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Potpourri von Streifzügen

■ Wie die Großen: Hinz & Kunzt hat mit „Hamburg für die Westentasche“ einen bunten, mäßigen Stadtführer herausgegeben

Das Obdachlosenmagazin Hinz & Kunzt eifert den großen der Pressebranche nach. Eine eigene Buchreihe soll es sein, die zusammen mit dem für seine anspruchsvollen Hamburgbände bekannten Verlag Dölling & Galitz realisiert wird. Das erste „Hinz und Kunzt-Buch“, Hamburg für die Westentasche, beschreibt zwölf historische Stadtrundgänge, die Mehrzahl führt rund ums Rathaus. „Das Spezielle“ sei der „thematische Zugang“ und „ein anderer Blickwinkel“, den Autor Frank Kürschner-Pelkmann gewählt habe, preist der Herausgeber. Und der Autor ergänzt, er wolle „Hamburgs Flair einfangen“ und auch die „Perspektive der kleinen Leute in das Buch bringen“.

Sozial- oder baugeschichtliche Neuigkeiten hat das Bändchen allerdings wenig zu bieten. Themen wie Wohnen, Kontorhäuser, Grindelviertel oder Verfolgung und Widerstand sind größtenteils dem Repertoire von Geschichtswerkstätten oder des Museums der Arbeit entlehnt. Die sich teilweise überschneidenden Routen erschweren den Blick auf komplexere städtebauliche Zusammenhänge. Neu ist allenfalls das Potpourri der Präsentation.

Wer stöbern nur will und dem anekdotischen Gebrauch von Geschichte zugeneigt ist, erfährt jedoch viel Wissenswertes und einige hübsche Nebensächlichkeiten. Und tut Gutes, den leicht zugänglich geschriebenen, populären Begleiter in die Handtasche zu stecken: 10% von jedem Buch gehen an Hinz & Kunzt.

Thomas Schulze

Frank Kürschner-Pelkmann: „Hamburg für die Westentasche“, Dölling & Galitz/Hinz & Kunzt, Hamburg 1998, 143 S.; 29,80 Mark ab nächste Woche im Handel.

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