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Präsident Duterte verhängt Kriegsrecht2.000 eingeschlossene Zivilisten

Bei Kämpfen im südphilippinischen Marawi sind bereits mehr als 100 Menschen getötet worden. Zahlreiche Bewohner sitzen in der Stadt fest.

Philippinische Soldaten und Islamisten kämpfen in den Straßen von Marawi Foto: reuters

Marawi afp/ap | In der umkämpften südphilippinischen Stadt Marawi wird die Lage für 2.000 eingeschlossene Zivilisten immer bedrohlicher. „Sie schicken uns SMS und bitten uns um Hilfe“, sagte ein Sprecher des Krisenstabs am Montag. Die Menschen, die in den von islamistischen Aufständischen kontrollierten Stadtgebieten festsitzen, könnten nicht fliehen, „weil sie Angst haben, an Kontrollpunkten den Bewaffneten in die Arme zu laufen“. Das philippinische Militär fliegt zudem Luftangriffe auf die Islamistengebiete.

In der 200.000-Einwohner-Stadt Marawi auf der Insel Mindanao liefern sich Islamisten, die sich zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekennen, seit Dienstag vergangener Woche Feuergefechte mit philippinischen Soldaten und Polizisten.

Die Kämpfe in Marawi haben bereits mehr als 100 Menschen das Leben gekostet. Bisher seien die Leichen von 61 Aufständischen, 20 Soldaten und 24 Zivilisten gezählt worden, teilte die Regierung am Montag mit.

Die meisten Einwohner sind bereits aus Marawi geflohen. 2.000 Menschen sitzen aber in der Stadt fest. Am Montag lieferten sich die Sicherheitskräfte weiter heftige Straßenkämpfe mit den Islamisten. Das Militär bombardierte die Gebiete unter Kontrolle der Aufständischen zudem aus der Luft. Es handele sich um gezielte Luftangriffe, sagte ein Militärsprecher zur Gefahr für die eingeschlossenen Zivilisten. Das Militär werde daher weiter alle Gebiete bombardieren, in denen sich Islamisten versteckt halten.

Angesichts der Kämpfe in Marawi hatte Präsident Rodrigo Duterte am Dienstag das Kriegsrecht über die gesamte Region Mindanao verhängt. Er drohte zudem damit, die Maßnahme auf das gesamte Land auszudehnen. Zur Begründung sagte er, die IS-Miliz habe inzwischen auch im Zentrum und im Norden der Philippinen Fuß gefasst.

In den Philippinen kämpfen muslimische Aufständische seit vier Jahrzehnten gegen die Regierung des mehrheitlich katholischen Landes. Mehr als 120.000 Menschen wurden bei diesen Konflikten bereits getötet. In der Region Mindanao, die aus der gleichnamigen großen Insel und weiteren kleineren Inseln besteht, verüben Mitglieder islamistischer Gruppen in ihrem Kampf für Unabhängigkeit oder Autonomie immer wieder Anschläge.

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1 Kommentar

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  • "verüben Mitglieder islamistischer Gruppen in ihrem Kampf für Unabhängigkeit oder Autonomie immer wieder Anschläge"

     

    Es geht in Vielen Fällen nicht um Unabhängigkeit und Autonomie, die schon längst erreicht sein könnte (Föderalismus), sondern auch um Bandenkriminalität wie Drogenhandel, Kidnapping, Schutzgelderpressung etc.. Die normalen Bürger, ob Katholisch, Protestantisch oder Islamisch haben eher alle Hände voll zu tun, um ihre Familien zu ernähren. Unter Duterte wird zur Zeit der Drogenhandel bekämpft. Kein Wunder, dass da einige lokale Führer für einen Aufstand sind. Es ist schade, dass unter diesen Umständen die Autonomiebestrebungen leiden, und keine Jobs entstehen, weil die Wirtschaft nicht aufgebaut werden kann. Es werden auch keine Touristen zu den malerischen Stränden, und den Bergregionen kommen, wenn die befürchten müssen, von irgendeiner kriminellen Splittergruppe von irgendeiner Organisation entführt oder umgebracht zu werden. Ich bedauere die Menschen in dieser Region, dass sie so unter der Terrorherrschaft von IS- Splittergruppen leiden müssen