Pride Month: East Pride für Israel
Der East Pride Berlin ist eine eigenständige Stimme im LGBTI*-Konzert. Dieses Jahr ist das Motto „Homos sagen JA zu Israel“.
Während auf propalästinensischen Demonstrationen besonders die Parole „Queers for Palestine“ ins Auge sticht, betonend, dass es ja nicht sicher sei, dass es in den palästinensischen Gebieten queerphob zugehe, dass man jedenfalls entschieden gegen den jüdischen Staat sei, sagen Detering und Beyer: „Mit dem Slogan ‚Free Palestine‘ werden undifferenzierte Schuldzuweisungen mittransportiert und antisemitische Vorurteile belebt. Wir widersprechen der wieder stark werdenden antiwestlichen und antifreiheitlichen Anschauung, in der Israel zum Sündenbock gemacht wird.“ Israel sei „das einzige Land, das LGBTQ* schützt in einer Region, in der LGBTQ* durch Religionen und Staaten systematisch verfolgt und ermordet werden“.
Außerdem: „So, wie wir mit dem Motto ‚Homosexualität ist für alle da‘ 2023 die Verfolgungssituation in Uganda und im Jahr zuvor mit dem Motto ‚Homophobie führt zum Krieg‘ den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Thema gemacht haben“, sagt Annette Detering, „so eben dieses Jahr Israel: Wir empfinden es als unsere Pflicht, solidarisch zu sein mit Jüdinnen und Juden und mit allen Menschen, die für das Existenzrecht Israels kämpfen.“
Auf dem Demo-Truck wird DJ Anat aus Israel auflegen; der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin wird auch sprechen. Ebenso wird Seyran Ateş, im Wedding aufgewachsene Bürgerrechtsanwältin und 2005 Zivilcouragepreisträgerin des Berliner CSD, eine Rede halten. Konstantin Sherstyuk, Gründer des Marzahn Pride und Mann mit jüdischem Familienhintergrund, wird an einem der Paradenorte berichten, wie er den 7.Oktober, dem Tag des Hamas-Pogroms wider die israelische Bevölkerung im Süden Israels, und die Wochen danach hier in Berlin erlebt hat.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen