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Eine Straßenkreuzung mit vielen Motorrädern
Manchmal knallt es: Intersektionalität als Zusammentreffen verschiedener Diskriminierungsformen Foto: Yadid Levy/imago

Podcast „We Care“ Wenn Erfahrung zu Wissen wird

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Identitätspolitik ist hochumstritten. Warum wir sie trotzdem brauchen, erklärt die Expertin Emilia Roig in einer neuen Folge „We Care“.

Sarah Ulrich
Podcast
von Sarah Ulrich

Berlin taz | Ein Bild, das häufig genutzt wird, um den Begriff „Intersektionalität“ zu erklären, geht so: Eine chaotische Straßenkreuzung, in der Mitte begegnen sich Autos aus allen Richtungen. Mal fahren sie entspannt aneinander vorbei, mal schrammen sie sich gegenseitig und mal knallt es gewaltig. Die Straßen, die auf dieser Kreuzung aufeinander treffen, verbinden aber keine geteerten Wege, sondern verschiedene Diskriminierungsformen. Die eine Straße steht für Klassismus, die andere für Rassismus, für Sexismus und so weiter. Und die Mitte der Kreuzung ist kein Ort, sondern eine Person.

Das Konzept der Intersektionalität stammt aus den 80er Jahren, geprägt hat es unter anderem die Schwarze Juristin Kimberlé Crenshaw. Die Idee: In einer Gesellschaft können verschiedene Diskriminierungsformen miteinander verwoben sein, sich treffen, aufeinander prallen. Eine Person kann mehrfach und auf verschiedene Weise diskriminiert werden: Als Frau, als Schwarze, als behinderte Person.

Diese Erfahrungen sind der Ausgangspunkt für intersektionale Politik. „Erfahrung ist eine Wissensquelle“, sagt Politikwissenschaftlerin Emilia Roig dazu in einer neuen Folge des feministischen Podcasts „We Care“. Sie ist Expertin für Intersektionalität, Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Antidiskriminierung und hat 2017 das Center for Intersectional Justice (CIJ) gegründet.

In ihrem neuen Buch „Why we matter“ beschreibt Roig ihre eigenen Erfahrungen als queere, Schwarze Frau. Sie will damit die Illusion entlarven, dass es so etwas wie den „neutralen Standpunkt“ gibt.

Doch braucht es dafür eine Identitätspolitik? Oder hindert diese uns an der Befreiung? Und wie können wir aus dem Erfahrungswissen heraus politisch aktiv werden? Diese und andere Fragen diskutieren Podcast-Host Sarah Ulrich und Emilia Roig in der neuen Folge „We Care“.

We Care!“ Der feministische taz-Podcast zu emotionaler Arbeit und Care. Immer monatlich auf taz.de, Spotify, Deezer und iTunes.

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