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Prinzen-Sänger über Thinktank"Die linke Mehrheit gibt es ja"

Sebastian Krumbiegel, Sänger der Band "Die Prinzen", hat einen rot-rot-grünen Thinktank mitgegründet. Im taz-Interview erklärt er warum.

"Ich bin kein Stratege, sondern Bauchmensch": Sebastian Krumbiegel in einem Hotel in Berlin. Bild: dpa
Ulrike Winkelmann
Interview von Ulrike Winkelmann

taz: Herr Krumbiegel, Sie haben am Sonntag den ersten rot-rot-grünen Thinktank, das Institut Solidarische Moderne mitgegründet. Warum?

Sebastian Krumbiegel: Weil ich ein politisch interessierter Mensch bin, der sich gern ungefragt einmischt. Bei einer Feier in der SPD-Parteizentrale, dem Willy-Brandt-Haus, habe ich die Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel kennengelernt. Die finde ich wirklich ganz großartig, weil sie so gar nichts von Parteisoldatentum verströmt. Drohsel hat mir die Idee erklärt, dass das Institut an einem Gegenentwurf zur neoliberalen, marktorientierten Politik arbeitet, und ich bin sehr froh, dass SPD, Grüne und Linke diesen Versuch machen wollen.

Glauben Sie, 2013 gibt es eine rot-rot-grüne Alternative zu Schwarz-Gelb?

Spätestens dann! Mir ist schon klar, dass ich mich hier auf dünnem Eis bewege. Ich bin kein Fachmann für Koalitionsfragen, sondern ein Kind der Leipziger Montagsdemonstrationen, das gelernt hat, dass es möglich ist, die Gesellschaft zu verändern. Ich habe aber schon lange gehofft, dass SPD und Linkspartei ihre Verkrampfungen lösen können. Denn die linke Mehrheit in Deutschland, die gibt es ja.

Die Widerstände gegen ein solches Bündnis werden gigantisch sein. Ist es nicht zu früh, der Gegenseite Stoff zu liefern?

Ich finde, der Zeitpunkt ist sogar längst gewesen. Ich bin kein Stratege, sondern Bauchmensch, aber seit Jahren warten viele darauf, dass sich die Linke endlich einkriegt und anfängt, gemeinsame Ideen zu formulieren.

Die Reaktion der Springer-Presse, wenn jemand in einem von Andrea Ypsilanti organisierten Institut laut etwa über Verstaatlichung nachdenkt, ist absehbar.

Ach, von Verstaatlichung hat doch sogar Angela Merkel in der Finanzkrise gesprochen. Was Andrea Ypsilanti angeht, so habe ich mich natürlich auch furchtbar geärgert, dass ihr rot-rot-grünes Bündnis in Hessen nicht geklappt hat. Vielleicht hätte sie den Leuten tatsächlich vorher etwas anderes sagen sollen. Aber so viel Politiker bin ich dann doch, dass ich glaube, ein bestimmter Zweck heiligt auch ein bisschen die Mittel. Wer die Leute vor einer Wahl nur warnt und verängstigt, ohne ihnen etwas zu versprechen, wird sie nicht gewinnen. Das haben wir damals nach der Wende schon gesehen, als Oskar Lafontaine gegen Helmut Kohl die Wahl verlor, nachdem er darauf hinwies, wie schwierig die Wiedervereinigung würde.

Der Sänger

Sebastian Krumbiegel, 43, kommt aus Leipzig, ist Solosänger und seit 1991 Sänger der Band Die Prinzen (u. a. "Küssen verboten", "Alles nur geklaut"). 2009 nahm er im Auftrag der Sachsen-SPD an der Wahl des Bundespräsidenten teil. Sein aktuelles Album heißt "Tempelhof".

Was ist an Schwarz-Gelb schlechter als an Rot-Grün?

Ganz klar: Atompolitik, Afghanistanpolitik, und nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen werden wir auch große Veränderungen in der Sozialpolitik erleben.

Die meisten Sozialverbände finden, schlimmer als mit Gerhard Schröder kann es nicht mehr kommen.

Ja, ich weiß. Auch wir Prinzen haben damals Gerhard Schröder unterstützt und in sein Horn mit reingetutet. Damals waren wir der Ansicht, es muss sich etwas ändern. Aber auch die SPD hat sich ja schon in so vielen Dingen korrigiert. Ich wollte übrigens damals schon nicht in der Haut von Gerhard Schröder und Joschka Fischer gesteckt haben, als die all die Entscheidungen zu treffen hatten. Wir müssen eben eine neue Glaubwürdigkeit im linken Lager schaffen, uns wieder Versprechungen zutrauen.

Würden Sie auch Wahlkampf dafür machen?

Klar, ich hab ja schon Wahlkampf für die SPD gemacht, da habe ich kein Problem mit. Ich würde nie meine Hand für jemanden ins Feuer legen in der Politik. Am Ende ist das ein Geschäft, wo mit sehr harten Bandagen gekämpft wird. Aber ich bin eben ein bekennender Freund sozialer und demokratischer Politik.

Schön, aber würden Sie auch einen explizit rot-rot-grünen Wahlkampf mitmachen?

Oh, das muss man sehen. Das werde ich von den Inhalten abhängig machen, um die es bei der Wahl 2013 geht.

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26 Kommentare

 / 
  • H
    Hamlet

    So richtig verstehen kann ich diese Diskussion

    eigentlich nicht.

    Was bitte schön ist an der SPD und Grünen links?

    Beide verteidigen bis heute die Agenda 2010.

    Die grüne Abgeordnete Pothmer lobte sogar Roland

    Koch, für sein Verhindern der Reform von der Leyens.

     

    Es gibt keine linke Mehrheit.Höchstens eine

    domestizierte Grüne Partei als radelnde FDP mit

    Eigenheim plus Solardach.Allein schon das Ansinnen

    mit der CDU in NRW zu koalieren spricht schon Bände.

     

    Also vergesst es mit eurer linken Mehrheit alles

    nur Hirngespinste.Wir hatten sieben Jahre lang eine

    rot-grüne Regierung. Die dementsprechenden

    Resultate sind ja allgemein bekannt.

     

    Wenn überhaupt gibt es nur die Linke ,die man links

    einordnen kann.Sonst nichts.

  • K
    Kommentator

    @Sebastian Krumbiegel alias Der Prinz der Prinzen:

     

    "Ich wollte übrigens damals schon nicht in der Haut von Gerhard Schröder und Joschka Fischer gesteckt haben, als die all die Entscheidungen zu treffen *hatten*[!!]."

     

    Wer hat die beiden denn Deiner Meinung nach gezwungen, linksliberale und sozialdemokratische Politik zu verhindern?

     

    Nein, das waren - wie Clement, Schily etc. - zwei geistig korrumpierte Desperados, die Rot-Grün, ihre Wähler und euch Prinzen krass für ihren Eigennutz MISSBRAUCHT haben.

     

    Eure Musik hab ich früher auch gern gehört und schön, dass ihr politisch seid!

    Aber immer schön die Regierenden und Regierung an sich hinterfragen, sonst wird es illusorisch!

     

    Greetz!!

  • C
    chris

    Ich sehe weit und breit keine "Linke Mehrheit" am Horizont...

     

    Die LINKE ist die einzige Partei, die eine Alternative zu der Plünderungs- und Kriegspolitik der VIER neoliberalen Parteien bietet.

  • KK
    Klaus Keller

    @von Sponk

     

    man muß es immer wieder wiederholen

     

    Geschichtsuntericht Teil 2

     

    Kurt Georg Kiesinger, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 1966-1969

     

    Eintritt in die NSDAP Feb.1933

    U.a. Tätig im Reichsaußenministerium.

    Austritt aus der NSDAP 1945

     

    Der erste Bundespräsident(Heuß) stimmte

    (nicht NSDAP-Mitglied)übrigends 1933 als Reichstagsabgeordneter für die Ermächtigungsgesetze.

    Er sprach sich in einer vorbereiteten Rede dagegen aus folgte aber dem"Fraktionszwang"und begründete damit eine später nicht nur von der FDP übernommenen Tradition deren Mitglied er auch war.(liberal reden, rechts handeln)

     

    Wenn 1966, 21 Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur ein ehemaliges NSDAP-Mitglied in niederer Regierungsfunktion(also nicht Fabrikarbeiter oder einfacher Soldat dem wollte er entgehen)Bundeskanzler werden konnte, kann 21 Jahre nach dem Ende der DDR ein ehemaliges SED Mitglied, meinetwegen auch als Festangestellter der Stasi aus meiner Sicht selbstverständlich alles werden.

     

    Natürlich kann ein Ex-SED-Mitglied oder ein Ex-Stasimitarbeiter gegen Leute wie Heuss nicht anstinken!

     

    Soweit zur Verlogenheit in der Debatte in dem Punkt der Mitgliedschaft!

     

    klaus keller hanau

  • H
    hto

    @Wolf

     

    mit konsequenter Kompromisslosigkeit, für ein wirklich demokratisches System, wo die zeitgeistlich-reformistischen Kreisläufe in "Arbeit macht frei" und "Wer soll das bezahlen?" keine Macht mehr in Ausbeutung und Unterdrückung aufbauen können, auf der globalisierenden Basis eines bedingungslosen MENSCHENRECHTS auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit - eine Welt- und Werteordnung in EINDEUTIGER Wahrheit, OHNE den "freiheitlichen" Wettbewerb, OHNE Steuern, OHNE "Sozial"Versicherungen, OHNE manipulativ-schwankende "Werteordnung", OHNE Zeit-/Leistungsdruck zu einer Karriere von Kindesbeinen, usw.!?

     

    Links braucht eine ganz andere / UNDOGMATISCHE Kommunikation, die einzig auf und durch den Weg der Macht der Straße zu geistig-heilendem Selbst- und Massenbewußtsein wird, gegen das egozentrische "Individualbewußtsein" in gebildeter Suppenkaspermentaltität auf Sündenbocksuche - der geistige Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" wirkt nun schon lange genug!?

  • H
    Hartmut

    Das Kreuz mit der Linken ist doch, dass die Pragmatiker, die zu einer halbwegs realistischen Politik bereit und fähig sind im Osten sitzen und diese unrühmliche Statsi und SED Vergangeheit haben. Bevor die Denker der Partei mit dieser Vergangenheit nicht restlos aufgeräumt haben, sind sie für mich nicht wählbar und auch nicht koalitionsfähig.

    Die Linke im Westen träumt immer noch 70er Jahre Sozialstaatsträume und redet absurdes Zeug.

     

    Worum es Drohsel wohl aber geht, ist die jungen Kräfte der Parteien zusammenzuführen und das könnte klappen.

     

    Aber wo bitte ist die linke Mehrheit in Deutschland? Die Spd ist vielleicht wieder auf dem Weg dahin. Aber die Grünen sind allerhöchstens linksliberal. Wenn man ein Auge zudrückt. Was auch nicht weiter schlimm ist. Ich kann deren Politik immer noch in weiten Teilen mittragen.

     

    Das linke Projekt in Deutschland ist tot. Politisch ist Deutschland in der Mitte angekommen, mit radikalen Rändern. Es geht schon lange nur noch um die Ausrichtung. Und die hätte ich gerne mit sozialer Verantwortung. Alles andere ist doch Tagträumerei.

  • D
    Daniel

    Es gibt schon einen linke Mehrheit, insofern sich die Mehrheit der Menschen mehr soziale Gerechtigkeit wünscht, mehr Kontrolle und Regulierung der Geldströme oder auch das Festhalten am Atomausstieg. Allein es fehlt der Glaube.

     

    Viele blieben den Wahlen fern, weil es keine linke Machtperspektive gab. Mit der Verweigerungshaltung und Lernresistenz der SPD war allenfalls eine Fortsetzung der ungeliebten Großen Koalition denkbar. Das ist ein Mobilisierungsproblem.

     

    Aber offenbar kommt langsam etwas in Bewegung. Das lässt hoffen.

  • S
    Sponk

    @alcibiades

     

    man muss es halt immer mal wieder wiederholen, damit dann schon irgendwas in den Hirnen klebenbleibt, gelle? Die Linke hieß mal Linkspartei.PDS, hieß mal PDS, hieß mal SED-PDS, hieß mal SED.

     

    "Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war eine in der sowjetischen Besatzungszone aus der SPD und der KPD 1946 hervorgegangene politische Partei. Sie entwickelte sich dort unter Einfluss der sowjetischen Besatzungsmacht zur führenden Partei in Form einer kommunistischen Kaderpartei, zur so genannten „Staatspartei“. Aufgrund der umfassenden Durchdringung der Organe aller drei Gewalten mit SED-Nomenklaturkadern wird das politische System der DDR auch als „Parteidiktatur“ bezeichnet.

     

    Rechtsnachfolger der SED wurde die PDS und schließlich die Linke."(wiki)

     

    Man muss es halt immer mal wieder wiederholen, damit dann schon irgendwas in den Hirnen kleben bleibt: Die Linke = SED war eine totalitäre Partei, die einen Dreck auf Grundrechte wie Meinungs-, Presse-, Reisefreiheit gegeben hat. Sie ist es im Kern immer noch.

  • A
    alcibiades

    @ja genau:

     

    man muss es halt immer mal wieder wiederholen, damit dann schon irgendwas in den Hirnen klebenbleibt, gelle? Schön wär es, wenn mit der gleichen Geduld auch immer an die systemtragenen Blockparteien der DDR erinnert würde, "CDU" und "LDPD" zum Beispiel. Deren Mitglieder gingen auch in den westdeutschen Pendants auf - da schreit doch auch keiner "totalitär". Leute, auch wenn Sarah Wagenknecht nervt: die Zeiten haben sich geändert.

  • K
    Kira

    "" Was ist an Schwarz-Gelb schlechter als an Rot-Grün?

     

    Ganz klar: Atompolitik, Afghanistanpolitik, und nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen werden wir auch große Veränderungen in der Sozialpolitik erleben. ""

     

    Klar, ist ja nicht so als wenn uns rot-grün erst das Afghanistanabenteuer eingebrockt hätte ......... ohne Worte, mal wieder typisch hohle linke Phrasen ohne Substanz

  • M
    marco

    Wa heißt denn hier, es gibt eine linke Mehrheit? Es gibt leider gar nichts! Es hat über 1 Million Menschen in Deutschland, welche von Hartz IV oder zumindest Zuschüssen durch Hartz IV leben müssen. Aber besinnen sich diese Menschen auf ihrer demokratischen Rechte? Nein, im Gegenteil, sie verweigerten die Wahl oder wählten stellenweise Neoliberale! Und schaut man nach "oben" sieht es nicht besser aus. Ich sehe zur Zeit keine alternative Partei. Schwarz-Gelb macht aus Deutschland einen Bananenrepublik, wer am meisten zahlt, bekommt das Beste. SPD, mal ehrlich, der eine hat mit der Merkl sympathisiert, der andere hat als Umweltminister seinen dicken Schlitten neben dem Zug leer fahren lassen. Die "Alten" der Partei suchen sicheren Schutz in den Armen der Lobbyisten, nachdem wir Ihnen Hartz IV und Zeitarbeit für 3,50 die Stunde zu verdanken haben. Und die Linken? Da will der eine den anderen bei unerlaubter Fortpflanzung erwischt haben oder man streitet sich, wer eben mal die Krone aufsetzen darf! Und die Grünen üben sich zur Zeit in der "Merkl-Taktik" wer nichts sagt oder unternimmt, kann nichts falsch machen. Da werden die Laufzeiten der AKWs verlängert und gleichzeitig Förderungen für regenerative Energien eingestampft, da wird sich im Kriegsgeschäft versucht und die Deutsche Industrie liefert Waffen, Atommeiler, etc. Und was machen unsere "abgehobenen in sich selbst verliebten Grünen"? Nichts, denn wenn die FDP in der Wählergunst sinkt, könnte ja so manch grüner Provinzfürst deren Stelle auf der Fußbank der Schwarzen einnehmen.

     

    Da hilft auch kein "Prinz vom Ronald-McDonald-Haus" aus Leipzig.

  • BE
    Bernd Egger

    Die Fragen der Journalistin sind schon wieder falsch gestellt: es geht bei der Gründung des Vereins Institut Solidarische Moderne gar nicht primär schon wieder um Parteien, Parteienkonstellationen, mögliche Koalitionen und um Wahlen, und schon gar nicht um das Jahr 2013, sondern nach meinem Verständnis überhaupt erst einmal um das gemeinsame Entwickeln und Formulieren von alternativen gesellschaftlichen Ansätzen und Visionen für die Zukunft innerhalb der Linken auf der Basis realer Verhältnisse und des guten Machbaren, aber durchaus radikal. Es wird auch nicht nur um einen Gegensatz "Schwarz-Gelb" zu "Rot-Rot-Grün" gehen, das ist viel zu eng gefasst, sondern womöglich um Konstellationen, die wir heute noch nicht kennen und die wirklich etwas Neues aus zivilgesellschaftlichem Engagement heraus bringen können, dem Leben und den Menschen dienen und zukunftsfähig sind. Es soll und wird (hoffentlich) vielgestaltig sein.

    Ich wundere mich (nicht nur) an dieser Stelle über die taz.

  • IN
    ist nicht wichtig

    @ ja genau

    immer schön beim linkenbashing weiter machen, so wie es die presse vormacht find ich klasse!

  • H
    haus

    Die Kommentare hire zeigen das grundplobem aller Linker parteien und strömungen: Es wird nuuuuuuuuur kritisiert, nur gemosert, nur gemeckert und niemand schickt sich an zu verinen, gemeinsamkeiten zu prüfen und konstruktiv zu diskutieren. das soll sich mit dem neuen Think Tank ändern und ich halte das für eine tolle idee. Die gesellscahftliche, linke mehrheit ist vorhanden, die Parteien müssen dem gerecht werden, undd as geht nur mit kontruktiven gesprächen,mit Brücken.

     

    Hört auf zu mosern, packt mit an!

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    "Bis die Linke sich wieder einkriegt..."

    Tatsächlich gibt es eien Sufigeschichte, in dem ein Bündnis aus Verteidigern (hier soziale Rechte) völlig überrascht durch einen sehr starken Gegner (richtig, neoliberale Politik im Bunde mit SPD/GRÜNE Vorständen) geschlagen wird (Rot-Grün,Große Koalition, CDU-FDP Mehrheit).

    Sie sammeln sich vor der Mauer eines unbeteiligten Kritikers,

    der vor dem Kampf mehr als Aussenseiter behandelt

    (hier die LINKE) wurde. Sie berapplen sich langsam und essen ein paar Früchte und Rosinen. Der Aussenseiter läßt sich Bericht erstatten. Dann kommt eine kritische Phase, in der das geschlagene zusammengewürfelte Heer so gerade wiederhergestellt ist und zwischen neuem Kampf, aber traumatisert und geschwächt nach der Niederlage, und Auflösung schwankt (der Think Tank).

    Hier interveniert der Aussenseiter (hier die LINKE) und führt sie mit seinen frischen unverbrauchten Kräften (hier die LINKE in ihrer Ablehnung neoliberaler Politik seit Gründung völlig konsequent) und einem inszwischen ausgeheckten Plan zur einer Vertreibung des Gegners. [steht noch aus].

    Wichtig ist, dass die intelellktuel Führung bei der LINKEN zu liegen hätte.

    Die Anwendbarkeit dieser altbewährten Geschichte speist sich aus der strukturellen Einfallslosigkeit und Brutalität (im Interview zu recht mit "harten Bandagen" angesprochen) des politischen Geschäfts.

    Ich erzähle immer gerne, dass der Anthropologe Evans-Pritchard bei einem fast Steinzeitstammm in Afrika "die gerissensten Politiker getroffen hat, die er je kennengelernt hat".

    Man stelle sich den Qualitätsunterschied zu hier und heute nicht zu groß vor.

    Mir ist auch unklar, wie man den Finanzwissenschaftem und Wirtschaftswissenchaften soviel "Neuerung" zugetraut hat, die Verluste des Sozialabbaus für die breite Bevölkerung irgendwie kompensieren zu können, obwohl seit 30 Jahren weltweit das Gegenteil läuft.

    Wirklich tragisch, dass den politischen DDRlern mit der richtigen Aversion gegen eher diktatorisch-bürokratische Staatshandlungen auch das Vertrauen in die ökonomisch/soziologisch/philosophisch sehr tiefsinnigen und unübertroffenen Marxsche Ökonomie abhanden gekommen ist.

  • I
    imageberater

    "Das werde ich von den Inhalten abhängig machen, um die es bei der Wahl 2013 geht."

     

    aber jetzt schonmal dabei sein, aber nich wissen wofür ..... super idee ...... kommt jedenfalls immer super an so poltisch voll interessiert und so .....manmanman

  • JK
    Juergen K

    Ein Thinktank ?

    Und wieder ist kein Wähler dabai -

    Elite-Bunker !

     

    Wie war eigentlich das Glazee-Handschuh-Arbeiten "vor Ort" bei den Bürgern ?

    Die Helm und Handschuh Show.

     

    Ja, man muss schon berühmt sein. Mit der Hartz4 Fahrtkostenpauschale kommt man da nicht hin.

     

    Und Urlaub von der Arge gibts auch nicht.

  • W
    Wolf

    @ ja genau, @ hto

     

    Klar, haun wir am besten gleich wieder daruf - das löst am besten die Probleme ... Eure Alternativen, sind dann wohl zwischen den Zeilen zu lesen? Wie oder mit wem sollte denn eurer Meinung nach, ein "Thinktank" gestaltet werden?

     

    Mit wirklich ganz freundlichen Grüßen

    Wolf

  • ML
    Mutzu Links

    Mittlerweile hat unser "RECHTS"system einen Zustand erreicht, in welchem "Linksradikale" juristisch verfolgt werden, weil diese zu Gegendemonstrationen gegen Neonazi-Aufmärsche aufrufen...

    Unsere Politik ist seit Jahren doch nur noch Lobbypolitik: Nicht erst seit der Hotelsubvention der neuen Chaosregierung. Die Finanzkrise wurde erst durch Aufweichung und staatliche Genehmigung früher nicht möglicher Risikogeschäfte möglich; im Gesundheitswesen wird nicht auf der Kostenseite konsolidiert, sondern die Versicherten weiter geschröpft. Die Rente ist bei weitem nicht sicher; dafür die Beamtenpensionen umso mehr. Managergehälter und Boni fließen in Selbstbedienungsmentalität und die "Krise" wird genutzt, Mitarbeiter im großen Stil freizusetzen. Es ist also mehr als dringlich, endlich wieder gesamtgesellschaftliche Fragen in den Mittelpunkt der Politik zu stellen. Die aktuelle Verteilung von Wählerstimmen ist hier unbedeutend - vielmehr geht es um die Fragestellung "zerfleischender Kapitalismus/gravierende Ellenbogenmentalität" mit all seinen Seiteneffekten wie Stress, Burnout, Depressionen, Krebs,... oder doch wieder zurück zu SOZIALER Marktwirtschaft. Es geht nicht um UMVERTEILUNG, sondern um Chancengleichheit und Verhältnis- und Masshaltigkeit sowie ganz einfach um Moral. In diesem Sinne sind die Gruppen aus Erwerbsschwachen, Familien, Rentnern, Schülern und Studenten, Gewerkschaftsmitgliedern sowie die gesamte "Mittelschicht" als "gemelkter" Steuerzahlergruppe schon lange in der Mehrheit in der Gesellschaft - nur leider noch nicht mit der Kraft und ausreichend "Organisationsmöglichkeiten" versehen, gemeinsam erneut auf die Strasse zu gehen. Die französische Revolution, die ´68er-Generation sowie auch die Bewegungen in Ostdeutschland VOR dem Mauerfall sollten motivieren, Veränderungen einleiten zu können.

  • ML
    Mutzu Links

    Mittlerweile hat unser "RECHTS"system einen Zustand erreicht, in welchem "Linksradikale" juristisch verfolgt werden, weil diese zu Gegendemonstrationen gegen Neonazi-Aufmärsche aufrufen...

    Unsere Politik ist seit Jahren doch nur noch Lobbypolitik: Nicht erst seit der Hotelsubvention der neuen Chaosregierung. Die Finanzkrise wurde erst durch Aufweichung und staatliche Genehmigung früher nicht möglicher Risikogeschäfte möglich; im Gesundheitswesen wird nicht auf der Kostenseite konsolidiert, sondern die Versicherten weiter geschröpft. Die Rente ist bei weitem nicht sicher; dafür die Beamtenpensionen umso mehr. Managergehälter und Boni fließen in Selbstbedienungsmentalität und die "Krise" wird genutzt, Mitarbeiter im großen Stil freizusetzen. Es ist also mehr als dringlich, endlich wieder gesamtgesellschaftliche Fragen in den Mittelpunkt der Politik zu stellen. Die aktuelle Verteilung von Wählerstimmen ist hier unbedeutend - vielmehr geht es um die Fragestellung "zerfleischender Kapitalismus/gravierende Ellenbogenmentalität" mit all seinen Seiteneffekten wie Stress, Burnout, Depressionen, Krebs,... oder doch wieder zurück zu SOZIALER Marktwirtschaft. Es geht nicht um UMVERTEILUNG, sondern um Chancengleichheit und Verhältnis- und Masshaltigkeit sowie ganz einfach um Moral. In diesem Sinne sind die Gruppen aus Erwerbsschwachen, Familien, Rentnern, Schülern und Studenten, Gewerkschaftsmitgliedern sowie die gesamte "Mittelschicht" als "gemelkter" Steuerzahlergruppe schon lange in der Mehrheit in der Gesellschaft - nur leider noch nicht mit der Kraft und ausreichend "Organisationsmöglichkeiten" versehen, gemeinsam erneut auf die Strasse zu gehen. Die französische Revolution, die ´68er-Generation sowie auch die Bewegungen in Ostdeutschland VOR dem Mauerfall sollten motivieren, Veränderungen einleiten zu können.

  • T
    Tilmann

    Hmm, sympathischer Typ.

     

    Vielleicht gibt es keine klassische linke Mehrheit, aber es gibt zumindest eine Mehrheit, denen Solidarität etc. etwas bedeutet.

    Gerade was das angeht konnten die CDU und vor allem die FDP als Bauernfänger punkten, was sich durch gezielte Aufklärung bei der nächsten Wahl hoffentlich verhindern lässt.

    Wenn man dann noch die 1,x Prozent der Piratenpartei und ähnlicher Splittergruppen hinzu rechnet, hat man denke ich eine gute Mehrheit.

    Wobei ich die Piratenanhänger zum Teil verstehen kann - gerade die SPD hat bei den Kernthemen der Piratenpartei so extrem versagt. Eine Piratenpartei über 5 Prozent, die vor allem Stimmen von der FDP und deren Lügen ("Bürgerrechte als Verhandlungsmasse") holt und sich an einer Regierung beteiligt(!), wäre mir auch recht, obwohl ich sie persönlich (als Softwareentwickler!) nicht wählen würde.

  • X
    XChainsawX

    Das klingt für mich mach dem üblichen Herumgebastel und nach Symptombekämpfung ! Echte Alternativen und zwar wirkliche Alternativen, werden bei diesem Projekt wohl kaum enstehen ! Mal wieder nicht !

  • BH
    Bernd Heinicke

    Prinzen-Sänger über Thinktank

    "Die linke Mehrheit gibt es ja"

     

    Linke Markenpiraten

    Steinmeier schließt Rot-Rot in NRW nicht aus

     

    Steinmeier sollte als Urheber der Agenda 2010 aus der SPD ausgeschlossen werden und seine Ämter abgeben, so das eine Erneuerung in der SPD stattfinden kann.

     

    Steinmeier hat auch als Kanzleramtsminister 2002 in der Gesundheitsreform versagt und heute müssen Arbeitnehmer/innen sich mit Niedriglöhnen von Leihfirmen beim Amt Ihren Lebensunterhalt aufstocken lassen!!!

     

    Dies ist Versklavung per Gesetz für die Betroffenen!!!

     

    Leiharbeit (Arbeitnehmer-Überlassung) muss wieder vom Arbeitsamt durchgeführt werden.

     

    Die SPD braucht doch einfach nur selbst wieder "linke" Politik machen, dann müssen die kleinen Leute auch "Die Linke" nicht wählen!

     

    Besinnt Euch wieder zur wirklichen SOZIALDEMOKRATIE zurück, regelt nicht immer stückchenweise die PROBLEME in der Gesellschaft, sondern habt den MUT und regelt das GESAMTE, also alles zusammen, die Steuergesetzgebung (Vereinfachung und Streichung aller Subventionen) in Verbindung mit der Rentenversicherung - alle Bürger/innen zahlen ein, (Selbstständige, Manager, Beamte u. s. w.), die Krankenversicherung-Gesundheitsreform in Verbindung mit der Pflegeversicherung, dazu muss die Arbeitslosenversicherung mit einbezogen werden, wobei Hartz IV auch verbessert werden muss, die Leihfirmen wie Adecco verboten werden müssen, dies ist Versklavung der Menschen per Gesetz!!! (Ex-Wirtschaftsminister Clement)

     

    Wenn Ihr nicht öffentlich zugebt, das die Schröder Agenda 2010 verkehrt war und Ihr kein besseres Konzept dagegen setzt, so das die Menschen in unserer Republik wieder erkennen können, das Sie Vertrauen in die SPD haben können, werdet Ihr zu einer bedeutungslosen 10 - 15 Prozent-Partei abgestraft werden!!!

     

    Andrea Nahles hat Recht, macht ein soziales Programm, dann kommt DIE LINKE in NRW nicht in den Landtag!

     

    Bernd Heinicke

  • S
    sammael

    Ich halte mich für einen äusserst fantasiebegabten Menschen... allerdings ist es mir unmöglich die Begriffe "Denk-Fabrik" ind Andrea Ypsilanti in irgendeiner Art und Weis zusammen zu bringen.

    Achja.. und Herr Krumbiegel.. die von Ihnen gefühlte Linke Mehrheit manifestiert sich nur in den Köpfen von Alt-68er verseuchten Meinungsmachern ( Medien, sogenannte Künstler.. selbsternannte Intellektuellen )...

     

    Der normale, von diesen Kreisen verachtete Kleinbürger, oder gerne auch Spießer titulierte Mittelständer.. der die unbeachtete Mehrheit in diesem Land representiert.. und trotz aller Häme jeden Morgen aufsteht, arbeiten geht oder sein kleines Unternehmen führt und zwischen den politisch erhabenen Minderheiten von Hartz4lern und Superreichen ohne irgendwelche Form von Lobby und Fürsprechern weiter den Karren Deutschland aus jedem Dreck zieht den oben genannte Gruppen angerichtet haben... der ist mitnichten ein teil dieser dubiosen "Linken-Mehrheit"

  • H
    hto

    Wahlkampf, also die Ausrichtung auf Parlament und Institutionen / "Demokratie" durch Kreuzchen auf dem Blankoscheck / gewohnte Überproduktion von systemrationalen Kommunikationsmüll, für systemrationale Verkommenheit / Wettbewerb und "gesundes" Konkurrenzdenken, ist schon mal wieder der völlig falsche Anfang, Herr Krumbiegel.

  • JG
    ja genau

    "Die linke Mehrheit gibt es ja"

     

    Stimmt. Rechnet man die Stimmen für SPD (wirklich links?), Grüne (wirklich links?) und Linkspartei (auf jeden Fall Nachfolgepartei der totalitären SED, wirklich links?) zusammen, kommt man auf eine eindeutige Mehrheit. Ach nee, doch nicht.