst ermöglicht, um nicht zu sagen: erzwungen.

Das Köpfen ist unter allen Todesarten seit jeher eine der terrorisierendsten. Nicht zufällig handeln zwei zentrale Geschichten der biblischen Tradition von abgetrennten Köpfen: die Geschichte von der Enthauptung Holofernes’ durch Judith und Salomes Wunsch, man bringe ihr das Haupt von Johannes dem Täufer. Das Köpfen terrorisiert durch die Zerstörung jeder körperlichen Integrität. Der Geköpfte ist sozusagen toter als tot.

Vergessen ist längst, dass das Enthaupten früher vor allem eine praktische Eigenart hatte: Es produzierte ein leicht transportables Beweisstück für den Tod des Feindes. Aber dafür gibt es heute ja Videos.

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33 Kommentare

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  • Das ist wieder so herrlich, wie hier, bei diesem Artikel und vor allem bei diesem Thema, Stimmungsmache betrieben wird. Und man braucht ihn noch nicht einmal aufmerksam zu lesen.

    Alles grausame kommt aus dem (nahen) Osten...

    Da wären zunächst die Folterkeller der sowjetischen GPU wo man Genickschüsse praktiziert, GPU was ist das? Und ach die böse russische Armee in Tschetschenien, die die Grausamkeit an sich darstellt und nicht etwa Grausamkeiten verübt hat. So lese ich es.

    Aber, was ich nicht lese, ja hier noch nicht einmal mit einer Silbe erwähnt wird, ist die Grausamkeit des einen wahren Demokratievertreters auf unserer Welt. Der den IS zu dem werden ließ, was es ist.

    Na gut, damals hatten wir einen gemeinsamen Feind. Und wie heißt es so schön, der Feind meines Feindes ist mein Freund, nicht wahr?

  • Meine Güte, was ist das denn wieder für eine verquaste Diskussion? Wenn man diskutieren will sollte man sich doch am Thema orientieren und nicht ständig sein Lieblingsthema unterm Sofa rausholen und es mit dem eigentlichen Thema verquicken. Gell Frau Rölke-Sommer?

    • @Gagarin:

      ja liebes gagarin. wenn schon tatsächliche oder behauptete traditionen kritisch unter die kulturwissenschaftliche (oder ist's ne politische?) lupe genommen werden, dann bitte richtig.

      dazu gehört, dass alle männers (von welt oder so) sich übers köpfen von männers aufregen, aber übers vergewaltigen und bauchaufschlitzen von/an frauen kaum bis überhaupt nicht.

      vielleicht, weil sich dafür keine textgestützte oder sonstwie behauptete koranische grundlage finden läßt?

      oder aber deshalb, weil der tod erst mit dem abben männlichen kopf eintritt?

      dazu habe ich mir eine nachfrage erlaubt. Judith und Salome drängten mir das geradezu auf.

  • Da können wir ja froh sein, dass es Leute wie dich gibt, die die Linksnorm bestimmen.

     

    .

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Schnigge:

      Null Toleranz für Nazis.

  • oh wie verräterisch....

    "Das Köpfen ist unter allen Todesarten seit jeher eine der terrorisierendsten. Nicht zufällig handeln zwei zentrale Geschichten der biblischen Tradition von abgetrennten Köpfen: die Geschichte von der Enthauptung Holofernes’ durch Judith und Salomes Wunsch, man bringe ihr das Haupt von Johannes dem Täufer. Das Köpfen terrorisiert durch die Zerstörung jeder körperlichen Integrität. Der Geköpfte ist sozusagen toter als tot."

    wenn frauen - oder sonst als effeminiert vorgestellte - männer köpfen, dann ist der mann "durch Zerstörung jeder körperlichen Integrität (...) toter als tot".

    was sagt mir das über männerfantasien? Theweleit, übernehmen Sie!

     

    wieviel körperliche integriert bleibt eigentlich bei rädern+vierteilen übrig? und wieviel, wenn mensch von einem lasergelenkten geschoß dekapitiert wird?

  • Die Wirkung des IS Terrors wird fürchte ich nicht ausbleiben.

    Und wie immer wird die Wirkung sein, dass sich die Irren der anderen Seite(n) herausgefordert sehen das Ganze zu toppen. Warten wir ab bis sich die ersten Anti-Dschihadisten auf den Weg in den Nahen Osten machen. (die englischen Buchmacher nehmen sicherlich Wetten an woher die ersten kommen)

     

    Wenns ganz übel läuft nutzt eine der grossen Militärmächte die Sache um von innenpolitischen Problemen abzulenken. Ob das dann amerikanische, russische oder chinesische Bomber sind, die eine islamische "Terrorstadt" plattmachen ist dann eher gleichgültig - die anderen werden dezent wegsehen.

  • "Das Köpfen ist unter allen Todesarten seit jeher eine der terrorisierendsten."

     

    Das Köpfen durch das Schwert war lange Zeit eine privilegierte Tötungsart, die dem Adel vorbehalten war. Es galt in solchen Kreisen als zusätzliche Schmach für den adligen Delinquenten, anders gerichtet zu werden.

    Bevor der Autor den Che da still und heimlich mit einstreut, sollten doch Betreiber von Gaskammern, Giftspritzen etc. nicht unerwähnt bleiben; Scheuklappen der"zivilisierten" Welt aufgehabt oder was ?

    • @lions:

      Für den Pöbel war in den meisten deutschen Ländern der Kurzstrick vorgesehen. Also die Form des Aufhängens, bei der man sich langsam zu Tode würgte, nicht wie beim Langstrick per Genickbruch schnell verstarb.

       

      Und das war auch eine humane Verbesserung gegenüber dem Rädern, was vorher mit Dieben und Mördern gemacht wurde. Dabei wurden dem Deliquenten langsam mit spitzen Gegenständen erst alle Knochen gebrochen bis er daran qualvoll verreckte.

       

      Das war in Preußen, Bayern und Hessen noch bis ca.1850 die Hinrichtungsmethode lt. Wiki. So human wie Mohammed schon ein paar Jahrhunderte früher töten die Deutschen nie.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @lions:

      Überhaupt: Was soll das, jetzt lang und breit auf der Art der Tötungen herumzureiten? Erschossen, gehängt, geköpft, vergast, verbrannt, vergiftet, erschlagen, zu Tode gefoltert: Am Ende sind sie alle tot, die unschuldigen Opfer aller Militäraktionen - die zivilen Opfer des IS sind nicht toter als die von US-Drohnen, US-Landminen, US-Napalm, US-Atombomben und US-Agent Orange - und auch nicht unschuldiger. Die USA verweigern bis heute jegliche Unterstützung irgendwelcher Opfer ihres Militärterrors, dabei waren es allein in Vietnam geschätzte 3 bis 4 Millionen und bis heute kommen behinderte Kinder zur Welt.

       

      Eigentlich eine lächerliche Diskussion hier, wenn sie nicht so zynisch wäre.

       

      Ja, der IS ist schlimm, aber nicht so viel schlimmer wie andere Kriegsverbrecher zuvor auch, um die man weniger Theater gemacht hat.

       

      Man sollte sich lieber für eine sofortige uneingeschränkte Flüchtlingsaufnahme der vom IS verfolgten einsetzen, anstatt gruselige Morddetails zu diskutieren.

  • Dazu fallen mir jetzt spontan Christen-Fundis mit Fötus-Fotos ein.

  • Wie hat eigentlich der „große Kreuzritter“ Richard Löwenherz nach der Eroberung Akkons im Jahre 1191 die Soldaten Saladins töten lassen?

  • "Täglich eine linke radikale Zeitung"

    Wer errinnert sich noch?

    "Guerilleros wie Che Guevara haben ihre Morde im Verborgenen ausgeführt"

    Wo bin ich denn hier gelandet?

    Alles ein Brei IS - Guevara;

    Che Guevara niedere Beweggründe zu unterstellen liegt wohl etwas daneben (StgB: Mörder ist wer... )

    Ansonsten wie andere Komentatoren schon ausführten: schlecht recherchiert oder einfach Tatsachen zurechtgebogen damit sie als Beleg für die eigene Meinung passen (verkürzte Koranzitat etc.

    • @Rider:

      Che Guevara niedere Beweggründe zu unterstellen ist in etwa so, wie dem IS ehrbare Beweggründe abzusprechen. Che ging es um die Schaffung des „neuen Menschen“, der praktisch jedes Opfer rechtfertigte (“Wir haben Erschießungen vorgenommen; wir nehmen Erschießungen vor und wir werden auch weiterhin Erschießungen vornehmen, wenn es sein muss“) und dem IS geht es um die Durchsetzung einer gottgefälligen Ordnung.

       

      Es ist halt kein Zufall, dass Nazis Che für sich entdeckt haben und ehemalige Antiimperialisten wie Bernhard Falk den Islam.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @Schnigge:

        Nazis wären die ersten gewesen, denen der Ché ne Kugel verpaßt hätte.

         

        Erschießungen sind nunmal leider Bestandteil des Bürgerkriegs. Und der Ché war nunmal ein Krieger. Hätte man Kuba mit Kaugummi statt Blei befreien sollen?

         

        Sie als Militarist sollten doch eigentlich einen Sinn für die Realitäten des Krieges haben.

        • @90191 (Profil gelöscht):

          Che hat Erschießungen selbst durchgeführt (übrigens auch an Bauern, die er zu befreien vorgab) und beaufsichtigt. Er war Kommandant des Gefängnisses La Cabana, weshalb er auch der „Schlächter von La Cabana“ genannt wurde.

           

          In seiner Heimat, die Nazis Unterschlupf gewährte, hätte er übrigens reichlich Nazis töten können. Tat er aber nicht. Heute ist er ein Held der so genannten Autonomen Nationalisten, die neben Che auch das Palituch zu schätzen wissen.

           

          Ich bin übrigens ein Anhänger des Anarchismus und nicht des Militärs.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @Schnigge:

            Anarchismus, jaja. Die Einen wollen sich den Ché kapern, die Anderen den Anarchismus, wieder Andere wollen Natur- und Heimatschützer sein.

             

            Das braune Gespenst bekleidet sich derzeit mit allerlei wunderlichen Dingen, indes seinen Gestank wird es nicht los.

  • Leider ist der Artikel nur so lala recherchiert. In 47:4 steht:

    "Wenn ihr auf die, die ungläubig sind, trefft, dann schlagt (ihnen) auf die Nacken. Wenn ihr sie schließlich schwer niedergekämpft habt, dann schnürt (ihnen) die Fesseln fest. Danach gilt es, sie aus Gnade oder gegen Lösegeld zu entlassen. (Handelt so), bis der Krieg seine Waffenlasten ablegt. So ist es. Und wenn Gott wollte, würde Er sie selbst strafen. Aber Er möchte die einen von euch durch die anderen prüfen. Denen, die auf dem Weg Gottes getötet werden, läßt Er ihre Werke niemals fehlgehen."

    (wer kein Koran Zuhause hat http://de.knowquran.org/koran/47/)

     

    Und die anderen beiden "Koranzitate" sind nicht mal mit Sure angegeben. Dann werden auch noch Hinrichtungsvideos wie das Kollateral Murder ausgeschwiegen. Wenn dann die Fakten checken und gleiches Recht für alle bitte ;)

    • @Norbert Kurz:

      Die Übersetzung im Artikel entspricht genau der Reclam-Übersetzung, die inhaltlich als eine der besten gilt. Hier ist also weniger der Artikel lala, als vielmehr die Grundlage des Kritikers

      • @Schnigge:

        ach, Reclam hat den qor'an übersetzt?

        also ich halt mich, wenn's schnell gehen muß, lieber an Paret. und versuch dann am text selbst herauszufinden, wieso bei Paret "ihnen mit dem Schwert" in ( ...) steht.

        und frag mich dann natürlich auch "inhaltlich", ob es möglich ist, geköpfte aus gnade oder gegen lösegeld freizulassen.

         

        was mich nun fragen läßt, worauf der artikel sich stützt, wenn er aus 47:4 das köpfen (tötungsbefehl?) ableitet. der text 47:4 kann's nicht sein.

        • @christine rölke-sommer:

          Na, dann besteht dank den Dogmatikern noch Hoffnung für die Opfer. Dann sind ja die Massakrierungen nichtig, jedenfalls anfechtbar.

          • @Trango:

            arbeit am text!

            wenn einer behauptet, ein tun (hier: köpfen) ginge zurück auf text soundso - dann wäre es fein, wenn genau dieses tun in dem bestimmten text auch drinstünde.

            wenn es nicht drin steht - was fürs köpfen bei 47:4 nun mal der fall ist - dann muß der, wo sich auf 47:4 stützen will, zumindest mal angeben, wo er diese textauslegung gegen den wortlaut her hat.

            was ist an dieser frage dogmatik?

  • Da die Köpfungen allerdings auch bewirken, dass sich die potentiellen Opfer nun gleich lieber selbst in die Luft sprengen, könnte die Praxis des voraus eilenden Terrors sich nun gegen die IS selbst wenden. Welch Ironie ....

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Naja, vielleicht sollte man monotheistische Religionen an sich weltweit verbieten. Wär das beste. Nicht nur, weil sie schon Millionen von Menschen das Leben gekostet haben, sondern auch, weil sie ohnehin nur von wenigen Leuten richtig interpretiert werden können, während die große Masse dafür zu blöd ist und nur Mist baut im Namen des Herrn.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Wenn "man" das kann, dann soll sie`s tun.

      Dann würd ich gern an ihrem Busen ruhn.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @lichtgestalt:

        Wird nicht einfach, fürchte ich,

        es bleibt wohl weiter fürchterlich.

  • aber hallo!!

    haben sie ganz vergessen bei ihrer Aufzählung

    "Die Tötungsart hat immer einen symbolischen Überschuss, vom Genickschuss in den Folterkellern der sowjetischen GPU (kurz, emotionslos, technisch kühl) bis zur Guillotine nach der Französischen Revolution"

     

    Das der Tod ein Meister aus Deutschland ist!

    Paul Celan "Die Todesfuge."

    Vor kurzen war ich das erste mal in KZ Sachsenhausen wo ein teil meiner Familie umgebracht worden ist.Dort habe ich mitunter erfahren das die Nazis innerhalb von sechs Wochen 50.000 tausend russische Kriegsgefangene per Erschießung Gemordet haben.

    Das nur mal zur Erinnerung.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @nono Marcus:

      Die deutsche Tötungsindustrie entsprach ganz und gar dem deutschen Ingenieursgeist: Ethisch unreflektiert und hocheffizient.

       

      Auch die Massenermordung vietnamesischer Zivilisten durch die US-Luftwaffe mit Giftaerosol (dem angeblichen Entlaubunsmittel "Agent Orange") entsprach ganz dem Geiste der Nation: Skrupellos, hinterlistig, zynisch - die entschuldigende Lüge (Entlaubungsmittel) von vorneweg immanenter Bestandteil der Mittel.

       

      Es wird Zeit, daß ein gigantischer Komet Schluß macht mit dem menschlichen Leben hier auf der Erde, das wär das Beste für alle.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Wie dem auch sei - die mediale Aufmerksamkeit für den IS und seine Horrorvideos kommt dem nicht weniger brutalen Assad-Regime gelegen.

  • D
    D.J.

    Nanu, hat die Biographie des Propheten, die Sira, ewas mit dem Islam zu tun?

    O.K., Ironie ist hier sicher das Falsche. Man kann dessen Handeln streng historieren und für heute nicht mehr in der Art angemessen erklären (wie der Reformislam), oder eben nicht (wie der Scharia-Islam). Aber beides ist Islam. Und manches dazwischen. Und eben das ist der Punkt hinter allen Phrasen. Und wäre Beginn einer erwachsenen Diskussion.

  • Schapur Bachtiar wurde nicht geköpft. Ihm wurde die Kehle aufgeschlitzt bzw er wurde erstochen. Das macht es nicht besser und es ist trotzdem brutal, aber eure Fakten sind nun mal falsch.

  • [...] Kommentar entfernt. Vermeiden Sie Pauschalisierungen.