Probleme bei Twitter: Warnung von und an Musk
Elon Musk mahnt die Twitter-Mitarbeiter, zu arbeiten, damit die Firma nicht pleitegeht. Eine Behörde warnt Musk: Auch er stehe nicht über dem Gesetz
Die Nachrichtenagentur Reuters will erfahren haben, dass sich Musk mit der Belegschaft von Twitter getroffen haben soll. Die Nachrichtenagentur afp hingegen berichtet, es habe eine Mitteilung von Musk an die Mitarbeiter gegeben und zitiert daraus: „Sie haben vielleicht mitbekommen, dass ich eine Reihe von Tesla-Aktien verkauft habe. Der Grund, weshalb ich das getan habe, ist, Twitter zu retten.“ Der Weg werde mühsam, die Mitarbeiter müssten „mindestens 40 Stunden pro Woche persönlich im Büro sein“. Außerdem fordere er seine Mitarbeiter darin auf, eine Milliarde Nutzer zu erreichen.
Musk hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar übernommen. Er setzte unmittelbar darauf den bisherigen Chef Parag Agrawal und andere hochrangige Manager vor die Tür. Außerdem feuerte er rund die Hälfte der zuvor etwa 7.000 Beschäftigten.
Am Donnerstag verließen mehrere hochrangige Mitarbeiter das Unternehmen: Sicherheitschefin Lea Kissner und der für Datenschutz zuständige Damien Kieran gaben ihren Abschied von dem Unternehmen bekannt. US-Medien berichteten zudem, weitere Manager hätten Twitter verlassen.
Fokus der letzten Tage auf Twitter Blue
Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC (Federal Trade Commission) sprach unterdessen eine Warnung aus, was sie selten macht: „Wir verfolgen die jüngsten Entwicklungen bei Twitter mit großer Sorge. Kein Geschäftsführer oder Unternehmen steht über dem Gesetz“, erklärte ein Sprecher der FTC. Verstöße gegen ein Abkommen mit der Behörde in Sachen Datensicherheit und Datenschutz könnten Bußgelder in Millionenhöhe nach sich ziehen.
In den vergangenen Tagen hatte Twitter sich darauf konzentriert, das zahlungspflichtige Abonnement Twitter Blue auszubauen. Das neue Abo soll für Twitter-Kunden künftig Voraussetzung für die Verifizierung ihrer Nutzerkonten mit dem blauen Häkchen sein. Zum Start nutzten jedoch zahlreiche Menschen die Gelegenheit, sich mit gefälschten Konten als Prominente oder Politiker auszugeben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen