Physik-Nobelpreis für US-Forscher: Woran Einstein nicht mehr glaubte
Am 14. September 2015 ist drei US-Forschern erstmals der Nachweis von Gravitationswellen im All gelungen. Nun wurden sie mit dem Nobelpreis für Physik geehrt.
![Visualisierung von Gravitationswellen Visualisierung von Gravitationswellen](https://taz.de/picture/2301169/14/19295166.jpeg)
Gravitationswellen bewegen sich in Lichtgeschwindigkeit durch das Universum – ein Phänomen, das schon Albert Einstein in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie beschrieben hatte. Sie werden dann gebildet, wenn Masse sich beschleunigt, zum Beispiel, wenn ein Eiskunstläufer eine Pirouette dreht – oder in einem größeren Maßstab – wenn zwei Schwarze Löcher umeinander rotieren.
Einstein war sich sicher, dass es nie gelingen würde, die winzigen Veränderungen durch diese Wellen zu messen. Doch dem sogenannten Ligo-Projekt mit riesigen Wellenmessgeräten – sogenannten Interferometern – gelang das schließlich am 14. September 2015. Nach einer Kollision zweier Schwarzer Löcher brauchten die Wellen 1,3 Milliarden Jahre, um am Ligo-Observatorium in den USA anzukommen.
Weiss und Thorne waren in den 1970ern Pioniere dieser Arbeit und Barry Barish war der Leiter des Projekts, der Ligo schließlich zum Erfolg führte. Indirekt wurden Gravitationswellen bereits bei zwei einander umkreisenden Neutronensternen beobachtet. Dafür bekamen die US-Astronomen Russell Hulse und Joseph Taylor 1993 den Nobelpreis für Physik.
In der Regel wird die Auszeichnung immer mehreren Preisträgern geteilt, die sich um ein bestimmtes Forschungsgebiet verdient gemacht haben. Im vergangenen Jahr war der Physik-Nobelpreis an die gebürtigen Briten David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz gegangen, die für ihre Studien zu sogenannter exotischer Materie geehrt wurden.
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