Präsidentenwahl in Ecuador: Nach erster Wahlrunde in die Stichwahl
Der liberalkonservative Amtsinhaber Daniel Noboa will sich bestätigen lassen, bekommt aber Konkurrenz von links. Im April treten sie wieder gegeneinander an.
![Ein Soldat und ein Wahlhelfer mit Box in den Händen vor einer Wand Ein Soldat und ein Wahlhelfer mit Box in den Händen vor einer Wand](https://taz.de/picture/7519545/14/37640851-1.jpeg)
Der künftige Staatschef oder die künftige Staatschefin stehen vor enormen Herausforderungen: Das einst sichere Land war zuletzt in die Gewalt abgerutscht. Mächtige Drogenbanden machen sich in Ecuador breit, über die Pazifikhäfen werden große Mengen Kokain vor allem nach Europa und Asien geschmuggelt. Präsident Noboa erklärte den Ausnahmezustand und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs.
Zudem steckt das südamerikanische Land in einer Verfassungskrise. Präsident Noboa ließ sich für den Wahlkampf nicht beurlauben, wie es eigentlich von der Verfassung vorgesehen ist. Damit soll vermieden werden, dass Amtsinhaber staatliche Mittel für ihre Kampagne missbrauchen. Rechtsexperten zufolge hätte Noboa die Regierungsgeschäfte vor der Wahl an seine Vizepräsidentin Verónica Abad übergeben müssen, mit der er allerdings über Kreuz liegt.
Der Sohn eines reichen Bananen-Unternehmers war im Oktober 2023 zum Präsidenten gewählt worden, nachdem sein Vorgänger Guillermo Lasso nach zwei Jahren im Amt das Parlament aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angesetzt hatte. Da Noboa lediglich die reguläre Amtszeit von Lasso zu Ende führte, standen jetzt nach nur eineinhalb Jahren erneut Wahlen an.
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