■ Portrait: Der neue Schwiegersohn
Irgendwie lag das in der Luft. Finden Sie nicht? Irgendwie war die Stefanie anders, die letzte Zeit. So duftig, so flockig, so: „hach – wie die Luft mit meinen Haaren spielt ...!“ Gar nicht mehr unsere, die verbiesterte Steffi. Das ist nicht nur mir aufgefallen, Frau Kohlrusch in der Bild-Zeitung berichtete gestern aus dem Inneren Steffis und anderer 30-jähriger Frauen. „Man entdeckt sich on top. Irgendwo auf dem breiten Rücken der Berge sieht man sich, unendlich und mächtig, grenzenlos wie der Himmel ...“ So ist das – wohl. Ich war noch nie eine 30-jährige Frau.
Wie auch immer: Fakt ist, dass Stefanie Graf, ehemals Steffi – unsere Steffi, seit sie den Schläger aus der Hand legte, die Sau rauslässt. Stellt nach sieben Jahren den braven Rennfahrer Michael Bartels ins Eck. Vater Bartels: „Das Einzige, was ihm geblieben ist, ist der Schäferhund, den ihm Steffi geschenkt hat.“ Ist das eine Art?
Und jetzt noch: Agassi. Vor zwei Jahren war man sich weltweit praktisch einig, dass der chronisch unrasierte Las Vegianer eigentlich in die Klapse gehört. Eine Eskapade nach der anderen. So einer ist doch nichts für ein Brühler Mädel. Ich höre förmlich Peter Graf seinen Bewährungshelfer anflehen: „Des isch doch oohmeeglich! D'rr Ägässiiiii!“ Wen bringt sie uns denn da an? Natürlich ein Deutscher, nicht mal Amerikaner – also gebürtig vielleicht – aber nicht von Geblüt – bzw. Abstammung – weil der Papa ist ja Iraner oder so ... Na ja, Schwamm drüber.
Jedenfalls ein Mensch wie ein Papagei. Ein Paradiesvogel. Ein Chamäleon. Mal die Haare lang, mal geschoren, mal Radlerhosen, mal Ohrringe. Mal Brusthaare bis zu den Nasenlöchern, dann wieder Waden rasiert. Dann: wechselnde Damenbekanntschaften. Barbara Streisand und Brooke Shields etc. pp. Auch mit Steffi ist er gleich per Luxuslimousine zu einem scharfen Mexikaner geprescht. „Die Margeritas dort sind aus Granatäpfeln gemacht und wecken die Sinne ...“, heißt es in der Bild-Zeitung. Und wenn Kinder kommen! So einer hat doch nicht das Zeug zum Papa. Sportsmann hin oder her! Auf dem Platz flennt er oder ist undiszipliniert. Im öffentlichen Dienst würden sie den nicht nehmen.
Müssen sie nicht, denn Geld hat er genug. Aber: was ist schon Geld, wenn man nicht sparen kann? Und sparsam ist er nicht, das schon gar nicht! Wie die New York Post recherchiert hat, waren er und Stefanie beim Edel-Italiener Il Mulino. Und da – halten Sie sich fest – kosten ein paar Nudeln 57 Dollar. Albert Hefele
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