Phoenix-Thementag über Monarchien: So stürzten sie, die Royals
Parallel zur britischen Prinzenhochzeit sendet Phoenix den Thementag "Es lebe die Republik". Es geht dabei um den Niedergang diverser Monarchien.
BERLIN taz | Marie Antoinette, die Erzherzogin von Österreich und Königin von Frankreich, verlor ihren Kopf 1793 auf dem Schafott, in den Nachwehen der Französischen Revolution; Kaiser Napoleon siechte knapp drei Jahrzehnte später in der Verbannung dahin; Zar Nikolaus II. wurde 1918 erschossen, zum Wohle der bolschewistischen Sache.
Sollte der heute in den Hafen der Ehe einlaufende Prinz William Mountbatten-Windsor dereinst den britischen Thron erklimmen, dürfte ihm ein ähnlich ungemütlicher Lebensausklang wohl erspart bleiben. Denn zahlreiche Sender, öffentlich-rechtliche wie private, bekennen sich heute zur Monarchie. Nur der Doku- und Ereignissender Phoenix schießt quer. Zeigt, "wie vergänglich Macht sein kann, auch bei denen, die Gottes Gnaden in sich tragen", wie Programmgeschäftsführer Christoph Minhoff sagt.
"Es lebe die Republik!' - Vom Niedergang der Weltmächte" heißt der Titel dieses Thementags. Ein Ausruf, der gemeinsam mit dem Rekapitulieren des Untergangs diverser Monarchen angesichts des "royalen Trommelfeuers" (Minhoff) von einem gewissen Humor zeugt. Etwas, dass der Infosender sonst eher selten an den Tag legt.
Das Spektrum der ausgewählten Dokumentationen reicht vom Zweiteiler "Rom - Niedergang einer Weltmacht" bis zu "Kaiser Wilhelm - Mit Hurra in den Untergang". Aktuelle Relevanz haben einige der Protagonisten des Phoenix-Thementages durchaus: Marie Antoinette etwa, die gleich mit zwei Dokus gewürdigt wird, sagt man nach, sie habe die Hungersnot kurz vor Ausbruch der Französischen Revolution mit den Worten "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen" kommentiert. Ein Ausspruch, den man durchaus als Vorläufer von populistischen Aussagen wie dem Sarrazin'schen "Kalt duschen ist eh gesünder" einstufen kann.
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