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Pro und Contra Mails verschlüsselnAusgespäht und zugenäht

Wer seine E-Mails verschlüsselt, versucht sich vor Prism und Tempora zu schützen – doch kann Technik dieses politische Problem lösen?

Da brennt voll die Luft: Auf einer Kryptoparty in Berlin. Bild: dpa

Der digitale Atombunker bleibt Illusion

Anleitungen zum Mail-Verschlüsseln. Appelle zur digitalen Datenhygiene, Listen mit Alternativen von Facebook bis Google – seit Edward Snowden die digitalen Abschnorchelprogramme von NSA und anderen Geheimdiensten bekannt gemacht hat, wird überall zur digitalen Selbstverteidigung geblasen.

Und das wirkt. Ein Viertel aller deutschen Internetnutzer will seine Daten im Netz künftig besser schützen, so eine Umfrage des ZDF-„Politbarometers“. Und so fuhrwerken viele nun eifrig herum, an ihrer privaten digitalen Selbstverteidigung: ein Browser-Add-on hier hinzugefügt, eine Anonymisierungstool dort installiert. Sah doch gar nicht so schwer aus in diesen So-schlagen-Sie-dem-Geheimdienst-ein-Schnippchen-Anleitungen. Vielleicht sogar reingefuchst, wie Mails-Verschlüsseln geht – nur um festzustellen, dass das nichts bringt, wenn man niemanden kennt, der ebenfalls über PGP-Schlüssel verfügt.

Das Problem: Seine Kommunikation wirklich gründlich zu schützen, ist ziemlich kompliziert. Nur wenige Dienste und Programme, die zuverlässig verschlüsseln und anonymisieren, sind gleichzeitig kinderleicht in der Anwendung. Oft ist diese Software von Spezialisten für Spezialisten gemacht.

Für die meisten Menschen wird der selbstgebastelte digitale Atomschutzbunker deshalb eine Illusion bleiben. Denn auch die Werkzeuge für Anonymisierung und Verschlüsselung haben Schwachstellen – und wenn es der Mensch ist, der sie unkundig bedient. Vor allem aber genügt es nicht, nach Schema F Programme auf seinem Rechner zu installieren – Nutzer sollten auch verstehen, wovor einen welches Tool eigentlich schützen soll. Und was man mit welcher Handlung online über sich preisgibt. Ein Tor-Browser etwa kann keine automatische Anonymität garantieren – wenn sich der Nutzer auf Webseiten nicht entsprechend sensibel verhält. Selbst wenn der Inhalt von E-Mails Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist – die Metadaten können Geheimdienste trotzdem abgreifen. Datenschutzsensible Browser zu nutzen ist eine feine Sache – die aber nur mäßig viel bringt, wenn Geheimdienste Unterseekabel und Netzknoten anzapfen.

Seien wir ehrlich: Am Ende wird sich nur eine digitale Elite auf technischem Wege wirklich schützen können. Der Rest wird bedauernswertes Spähvieh. Eine Situation, die einer Demokratie unwürdig ist.

Wem zu Prism und Co nichts anderes einfällt als Verschlüsselung, Anonymität und Nutzung anderer Services im Netz, der macht aus einem politischen Problem ein rein technisches. Aus einem gesellschaftlichen eines, um das sich bitte schön jeder selbst zu kümmern hat. Eine Gesellschaft, in der jeder seine digitale Kommunikation absichern muss, um nicht auf einen Generalverdacht hin zwangsüberprüft zu werden, ist nicht frei.

Das heißt nicht, die Ausspähung tatenlos zur Kenntnis zu nehmen. Es gibt sehr gute Gründe fürs Verschlüsseln und Anonymisieren – aber tritt jeder allein für sich vor dem Rechner gegen die Geheimdienste der Welt an, stehen seine Chancen nicht sonderlich gut.

Dieses Problem ist ein politisches und muss politisch gelöst werden. Darum ist es eine Frechheit des Innenministers, die Bürger zur digitalen Selbstverteidigung aufzurufen, statt seinen Job zu machen: ihre Interessen zu vertreten. So wird seit Jahren über mehr Kontrollen von deutschen Geheimdiensten diskutiert. Getan hat sich wenig, jetzt ist die Chance das zu ändern. Es ist die Aufgabe der Dienste, die Bürger zu schützen – und nicht sich selbst!

Parallel muss endlich durchgesetzt werden, dass Gesetze digitale Kommunikation besser schützen, vielleicht für den Anfang wenigstens so, wie es uns für Telefongespräche und Postverkehr zumindest gesetzlich zugesichert ist. Die Alternative ist eine atomisierte Gesellschaft voller verunsicherter Individuen, die sich im ständigen Guerilla-Kampf mit den Geheimdiensten befinden. Das wäre dann Terror für alle. MEIKE LAAFF

Wenig Aufwand schafft viel Privatsphäre

Ach, Verschlüsselung. Kompliziert, technisch, Passwörter muss man sich zusätzlich noch merken. Und auch wenn Innenminister Hans-Peter Friedrich uns Bürgern dazu rät, bei der digitalen Kommunikaten mehr auf den Datenschutz zu achten, ist am Ende unklar, was es überhaupt bringt, seine E-Mails zu verschlüsseln. Also lieber gleich lassen?

Großen Internetkonzernen ebenso wie Geheimdiensten ist es ganz recht, wenn wir so denken. Denn würde ein nennenswerter Teil der Bevölkerung tatsächlich E-Mails, Chats, Festplatten und was sich noch so verschlüsseln lässt, derart unlesbar für Dritte machen, hätten sie ein Problem. Internetkonzerne ein großes, Geheimdienste ein sehr großes.

Unternehmen wie Google und Facebook verdienen an Werbung. Möglichst gezielt, zielgruppengerecht und passend eingeblendet. Dafür braucht es: Informationen. Die gewinnen immer mehr Anbieter - erst im Juni hatte sich auch Yahoo dazu bekannt - aus dem Scannen von E-Mails. Gerade freudig verkündet, demnächst in eine Wohnung mit Balkon zu ziehen? Genau, da ist sie schon, die Werbung für Gartenmöbel und Pflanzenfachmärkte.

Wenn Nutzer ihre E-Mails verschlüsseln, ist es aus mit dem Scannen für Werbezwecke. Und praktischerweise auch mit dem Scannen für Geheimdienstzwecke. Denn egal ob die Dienste - wie der britische GCHQ - Kabel anzapfen, um an die Daten zu kommen, oder - wie die NSA - direkt auf die Server der Anbieter zugreifen sollen, eine durch den Nutzer verschlüsselte E-Mail wird voraussichtlich noch eine ganze Weile praktisch nicht zu knacken sein.

Wenig Aufwand schafft hier also viel Privatsphäre. Wenn sich dann auch noch die Provider dazu durchringen könnten, die Datenübermittlung von Server zu Server zu verschlüsseln, könnten Dritte, die die Übertragung mitschneiden, nicht einmal die Metadaten - also wer wann an wen mit welchem Betreff geschrieben hat - lesen. Wer seine E-Mails verschlüsselt, sorgt dabei nicht nur für sich ganz persönlich für weniger Mitleser. Denn zum Verschlüsseln gehören immer zwei. So trägt jeder zusätzliche Schlüsselnutzer dazu bei, die Menge an verschlüsselten Nachrichten immer schneller wachsen zu lassen. Und das hat Folgen für das Verdachtsargument. So argumentiert etwa der NSA-Experte James Bamford, er nutze keine E-Mail-Verschlüsselung, sonst wüssten doch die Geheimdienste genau, wo sie suchen müssen. Das mag derzeit noch stimmen. Doch mal angenommen, ein Viertel der weltweit verschickten Nachrichten wäre verschlüsselt. Auch die Ressourcen von Geheimdiensten sind nicht unbegrenzt.

Es gibt noch mehr Situationen. Verschlüsselte Festplatten können praktisch sein, wenn der Staatsschutz zu Hause auftaucht. Und Surfen über verschlüsselte Verbindungen verhindert, dass sich einfach mitlesen lässt, was man da gerade in der Apotheke bestellt hat.

Grundsätzlich gilt: Irgendwann wird es einfach zu teuer, eine gute Verschlüsselung zu knacken. Ein Unternehmen, ein Geheimdienst, wer auch immer einen wirksamen Mechanismus aufbrechen will, braucht immense Rechenkapazität. Klar, möglicherweise lassen sich in ein paar Jahren durch die technologische Entwicklung Dateien von heute ganz einfach knacken. Wer nicht darauf hoffen will, muss ordentlich investieren. Gerade wenn es um Wirtschaftsspionage geht - und das sind die Bereiche, in denen sich auch die Investition großer Summen rentieren kann -, werden dann andere Wege interessanter. Denn es gibt keine Information, die sich ausschließlich in einer E-Mail befindet. Diebstahl, Mitarbeiter abwerben oder zufällig einen Geldkoffer gegen den leeren des Gegenübers tauschen?

Es gibt keine absolute Sicherheit in allen Bereichen. Nie. Aber das ist kein Argument, gar nichts zu tun. Und seine persönlichen Daten mit allen zu teilen, die sie verkaufen, missbrauchen, für Werbung nutzen oder in eine Rasterfahndung einspeisen. SVENJA BERGT

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23 Kommentare

 / 
  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Das Problem ist doch: So wie die Gewohnheits- und Wohlstandsmenschen des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um ... "Cola light" saufen können, so wollen sie auch nur "Kapitalismus light" erleben!?

  • HH
    Hurrican Hunter

    Klartextnachichten erleichtern das Abschöpfen und automatische Auswerten den Diensten - von denen niemand weiß, wem sie eigentlich "dienen" - natürlich ungemein. PGP/GPG-Chiffrate wecken hingegen aufgrund ihrer Seltenheit derens besondere Aufmerksamkeit. Deshalb würde ich als pragmatischen Mittelweg das Versenden (verschlüsselter) RAR-Archive im eMail-Anhang empfehlen. Dank der FileSharer schwirren die sowieso milliardenfach durchs Netz, wobei ich mir kaum vorstellen kann, daß sie jedes Archivfragment decodieren, entpacken oder speichern. Andererseits sind Archive auch im Mailanhang durchaus üblich.

     

     

     

    Woran können eigentlich die Maschinen der Spitzel verschlüsselte Daten von z.B. auch arabischen Klartext unterscheiden? Chiffrate erscheinen wie Zufallszahlen und können deshalb "gemessen" werden. Komprimierte Archive erscheinen aber nun ebenfalls wie Zufallszahlen, kommen aber in den abgesaugten Datenströmen sehr viel häufiger vor und dürften deswegen viel unauffälliger sein als Mails mit PGP-Signatur.

     

     

     

    Bisher ist nicht bekannt geworden, daß die RAR-Verschlüsselung gebrochen wurde - trotzdem muß man davon ausgehen, daß sie nicht geheimdienstsicher ist. Das muß sie aber auch gar nicht; es reicht doch schon, wenn der technische Aufwand des Mitlesens signifikant erhöht wird. Übertragen gesprochen: Man versalzt ihnen die süße Datensuppe. Und wirklich wichtige Unterlagen sollten sowieso innerhalb des Archivs spitzelsicher verschlüsselt sein.

     

     

     

    Dieses Verfahren funktioniert natürlich nicht mit öffentlichen Schlüsseln, aber bei persönlichen Bekannten lassen sich Archivpaßwörter bequem austauschen. Auch für DropBox & Co. sind verschlüsselte Archive zu empfehlen.

     

     

     

    Also: nicht resignieren, sondern kreativ werden!

  • Hallo Frau Laaff,

     

     

     

    vielen Dank für Ihren wie ich fand insgesamt sehr klugen Kommentar. Allerdings: Der gesetzlich garantierte Schutz von Telefon- und Postverkehr in der Bundesrepublik kann meines Erachtens nur sehr begrenzt als Vorbild taugen - denn er ist offensichtlich schon seit Bestehen dieses Staates nur sehr begrenzt gültig:

     

     

     

    "Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurden jährlich Millionen von Postsendungen kontrolliert, geöffnet, beschlagnahmt, vernichtet oder zurück in den Postverkehr gegeben. Ebenso wurden Millionen von Telefongesprächen abgehört, Fernschreiben und Telegramme abgeschrieben und von den Besatzungsmächten und späteren Alliierten, aber auch von den Westdeutschen selbst zu nachrichtendienstlichen beziehungsweise strafrechtlichen Zwecken ausgewertet und genutzt."

     

     

     

    (zit. n. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1907235/)

  • versteh die ganze Aufregung nicht, ich hab c4 CC einstecken, wenn ich einkaufe-bekomm ich Playbackpunkte, wenn ich eine Reise buche, muss ich meine Daten eingeben, wenn ich tanke, zahl ich mit CC, jetzt noch die Patientenkarte, also Leute, ich versteh diese Diskussion kaum, jedermann kann von Euch ein Profil erstellen, und natürlich lesen auch andere Leute in der Foren mit, ein Forum ist doch ein gefundenes Fressen für alle Meinungsumfrager und andere Leute mit Niveau, hier denken manche, die Welt ist noch so , wie bei Adam und Eva, selbst einen Brief zu schreiben ist heute schon ohne Überwachung, krass ok, nicht mehr möglich!

  • B
    Bürger

    Es wird keine politische und auch keine juristische Lösung des Problems geben!

     

     

     

    Also bleibt nur eine technische Lösung. Wer zu faul ist, sich selbst abzusichern, ist selbst Schuld, wenn seine Daten missbraucht werden.

     

     

     

    Wer seine Wohnung oder Auto nicht abschliesst, wer mit offener Geldbörse herumläuft oder seine Bankkarte auf dem Thresen liegen lässt, darf sich auch nicht wundern, wenn er von kriminellen Zeitgenossen ausgenommen wird.

     

     

     

    So lange es Staaten gibt, die von kriminellen Individuen und Institutionen durchsetzt sind, ist auch der friedlichste und unbescholtenste Bürger gezwungen, sich und seine Privatsphäre vor diesen zu schützen.

  • H
    hans

    Jetzt hatte ich mich auf eine gute Diskussion pro/contra eMail-Verschlüsselung gefreut, und dann so was...

  • DD
    ... der ist ein arger Wüterich!

    Wer mich überreden will, jetzt geheimdienstsichere Kryptografie in meinen Emailverkehr und auf meine Festplatte zu bringen, vergisst folgendes:

     

     

     

    das BRIEFGEHEIMNIS wird nicht durch einen papiernen Briefumschlag geschützt, den jeder leicht öffnen könnte, sondern durch Artikel 10 unserer Verfassung.

     

     

     

    Dieser Artikel der Verfassung ist aber, anders, als der Innenminister uns glauben machen will, nicht nur auf Papier-Priefe beschränkt. Wer E-Mails ohne richterlichen Beschluß mitliest, bricht unser Grundgesetz.

  • B
    Briefgeheimnis?

    Wenn Merkel das Briefgeheimnis dermaßen mit Füßen tritt (XKeyscore) und dem Wahlvolk durch ihren Herrn Friedrich vor die Füße werfen lässt, dass ab jetzt jeder selber für die Wahrung seines Briefgeheimnisses verantwortlich sei, sind Kryptopartys das das falscheste, was man tun kann. Denn sie bedeuten indirekt eine Zustimmung zu den verfassungsfeindlichen Äußerungen Friedrichs.

  • Nein, das politische Problem ist mit Verschlüsseln natürlich nicht gelöst. Außerdem bin ich der Überzeugung, dass dieser Kampf mit sehr ungleichen Mitteln geführt wird. Staatshaushalt gegen Privatbudget. Das Ergebnis ist vorgezeichnet.

  • A
    aw

    Wer sich verschlüsselt,

     

    landet doch als erster in den Prism-Filtern!

     

    Friedlicher Widerstand,

     

    mit Beobachtung ala Spy-Watch

     

    oder Verwendung passender Begriffe.

     

    Es sollte allerdings klar sein, das USA/NSA keinen Spas verstehen!

     

    Also sollte kein USA-Urlaub/Job/Reise auf der Agend stehen.

  • R
    Randome

    Das eigentlich Problem ist doch die untätigkeit, auch die der TAZ-Redaktion. Schaffen sie sich einen OpenPGP-Key an und publizieren sie diesen auf ihrere Kontakt-Seite (und am besten in einem Artikel der sich der thematik widmet)

    • @Randome:

      Sehr richtig.

       

      Viele Medien und Organisationen berichten zwar über Verschlüsselung und PGP im Besonderen, bieten aber selbst nicht die Möglichkeit an, ihnen verschlüsselte EMails zu schicken.

       

      Eine breite Krypto-Kampagne wie von der c't seit langem durchgeführt (http://www.heise.de/security/dienste/Krypto-Kampagne-2111.html) in Kooperation der Medien würde helfen, schnell einen größeren Nutzerkreis aufzubauen. Das kann man ja noch durch eine kleine Zugabe in Form eines verschlüsselten digitalen Geschenkes unterstützen.

  • R
    R.G.

    Natürlich fällt "uns" mehr ein als Verschlüsseln - nur mal so zur Kenntnisnahme.

  • I1
    Internet 11001001

    Ein wesentliches Merkmal des Internets ist die direkte Kommunikation zwischen beliebigen Rechnern in der Welt in alle Richtungen. Das war es, weshalb sich das Internet gegenüber dem Betrieb von BBs per Modem und dem Modell Compuserve durchsetzen konnte. Alles andere war auf diesem flexiblen Internet Protokoll (IP) aufgesetzt. Worüber wir uns vor 25 Jahren noch gefreut haben, ist inzwischen durch die Anbieter von Internetzugang, Kontrollfreaks (z. B. an Universitäten) und Dienste wie Google zerstört worden. Wir sind wieder beim Modell Compuserve angekommen, das mit zentralen Servern die Überwachung so sehr vereinfacht. Dabei hatte selbst das rückständige Microsoft Windows 95 schon einen eigenen Web-Server. E-Mail Server gab es auch umsonst. Für andere Betriebssysteme wie Unix und VMS war das sowieso kein Problem. Heute ist die Einrichtung eines Servers zuhause und auch unterwegs einfacher denn je, weil kleine Rechner mit ausreichender Rechenleistung und erreichbarer Datentransferrate nur noch sehr wenig Strom benötigen. Solange jedoch die Mehrheit der Nutzer (sorry, user) auf Google & Co. starrt, bleibt das Internet tot (und liebe Presseheinis, das Internet ist nicht identisch mit dem World Wide Web).

  • Ich bin der Meinung das dies alles nicht nützt,wer hat nicht schon im geheimen daran gedacht das die Hersteller von Internetschutzprogramme ihre Viren selber programmieren und im Umlauf bringen,ich bin der Überzeugung das die entsprechenden Behörden bei der Zulassung und Vertrieb eine Generalschlüssel bekommen Aber dagegen gibt's ja Linux.Das gleiche gilt für Verschlüsselungsprogramme,Firewalls und sonstige Schutzmöglichkeiten.Genau gesehen gibt es nur eine Möglichkeit keine Parteien zu wählen die aus Freundschaft Kriegsführende Nationen aus Wirtschaftlichen Gründen folgen und folternden und Menschenraubenden Staaten zu Unterstützen.Terrorismus ist die folge von diesen Verbrechen.

    • @wolfgm:

      ja, der Gedanke ist mir auch schon gekommen-weis ich denn, was mein Antivirenprogramm in seinen Updates auf meinen PC installiet, wer gibt mir die Garantie, dass da kein kleines Spionageprogramm dabei ist, ich denke, als Endverbraucher kann man garnix machen, Verschlüsselung, soll ich, als Nichtgeheimnisträger, mir Gedanken machen, meine, für die Welt unwichtige mails zu verschlüsseln und was heisst um verschlüsselte Nachrichten zu entshlüsseln, braucht man viel Rechner, die Chinesen haben jetzt einen Super-Super-Super Rechner gebaut, in den USA werden neue Riesenrechner gebaut-alle rüsten auf ! ich denke, man darf halt der Maus die Illussion nicht nehmen,dass sie von der Schlange nicht gefressen wird!

    • G
      gastname
      @wolfgm:

      nun ist die cryptografie hinter den gängigen alogorithemn aber für jedermann einsehbar, PGP schon seit jahrzehnten. du kannst dir dein pgp programm selber schreiben, hintür m.e. ausgeschlossen.

  • T
    Thomas

    "Dass heißt nicht, die Ausspähung tatenlos zur Kenntnis zu nehmen"

     

    heisst es in diesem Artikel am Anfang eines Absatzes der 1. Haelfte

     

    des Kommentars. "Dass" mit "ess-zett" schreibt man nur dann, wenn

     

    sich auch "so dass" sagen liesse. Laesst sich dagegen das "das" auch

     

    mit einem "dieses welches solches" ersetzen, so kommt das Wort mit nur einem "s" aus. Ziemlich einfache Regel, oder? Der "SPIEGEL" wies Anfang der Siebziger Jahre etwa 2 Schreibfehler auf - im ganzen Jahr. Diese Schreibfehlerquote hat sich in allen Zeitungen und Zeitschriften in 30 Jahren verzwanzigfacht. Nicht nur in der TAZ. Ausnahme: Der britische "Economist". Dort kann man sich offenbar immer noch Lektoren leisten.

     

     

     

    Mit freundlichen Gruessen aus Portugal

     

     

     

    Thomas

     

     

     

    PS: Ich kapiere nicht was an PgP so kompliziert sein soll?!

  • S
    Schmidt

    TAZ HOROSKOP 2000+ ! Moving system

     

     

     

     

     

    Wenn Du mehr über Dich wissen willst als Big Brother .

     

    Brauchst Du nur ein Planetarium Downloaden und um zu bemerken das sich die Sonne um ein Sternzeichen nach hinten verschoben hat !

     

    Dein Sternzeichen spiegelt deine Persönlichkeit Haargenau wieder .

     

     

     

    Wann kommt das aktuelle echte Taz Horoskop ?

  • G
    Gast

    Das mit der Email-Verschlüsselung ist ein klassisches Henne-Ei-Problem: Solange es (fast) keiner macht wird es auch weiter (fast) niemand machen. So habe ich mir zwar schon vor vielen Jahren mal einen digitalen Schlüssel erstellt, der aber seitdem vor sich hinstaubt, weil sonst (fast) keiner, den ich kenne etwas damit anfangen kann. Da ist es dann kein Wunder, dass den Geheimdiensten etc. jede einzelne verschlüsselte Nachricht besonders suspekt vorkommt, die sie deswegen dann zur Gefahrenabwehr beliebig lange aufbewahren dürfen.

     

    Solange das so bleibt wird die Allgemeinheit daher weiter auf einen Briefumschlag für ihre Emails verzichten, schon allein um sich ja nicht verdächtig zu machen.

     

     

     

    Was es also bräuchte wäre eine konzertierte Massen-Aktion, eine Art Briefumschlag-Bewegung, bei der ein großer Teil der Zivilbevölkerung (einschließlich Unternehmen etc.) loslegen und ihre Emails standardmäßig verschlüsseln (was ja auch nur ein paar Mausklicks braucht wenn man den Schlüssel erst mal angelegt hat. Quasi eine Art Campact-Aktion für den Datenschutz.

     

     

     

    Oder was muss noch passieren, damit die Leute damit anfangen?

  • S
    scrabble

    Wie so oft klappt eine einfache Ja/Nein-Betrachtung hier nicht.

     

    Beides ist nämlich richtig. Ja, es ist ganz klar ein politisches Problem, das unbedingt politisch gelöst werden muss. Gleichzeitig ist Verschlüsselung für die Zeit, bis man (hoffentlich) nicht mehr ausspioniert wird, keine schlechte Lösung. Würden das viel mehr Menschen machen (und so schwer ist es wirklich nicht), zöge der Einzelne deutlich weniger Aufmerksamkeit auf sich und würde man den Firmen und Geheimdiensten seine Daten schon mal nicht mehr freiwillig abliefern.

  • M
    masterfrage

    Wie sie allerdings "VERBINDUNGSDATEN" (Metas = Start->Ziel, Zeit, Menge Art, etc) durch Verschlüsselung oder Mimikri aushebeln wollen, das sollten die Experten dann aber auch erklären. Ein böser Finger in einer Pizzeria in D der unter höchstem Verschlüsselungsaufwand regelmäßig Verwandte in Neapel unter einem Anschluß anruft (bzw alles VoIP) der hat es doch auch geschafft und früh oder später ausgelitten.

  • T
    Torsten

    Verschlüsselung gut und schön. Wer aber zB seine Mails verschlüsselt, der macht sich bei der NSA und anderen Geheimdiensten doch erst Recht verdächtigt und die Mails werden dann gesondert abgespeichert, zur späteren Ausbewertung.

     

    Am sichersten ist dann da immer noch der gute, alte Brief (das Ding mit Umschlag und Briefmarke - die älteren unter uns dürften sich noch erinnern).