Polnische Nationalisten randalieren: Eskalation am Nationalfeiertag
Zum Unabhängigkeitstag liefern sich Nationalisten in Warschau Straßenschlachten mit der Polizei. Diese muss einen Angriff auf die russische Botschaft verhindern.
WARSCHAU dpa | Bei Kundgebungen zum polnischen Unabhängigkeitstag haben sich Nationalisten in Warschau schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Mindestens vier Polizisten wurden am Montag verletzt, als die Demonstranten mit Steinen warfen und Feuerwerkskörper zündeten.
Den ganzen Tag über hatten Tausende Polen in Warschau und anderen Städten des Landes friedlich den Nationalfeiertag gefeiert. In den vergangenen Jahren war es am Unabhängigkeitstag wiederholt zu Ausschreitungen bei Aufmärschen nationalistischer und rechtsradikaler Gruppen gekommen.
Als die Warschauer Stadtverwaltung die Kundgebung am Montag nach ersten Zusammenstößen auflösen wollte, zogen mehrere hundert Menschen vor die russische Botschaft. Da die Polizei die Vorderseite des Geländes bereits abgeriegelt hatte, versuchten einige Randalierer, von hinten auf das weiträumige Gelände vorzudringen.
Die Agentur PAP meldete am späten Nachmittag, mehrere hundert Polizisten seien mit Wasserwerfern unterwegs zum Botschaftsgelände, um die Demonstration aufzulösen. Polen und Russen blicken auf eine konfliktreiche gemeinsame Geschichte zurück.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Waffen für die Ukraine
Bidens Taktik, Scholz’ Chance
Aktienpaket-Vorschlag
Die CDU möchte allen Kindern ETFs zum Geburtstag schenken
Israel demoliert beduinisches Dorf
Das Ende von Umm al-Hiran
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist