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Projekt vor der Küste RügensLNG-Terminal vorerst gestoppt

Der Haushaltsausschuss des Bundestags bewilligt erst mal keine Mittel für das Projekt vor der Küste Rügens. Er fordert eine „weitergehende Prüfung“.

Proteste auf Rügen gegen die LNG-Terminals auf der Ostsee im März Foto: Imago

Berlin taz | Der umstrittene Terminal für Flüssiggas (LNG) vor der Küste Rügens wird vorerst nicht gebaut. Der Haushaltsausschuss des Bundestags stoppte am Mittwoch die Freigabe weiterer Mittel für den LNG-Terminal etwa 5 Kilometer vor der Küste des Badeorts Sellin, den Umweltverbände „das größte fossile Projekt Europas“ genannt hatten.

Der Bau der Anlandestelle für Flüssiggas müsse „einer weitergehenden Prüfung unterzogen“ werden, „bevor die hierfür benötigten Mittel freigegeben werden“, urteilte der Ausschuss. Weitere Gelder für die Planung gebe es nur „unter Einbezug der vorgebrachten Interessen und Einwände der lokalen Akteure“. Gleichzeitig genehmigte der Ausschuss Mehrbedarfe für fünf weitere LNG-Terminals in Höhe von 669 Millionen Euro. Sie sollen den Ausfall von russischem Gas wegen des Ukraine-Kriegs kompensieren. Insgesamt belaufen sich die Kosten dafür inzwischen auf 8,2 Milliarden Euro. Allein in diesem Jahr sollen weitere 1,5 Milliarden Euro dazukommen.

Man wolle nicht „übereilt Fakten schaffen“, sagte Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler zur taz. Der Standort Rügen sei wegen „der Auswirkungen auf den Naturraum Ostsee, die Kosten und die grundsätzliche Notwendigkeit“ fraglich.

Der Energiekonzern RWE hatte bislang eine 38 Kilometer lange Pipeline vom Ostseehafen Lubmin zum Offshore-Terminal im Südosten Rügens geplant. Hier sollten zwei Plattformen gebaut werden, an denen mehrere schwimmende Flüssigerdgas-Terminals (FSRU) festmachen können.

In den FSRU wird das tiefgekühlte flüssige Erdgas aus den LNG-Tankern in gasförmige Energie umgewandelt. Verbände und Lokalpolitik hatten das Projekt auch kritisiert, weil es große Überkapazitäten bedeutet hätte.

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7 Kommentare

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  • Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

    Ich will kein Windrad in Sichtweite, Biogas schon gar nicht. Aber auch bitte kein Gas- oder Kohlekraftwerk. Strommasten finde ich auch unschön.



    Und die LNG-Terminals könnt ihr doch wo anders aufbauen.



    Trotzdem erwarte ich, dass immer genug Gas und günstiger Strom für meinen beheizten Pool da ist, wozu zahle ich Energiesteuern.

  • Eine gute Nachricht und eine sehr schlechte.



    Sellin ist gerettet, aber die Umweltsauerei wird andere treffen.



    Die Ausgabenzahlen sind so unvorstellbar für dieses ökologische Desaster!



    Da werden sich viele Generationen daran abarbeiten müssen.

  • Da die Notwendigkeit der hohen Anzahl an LNG-Terminals mehr als fraglich ist bzw. widerlegt ist, stellt sich die Frage ob der Krieg in der Ukraine nur noch eine vorgeschobener Grund ist, der als Mittel zum Zweck missbraucht wird....

    • @PartyChampignons:

      Das fragen sich viele!

  • Ich finde, dass lokale Proteste gegen kritische Infrastruktur okay sind. Sollte allerdings auch Folgen haben. Eine NIMBY-Steuer auf jegliche Energie, sagen wir mal 0,75€ pro KWH, die dann zur Subvention des weiteren Ausbaus an anderer Stelle genutzt wird, um dort Anreize zu schaffen.

    • @Chris12:

      Wenn es die gar nicht braucht, wäre das unverhältnismäßig.